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50 Jahre Tor des Monats
Als ein 79-Jähriger den Ball in den Winkel jagte

Die alten Postsäcke sind schon lange weg beim Tor des Monats. Bis Ende 1996 waren sie fester Bestandteil, wenn in der ARD-«Sportschau» die siegreichen Schützen oder Schützinnen aus den Zuschauer-Zuschriften den Gewinner zogen. Heute wird telefonisch und online abgestimmt. Auch sonst hat sich seit dem Start 1971 einiges bei der Kult-Wahl geändert. Doch die Wertschätzung für den Wettbewerb ist geblieben.

«Wir haben festgestellt, dass das Tor des Monats für die Beteiligten immer noch eine sehr hohe Relevanz hat, egal wie berühmt sie sind», sagte «Sportschau»-Chef Steffen Simon. «Man merkt, dass es den Profis etwas bedeutet, wenn sie die Münze bekommen.»

557 Tore wurden bis heute ausgezeichnet. In diesem Monat wird die vom früheren «Sportschau»-Chef Klaus Schwarze erfundene Wahl 50 Jahre alt. Eine Geschichte mit Kuriositäten, aussergewöhnlichen Siegern und Rekorden.

Der erste Gewinner

Wer den ersten Sieger des Wettbewerbs kennt, darf sich als echten Experten bezeichnen. Gerhard Faltermeier heisst der Premieren-Gewinner, der damals für Jahn Regensburg in der zweitklassigen Regionalliga Süd kickte. Seinen Treffer erzielte der 2009 gestorbene Faltermeier gegen den VfR Mannheim mit einem wuchtigen Freistoss – und der Ball blieb kurioserweise zwischen Gestänge und Netz hängen. Für das erste Tor des Jahres reichte es nicht. Das erzielte der Däne Ulrik Le Fevre zum 6:0 im Spiel Borussia Mönchengladbach gegen Schalke 04.

Der Rekordsieger

Das Dutzend vollgemacht hat Lukas Podolski in seinem Abschiedsspiel für die Nationalmannschaft 2017. Der frühere Nationalspieler, aktuell in der Türkei bei Antalyaspor unter Vertrag, ist mit zwölf Treffern der Rekordsieger der Wahl und liegt klar vor Jürgen Klinsmann mit sieben. «Da bin ich stolz drauf», sagte Podolski der ARD. «Das sind Momente für die Ewigkeit für mich.»

Der Ausnahme-Kunstschütze

Das gelang selbst dem Rekordsieger Podolski nicht: Bernd Schuster erzielte 1994 dreimal das Tor des Monats und war bei der Wahl zum Tor des Jahres nur von sich selber zu schlagen: Der Weltstar, damals beim Bundesligisten Bayer Leverkusen unter Vertrag, belegte die Plätze 1, 2 und 3.

Die geehrten Schweizer

Unter den zahlreichen Ausgezeichneten finden sich auch vier Schweizer. Den Anfang machte Ciriaco Sforza, damals im Trikot von Kaiserslautern, im Oktober 1997 mit einem verwandelten Freistoss gegen Bayern München. Es folgten Eren Derdiyok (Leverkusen, Oktober 2011 gegen Wolfsburg) mit einem Fallrückzieher, Marwin Hitz (Augsburg, Februar 2015 gegen Leverkusen) mit einem Goalie-Goal und zuletzt Xherdan Shaqiri, dessen Fallrückzieher im Juni 2016 gegen EM-Gastgeber Polen das Rennen machte.

Die Rekord-Mannschaft

Die ersten drei Plätze belegt Podolski in einer ganz besonderen Statistik. Der Stürmer spielte für die drei Mannschaften, die in der Teamwertung auf den Plätzen 1, 2 und 3 liegen – das sind die deutsche Nationalmannschaft mit 59 Toren des Monats, der FC Bayern München (56) und der 1. FC Köln (36).

Die erste Frau

Als noch der Chauvinismus in den männlich dominierten Sportredaktionen im Umgang mit dem Frauenfussball herrschte, gewann Bärbel Wohlleben im September 1974 die Wahl für ihr Tor für den TuS Wörrstadt im ersten Final um die deutsche Meisterschaft gegen die DJK Eintracht Erle. Nach Wohlleben siegten noch zwölf weitere Frauen.

Der Älteste

Kurt Meyer war 79 Jahre alt, als er am 20. Januar 2001 als Captain von Blau-Weiss Post Recklinghausen im Altligaspiel gegen den FC Jungsiegfried Hillerheide das Tor des Monats erzielte. Ein Jahr später wurde er noch einmal ausgezeichnet: Mit seinem Treffer in den Winkel siegte er auch bei der Wahl zum Tor des Jahres.

Aussergewöhnliche Sieger I

Serdal Celebi vom FC St. Pauli gelang im August 2018 das Tor des Monats. Celebi ist blind. Er traf im Final der deutschen Blindenfussball-Meisterschaft. Das Spiel verloren die Hamburger, dennoch schrieb der heute 36-Jährige Tor-des-Monats-Geschichte.

Aussergewöhnliche Sieger II

Das Tor von Michael Freudlsperger im März 2015 ist aus mehrfacher Sicht etwas Besonderes: Es ist der einzige Treffer per Penalty, Freudlsperger ist mit damals 16 Jahren der jüngste Gewinner, und er hat Trisomie 21. In der Pause der Bundesliga-Partie des FC Bayern München gegen Borussia Mönchengladbach am 22. März 2015 verwandelt der Bayern-Fan vom Elfmeterpunkt gegen Keeper Tom Starke.

Das Vierteljahrhundert-Tor

Sechsmal durfte Klaus Fischer die Plakette in Empfang nehmen. Doch ein Tor sticht heraus: Sein Fallrückzieher am 16. November 1977 im Länderspiel gegen die Schweiz wird nicht nur Tor des Monats. Fischer gewinnt auch die Wahlen zum Tor des Jahres, des Jahrzehnts und des Vierteljahrhunderts. Fast 26 Jahre später wird er erneut geehrt: Im Juli 2003 trifft der zu dem Zeitpunkt 53-Jährige in einem Nostalgiespiel in München per Scherenschlag.

Die Emotions-Tore

Nicht immer gewannen die schönsten Tore. Oft waren es bedeutende Treffer, die in der Gunst der Zuschauer ganz oben standen: So wurde Oliver Bierhoffs Golden Goal im Final der EM 1996 gewählt und lag auch bei der Wahl zum Tor des Jahres vorn. Sieben Jahre später gelang dies auch Nia Künzer mit ihrem Golden Goal im WM-Final gegen Schweden. Mario Götzes entscheidendes 1:0 gegen Argentinien im WM-Final 2014 in Rio erhielt sogar die Auszeichnung Tor des Jahrzehnts.

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dpa/kai