Ticker zur Alba-Festival-MedienkonferenzVeranstalter: «Ich fühle mich extrem diskriminiert»
Die Organisatoren des Alba-Festivals in Zürich stehen vor einem Scherbenhaufen. Nun haben sie vor den Medien Stellung genommen.
Das Wichtigste in Kürze:
Am Donnerstag hat der Kanton Zürich die Bewilligung für das Open Air Alba zurückgezogen, das am Samstag und Sonntag hätte stattfinden sollen.
Eine Beschwerde der Veranstalter gegen den Entscheid hat das Verwaltungsgericht am Freitag superprovisorisch abgelehnt.
Die Organisatoren sprachen von Diskriminierung einer ganzen Bevölkerungsgruppe, da Regierungspräsidentin Jacqueline Fehr (SP) von einer von Corona «stark betroffenen Community» schrieb.
Den finanziellen Schaden konnten die Veranstalter noch nicht beziffern. Versichert war das Festival nicht.
Die Medienkonferenz ist beendet
Die Organisatoren halten abschliessend fest, dass zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden könne, wie gross der finanzielle Verlust sei. «Der emotionale Schaden ist jedenfalls sehr gross», sagt Morina. Es seien noch nicht alle Abklärungen getroffen worden. Versicherungen zu pandemiebedingten Ausfällen von Veranstaltungen gebe es nicht, sagt Morina.

Vorbildliches Schutzkonzept
FDP-Politiker Përparim Avdili nannte das geplante Schutzkonzept «vorbildlich». Man hätte die 3G-Strategie durchgesetzt, viele junge Konzertbesucher hätten sich im Vorfeld impfen lassen.
FDP-Gemeinderat redet von Skandal

Përparim Avdili, Gemeinderat FDP Stadt Zürich, findet es skandalös, dass man Annahmen bezüglich der Ansteckungen in der albanischen Community macht und keine Zahlen liefert. Es seien alle Corona-Vorgaben für die Durchführung einer solchen Veranstaltung eingehalten worden.
Dass das Alba-Fest abgesagt werden muss, während andere Events durchgeführt werden können, bezeichnet er als eine Stigmatisierung der Bevölkerungsgruppe. Das werde ein politisches Nachspiel haben.
«Ich fühle mich extrem diskriminiert»

«Ich fühle mich extrem diskriminiert», sagt Morina unumwunden. «Wir hätten die Corona-Massnahmen sogar ausgeweitet und Maskentragen empfohlen, haben die Menschen per Video in mehreren Sprachen über alles informiert, was für die Durchführung des Festivals nötig ist. Selbst der kantonale Impfbus wäre vor Ort gewesen.»
Veranstalter ist enttäuscht
Veranstalter Adem Morina ist extrem enttäuscht über die Absage. «Wir wollten die albanische Gemeinschaft in ein positives Licht rücken, unsere Kultur vorstellen und allen zeigen, dass wir friedlich feiern können», sagt Morina.
Rund 250 Personen standen bereit, um das Festival durchzuführen. Die Enttäuschung sei bei allen gross.
Absage kam per Mail
Die Absage sei per Mail gekommen, sagen die Veranstalter, und zwar von Regierungspräsidentin Jacqueline Fehr (SP), nicht von der Gesamtregierung, wie betont wurde. Man hat versucht, kurzfristig eine superprovisorische Verfügung zu erreichen, doch das Verwaltungsgericht lehnte sie heute Freitagmorgen ab.
Medienkonferenz angekündigt
Um 14 Uhr wollen die Veranstalter des Alba-Festivals informieren. Sie haben zu einer kurzfristig einberufenen Medienkonferenz eingeladen – auf dem Hardturmareal, wo das Festival hätte stattfinden sollen und wo man eigentlich bereit gewesen wäre.
Was bisher geschah

Am Donnerstag hat die Kantonsregierung die Bewilligung für das albanische Open Air zurückgezogen. Auch weil die Impfquote in der Community zu tief sei. Unter Albanern war die Enttäuschung gross. Lesen Sie hier den Artikel dazu.
Die Veranstalter wollten sich gegen die kurzfristige Absage wehren. Am Freitagmorgen liessen sie via soziale Medien verlauten, sie würden sich juristisch dagegen wehren. Das Verwaltungsgericht wies ihre Beschwerde allerdings ab. Die Hoffnung auf eine Last-Minute-Wende war somit schnell vorbei. Lesen Sie hier mehr dazu.
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