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Zürcher Wahlen
AL kandidiert erstmals mit einer Frau für den Regierungsrat

Wahllokomotive für die AL: Anne-Claude Hensch Frei aus Zürich-Nord.

Die dezidiert links politisierende Alternative Liste (AL) hat sich stets für die Sache der Frau eingesetzt. So gesehen überrascht es, dass sie bisher weder auf Stadtzürcher noch auf kantonaler Ebene je mit einer Frau für das Regierungsamt kandidierte. In der Partei gaben Männer wie Niklaus Scherr, Markus Bischoff oder Walter Angst den Ton an. Letzterer setzte sich vor Jahresfrist als Zürcher Stadtratskandidat gegen die damalige Gemeinderätin Olivia Romanelli durch. Die Männerlastigkeit ändert sich nun.

Am Dienstagabend hat die AL an ihrer Vollversammlung Anne-Claude Hensch Frei als Kandidatin für die Kantonsregierung nominiert. Die Politikerin aus Zürich-Seebach hat sich mit 30 zu 8 Stimmen gegen den Winterthurer Gemeinderat Roman Hugentobler durchgesetzt, wie die AL mitgeteilt hat.

Einsatz für junge Flüchtlinge

Die 56-jährige Heilpädagogin politisiert seit zwei Jahren im Kantonsparlament. Sie sitzt in der Kommission für Justiz und öffentliche Sicherheit. Ihr erster Vorstoss betraf die Einführung einer Geschlechterquote. Hensch Frei forderte ein Minimum von 40 Prozent eines jeden Geschlechts im Kantonsrat, im Regierungsrat, in den Zürcher Gerichten und in der Zürcher Vertretung im Ständerat. Ihre Initiative scheiterte allerdings klar. 

Weitere Vorstösse betrafen Themen wie unbegleitete jugendliche Flüchtlinge oder Armutsbekämpfung. «Auch im Regierungsrat werde ich mich weiterhin dafür einsetzen, die Schere zwischen arm und reich im Kanton Zürich zu verkleinern und randständigen Menschen als Teil der Gesellschaft ein Anrecht auf menschenwürdige Lebensumstände zu ermöglichen.» So lässt sich Hensch Frei in der Mitteilung zitieren.

Grosses Gerangel

Die Chancen für eine Wahl in die Kantonsregierung sind allerdings gering. Die AL ist vor allem in der Stadt Zürich und in Winterthur stark, schwächelte allerdings in den jüngsten Kommunalwahlen. Auch scheiterte sie – wenn auch knapp – mit dem Vorhaben, den Sitz des zurückgetretenen Zürcher Stadtrats Richard Wolff zu verteidigen.

Ausserdem ist das Gerangel um die sieben Sitze bereits sehr gross. Sechs aktuelle Regierungsmitglieder wollen nochmals gewählt werden. Der parteilose Mario Fehr hat seine Absichten als Einziger noch nicht verkündet, wobei viele davon ausgehen, dass er es nochmals antreten will. Zudem wollen SP, FDP, GLP und EVP mit (Kampf-)Kandidaturen einer oder einem Bisherigen den Sitz abjagen. Die Wahl findet am 12. Februar 2023 statt.