Heute vor 70 JahrenAchterbahn in Wädenswil und Seeretter-Übung in Küsnacht
Auf dem Seeplatz in Wädenswil wurde zur Chilbi eine Neuheit errichtet. Gleichzeitig sorgte in Küsnacht die Hauptübung der Seeretter für Aufsehen.
Zum Anlass der Kirchweih in Wädenswil wurde die erste Schweizer Achterbahn auf dem Seeplatz errichtet, wie der linksufrige «Anzeiger vom Zürichsee» Ende August 1950 berichtete. Der «Fachwerkbau mit 53 Meter Länge, 16 Meter absoluter Höhe und 450 Meter Fahrbahn» sei der erste seiner Art, der in der Schweiz errichtet worden sei. Ein junger Schausteller, der sich in Deutschland nach neuen Attraktionen umsah, lernte dort einen Achterbahnkonstrukteur kennen. Diesen habe er dazu bewegen können, ihm die Baupläne einer solchen Bahn auszuhändigen. Die Pläne wurden an eine Schweizer Zimmerei übergeben, die auch den Bau ausgeführt habe. Der Aufbau der Achterbahn, «für den keine einzige Schraube verwendet wurde», dauerte rund drei Tage, «wobei 20 Mann angestrengt arbeiten müssen». Auf der Achterbahn seien die Fahrgäste in acht Wagons mit jeweils 6 Plätzen «ins Wellental hinuntergesaust». Die Bremsen seien dabei von Hand bedient worden.
Zur gleichen Zeit berichtete die rechtsufrige «Zürichsee-Zeitung» über die Hauptübung der Seeretter in Küsnacht. Eine kombinierte Stafette mit Motor- und Ruderboot, Schwimmen und Rettungsringwerfen lockte dazumal zahlreiche Zuschauer in die Steinburghaabe. Die Übung musste zweimal unterbrochen werden, da Alarme ausgelöst worden waren. Vom ersten Alarm wurden die Seeretter nach Schönau gerufen, «wo mit der Motorspritze ein supponierter Schiffsbrand zu löschen war». Beim zweiten Alarm galt es, zwei gekenterte Ruderer zu retten. Nach den Einsätzen seien die Seeretter jeweils zu der Übung zurückgekehrt. Zum Schluss der Übung habe auch der Humor nicht gefehlt. «Zwei Clowns im Zirkustenue plumpsten vom Vordach ins Wasser.» Der Küsnachter Obmann habe die Übung mit einem dreifachen Hoch auf «weitere Pflege guter Kameradschaft» beendet.
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