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Ticker Pistenverlängerungen Zürich
Ja zum Ausbau – nun fordern Fluglärmverbände Nachtruhe um 23 Uhr

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Das wichtigste in Kürze:

  • Der Flughafen Zürich darf die Piste 28 um 400 Meter Richtung Westen, die Piste 32 um 280 Meter Richtung Norden verlängern. 61,7 Prozent der Stimmberechtigten sagten Ja zur Vorlage.

  • Die allermeisten Gemeinden befürworteten die Pistenverlängerung, etliche mit mehr als 70 Prozent Ja. Nein sagten vor allem die stark lärmbetroffenen Gemeinden im Norden und Osten des Flughafens.

  • Fluglärmverbände pochen nun darauf, dass die Nachtruhe ab 23 Uhr eingehalten wird – und zwar nicht erst in rund zehn Jahren, wenn die Pisten ausgebaut sind, sondern möglichst rasch.

Ziel des Projekts

Der Flughafen hat nicht nur das Problem, dass sich Pisten kreuzen oder aufeinander zu laufen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Pisten 10/28 und 14/32 zu kurz sind.

Das betrifft zum einen die Landungen von Osten her auf Piste 28, die täglich ab 21 Uhr und am Wochenende ab 20 Uhr vorgesehen sind. Sobald leichter Rückenwind herrscht, ist die Piste 28 zu kurz, weshalb auf Anflüge von Süden her auf Piste 34 ausgewichen wird. Ab und zu kommt es auch vor, dass die Piloten von schweren Maschinen einen Anflug auf Piste 28 ablehnen. Auch dann muss auf den Südanflug ausgewichen werden. Das kostet Zeit.

Für die abendlichen Starts Richtung Norden wird in der Regel Piste 32 verwendet, die für Grossraummaschinen aber ebenfalls zu kurz ist. Sie fliegen ab Piste 34, welche sich mit der Landepiste 28 kreuzt. Das macht den Betrieb kompliziert.

Werden die Pisten wie geplant verlängert, so löst das beide Probleme: Auf Piste 28 können alle Flugzeuge auch bei leichtem Rückenwind landen, auf Piste 32 sind auch Starts von Grossraummaschinen möglich.

Der Flughafen geht davon aus, dass sich damit ein Teil der Verspätungen verhindern lassen. Das wiederum soll die Zahl der Starts und Landungen zwischen 23 und 23.30 Uhr reduzieren. In dieser letzten halben Stunden Betriebszeit sind nur noch verspätete Flüge zulässig; planmässige An- und Abflüge sind von 23 bis 6 Uhr nicht erlaubt.

Allerdings: Wirksam sind die Pistenverlängerungen nur Abends und bei viel Westwind. Nur dann wird von Osten her angeflogen und nach Norden gestartet.

Lesen Sie hier ausführlich, was die Verlängerungen bringen.

Die Vorgeschichte

Das heutige Pistensystem am Flughafen Zürich stammt aus dem Jahr 1976. Damals wurde die im Volksmund «V-Piste» genannte Piste 14/32 eröffnet. Damit erhielt der Flughafen erstmals eine Piste, die sich nicht mit den anderen Start- und Landebahnen kreuzte.

Das änderte allerdings nichts am Grunddesign des 1948 eröffneten Flughafens. Dieses lehnte sich eng an das für Militärflughäfen übliche Design an. Einen Zivilflughafen würde heute niemand mehr so bauen. In der Regel verfügen internationale Hubs über je zwei parallele Pisten in den Hauptwindrichtungen.

In Zürich aber kreuzen sich nicht nur die Pisten 10/28 und 16/34, zusätzlich laufen die Pisten 34 und 32 auch noch aufeinander zu und können deshalb nicht unabhängig voneinander benutzt werden. Das macht das An- und Abflugregime komplex.

Dennoch scheiterten bisher alle Versuche, das Pistensystem zu ändern, schon im Ansatz. Nun soll die Verlängerung von zwei Pisten die vertrackte Situation wenigstens am Abend entschärfen.

Mehr zur Geschichte des Flughafens finden Sie in unserem Beitrag zum 75-Jahr-Jubiläum.