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Ticker Pistenverlängerungen Zürich
Ja zum Ausbau – nun fordern Fluglärmverbände Nachtruhe um 23 Uhr

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Das wichtigste in Kürze:

  • Der Flughafen Zürich darf die Piste 28 um 400 Meter Richtung Westen, die Piste 32 um 280 Meter Richtung Norden verlängern. 61,7 Prozent der Stimmberechtigten sagten Ja zur Vorlage.

  • Die allermeisten Gemeinden befürworteten die Pistenverlängerung, etliche mit mehr als 70 Prozent Ja. Nein sagten vor allem die stark lärmbetroffenen Gemeinden im Norden und Osten des Flughafens.

  • Fluglärmverbände pochen nun darauf, dass die Nachtruhe ab 23 Uhr eingehalten wird – und zwar nicht erst in rund zehn Jahren, wenn die Pisten ausgebaut sind, sondern möglichst rasch.

Enttäuschung im Osten

Die Behördenorganisation Region Ost zeigt sich enttäuscht vom Resultat. In einer Medienmitteilung spielt die Organisation nun den Ball zurück an den Flughafen: Der Flughafen Zürich ist nun angehalten, seine Versprechen einzulösen: mehr Pünktlichkeit, mehr Nachtruhe und kein Kapazitätsausbau.»

Der Flughafen müsse bereits jetzt dafür sorgen, dass die Nachtruhe eingehalten wird. Die aktuelle Situation mit durchschnittlich zehn Flugbewegungen pro Tag nach 23 Uhr sei nicht akzeptabel. «Schuld an den Verspätungen sind nicht die kurzen Pisten, sondern die internationale Abhängigkeit und der dichte Flugplan kurz vor Betriebsschluss.»

Besonders bitter für Katrin Cometta, Präsidentin der Region Ost und als Winterthurer Stadträtin zuständig für Sicherheit und Umwelt, sind die 52,6 Prozent Ja aus Winterthur. Der Stadtrat hatte ein Nein empfohlen.

Flughafen-CEO: «Zeichen des Vertrauens»

«Wir sind erfreut über das Ja», sagt Lukas Brosi, CEO der Flughafen Zürich AG. «Es ist ein Zeichen des Vertrauens und der Bedeutung des Flughafens für den Standort Zürich.»

Man werden nach der Abstimmung auch den Dialog mit der Bevölkerung weiterführen. Im Zuge des politischen Prozesses sei eine Debatte über die Bedeutung des Flughafens geführt worden. Brosi sieht das positiv: «In vielen Gesprächen haben wir die Bedürfnisse und Anliegen der Zürcherinnen und Zürcher gehört. Wir arbeiten weiter daran, den Betrieb am Flughafen Zürich robuster zu machen.»

Jetzt kann die Flughafen Zürich AG das Plangenehmigungsgesuch für das Projekt ausarbeiten. Mit dem Bau soll im Jahr 2030 begonnen werden.

Carmen Walker Späh: «Sehr schönes Resultat»

Für Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh ist die Pistenverlängerung «der ganz grosse Hebel» für mehr Nachtruhe und mehr Stabilität. Sie sei deshalb sehr froh um das «sehr schöne Resultat», sagte die FDP-Regierungsrätin.

Die Bevölkerung habe damit gezeigt, dass sie hinter dem Flughafen stehe. Das Resultat sei aber auch eine Bestätigung für die regierungsrätliche Flughafenpolitik, die immer ein Spagat zwischen einem wettbewerbsfähigen Flughafen und möglichst wenig Beeinträchtigung für die Bevölkerung sei.

Bis die Pistenverlängerungen greifen, dauere es aber noch rund zehn Jahre: So lange dauern Planung und Bau mindestens. Sie erwarte, dass der Flughafen dann seine Versprechungen auch einlöse.

Das klare Nein aus der Nordanflugschneise wollte Walker Späh nicht kommentieren.

Schlussresultat

61,7 Prozent der Stimmenden sagten Ja zu den beiden anvisierten Pistenverlängerungen am Zürcher Flughafen. Nur ein Bezirk sagte Nein: Dielsdorf mit 50,8 Prozent Nein-Anteil.

Die Stimmbeteiligung betrug 57,6 Prozent.

Rümlang: «Es war doch sehr viel Pistenverlängerung»

Speziell war die Ausgangslage in der Gemeinde Rümlang. Dort hatte sich der Gemeinderat stark engagiert gegen die Verlängerungen der Pisten. Jetzt sagt Gemeindepräsident Petzer Meier-Neves, man habe im Vorfeld mit dem nun eingetretenen Szenario gerechnet. «Das Volk hat entschieden, es ist demokratischer Entscheid, den wir akzeptieren.»

Wenn man die Resultate auf der kantonalen Karte anschaue, sehe man die Betroffenheit in den jeweiligen Gemeinen gut, vor allem im Westen. Das klare Resultat sieht Meier-Neves nicht einmal unbedingt negativ, wenngleich er es gerne anders gehabt hätte. Aber: «Schlimmer wäre es gewesen, wenn es 51 zu 49 Prozent gestanden hätte.»

Rümlang habe alles getan, was rechtlich möglich war. Jetzt sei man froh, dass wieder die Normalität Einzug halte. «Es war doch sehr viel Pistenverlängerung.»

Erste Zürcher Stadtkreise ausgezählt – Ja zeichnet sich ab

Die Stadt Zürich wird den Pistenverlängerungen wohl zustimmen. Erste Stadtkreise sind ausgezählt, und die Resultate deuten auf ein Ja hin. Allerdings dürfte es knapper ausfallen als andernorts im Kanton, die Hochrechnungen gehen von rund 53 Prozent Ja aus. Hauchdünn Nein sagt der Kreis 4 und 5, die linke Hochburg der Stadt.

Für den ganzen Kanton rechnen die Statistiker aktuell mit gut 62 Prozent Ja. Das entspricht ziemlich genau der Umfrage dieser Redaktion, die etwa 64 Prozent Ja vorausgesagt hatte.

Nirgends sind sie so kritisch wie in Turbenthal

Für all jene, die enttäuscht waren über die wenig geschlossene Haltung der Gemeinden in der Ostanflugschneise dürfte dieses Resultat Balsam auf die Seele sein: Turbenthal sagt mit mehr als 73 Prozent Nein zu den Pistenverlängerungen. Es ist mit Abstand das deutlichste Resultat in der Runde der ablehnenden Gemeinden.

Nicht einmal Rümlang, das von der Pistenverlängerung zumindest baulich am meisten betroffen ist, sagt so deutlich Nein: Dort lehnen 68 Prozent der Stimmberechtigten die Vorlage ab.

Auf der anderen Seite der Skala steht Erlenbach mit über 80 Prozent Ja. Damit ist die Seegemeinde die überzeugteste Befürworterin. Ja-Stimmen-Anteile über 70 Prozent verzeichnen allerdings zahlreiche Gemeinden.

«Fair in Air»-Vizepräsident: «Glaube nicht an mehr Ruhe»

Urs Dietschi, Kantonsrat der Grünen und Vizepräsident des Verbands «Fair in Air», der die Pistenverlängerungen an vorderster Front bekämpft hatte, zeigt sich vor allem über die Resultate aus den Gemeinden in der Ostanflugschneise enttäuscht: «Ich hätte erwartet, dass das Nein dort deutlicher ausfällt.»

Aber offenbar hätten die Leute einerseits das Argument geglaubt, dass die Pistenverlängerungen mehr Sicherheit bringen. Anderseits habe er in den Gemeinden auch oft eine gewisse Angst um Arbeitsplätze gespürt, obwohl dies im Abstimmungskampf kein Argument war.

Dass die Pistenverlängerungen spürbar mehr Nachtruhe bringen, glaubt Dietschi nicht: «Wenn der Flughafen nicht will, gibt es nicht mehr Nachtruhe. Und wenn der Flughafen will, geht es auch ohne Pistenausbau.» Er nennt das Beispiel Frankfurt, wo die letzten Langstreckenflieger um 22 Uhr starten – in Zürich sind diese Flüge erst kurz vor 23 Uhr geplant und oft verspätet.

Er hofft auf die Volksinitiative, welche die Fluglärmverbände im letzten Oktober gemeinsam lanciert haben und die auch von den Südschneisern unterstützt wird. Darin fordern sie eine konsequente Nachtruhe ab 23 Uhr. Ein Verspätungsabbau bis 23.30 Uhr wäre nicht mehr zulässig.

Heute gibt es im Schnitt pro Nacht fünf bis acht Starts und Landungen nach 23 Uhr, obwohl Flüge nur bis 23 Uhr geplant werden dürfen. In der halben Stunde danach ist der Abbau von Verspätungen aber noch erlaubt.

Südschneiser sind erfreut – und verlangen Nachtruhe schon früher

Der Verein Flugschneise Süd – Nein (VFSN) begrüsst die Annahme der Pistenverlängerungen in einer Medienmitteilung, er schreibt von einer «erfreulichen Entscheidung». Das Projekt bringe mehr Sicherheit, mehr Pünktlichkeit und mehr Nachtruhe, während die Zahl der Starts und Landungen unverändert bleibe: «Davon profitieren alle Menschen rund um den Flughafen.»

Der VFSN wählt aber auch kritische Worte: Das Votum der Stimmbevölkerung sei keine «carte blanche» für ein massloses Wachstum des Flughafens. Der VFSN kämpfe weiterhin für eine fluglärmfreie Nachtruhe ab 23 Uhr und fordert, «dass der Flughafen diese bereits vor der Umsetzung der Pistenverlängerungen endlich einhalten wird».

Norden einig, Osten gespaltener als erwartet

Ausgerechnet die Region, die mit den Pistenverlängerungen klar mehr Lärm bekommt, zeigt sich in der Abstimmung gespalten: Im Osten befürworten zahlreiche Gemeinden den Ausbau. Und das, obwohl die Region dereinst rund 2000 zusätzliche abendliche Anflüge übernehmen muss.

Dennoch sagt nicht nur die Standortgemeinde Kloten Ja, sondern auch Bassersdorf, Illnau-Effretikon und Winterthur. Letzteres ist erstaunlich, sagte doch der Stadtrat Nein. Und Winterthur ist überdies Sitz der «Region Ost», die sich gegen das Projekt ausgesprochen hatte.

Sehr viel geschlossener zeigen sich die Gemeinden in der Nordanflugschneise, die praktisch geschlossen gegen den Ausbau stimmen – pikanterweise obwohl ihnen der Flughafen mehr Nachtruhe verspricht. Doch offensichtlich glauben viele Stimmbürgerinnen und Stimmbürger dort dem Flughafen nicht.

Filippo Leuteneggers Prognose

Filippo Leutenegger, Präsident der kantonalen FDP, hat zwar ein Ja erwartet, aber kein so deutliches. Spannend werde nun das Stadtzürcher Resultat, sagt Leutenegger: «Ich tippe auf ein knappes Ja.» Denn die Mobilisierung sei gross, und Zürich stimmt traditionell rot-grün.

Dass vor allem die Gemeinden im Norden des Flughafens deutlich Nein sagen, obwohl die Pistenverlängerungen dort mehr Nachtruhe bringen sollen, erklärt sich Leutenegger damit, «dass der Lärm dort grundsätzlich einfach zu viel ist.» Zudem profitiere der Norden viel weniger von den wirtschaftlichen Vorteilen des Flughafens als andere Gemeinden.

EVP pocht auf Nachtruhe

Schnell reagiert hat auf das Resultat zur Pistenverlängerung die kantonale EVP. «Den Volksentscheid zu den Pistenverlängerungen akzeptiert die EVP», heisst es in der Mitteilung, die um 13.21 Uhr versendet wurde.

Daniel Sommer, Kantonsrat, Affoltern a. Albis, lässt sich darin zitieren: «Wir halten aber daran fest, dass der von der Flughafen Zürich AG in Aussicht gestellte Verspätungsabbau in den Abendstunden deutlich reduziert und Ausnahmebewilligungen restriktiver gesprochen werden müssen, damit die lärmgeplagten Einwohner im Osten besser geschützt werden».

Pro Flughafen: «So deutliches Ja nicht erwartet»

Erfreut über das sich abzeichnende klare Ja zeigt sich Christian Bretscher, Geschäftsführer des Komitees Pro Flughafen: «Das hätte ich in der Deutlichkeit nicht erwartet.» Das Ja sei ein Bekenntnis zu einem Flughafen, der die Schweiz mit der Welt verbinde.

Das Ja sei aber auch eine Absage an die «Misstrauenskampagne» der Gegnerinnen und Gegner. Diese hätten gezielt Verunsicherung gestreut und behauptet, der Flughafen sei kein verlässlicher Partner. Tatsache sei aber schlicht, dass sich Umstände änderten: «Daran muss sich der Flughafen anpassen, um leistungsfähig zu sein.»

Nun gelte es, den Ausbau rasch und entschlossen anzupacken.

Priska Seiler Graf: Enttäuscht, aber nicht überrascht

Sie sei enttäuscht, aber nicht überrascht, sagt Priska Seiler Graf, SP-Nationalrätin und Präsidentin des Dachverbands Fluglärmschutz: «Ich habe nie damit gerechnet, dass wir diese Abstimmung gewinnen.» Wichtig aus ihrer Sicht ist, dass die Gemeinden in den An- und Abflugschneisen im Norden, Osten und Westen möglichst geschlossen Nein sagen.

Es sei schwierig gewesen, den «vollmundigen Versprechungen» des Ja-Komitees Argumente entgegen zu setzen; mehr Sicherheit, mehr Pünktlichkeit und mehr Nachruhe klängen zu gut. «Zudem war deren Kampagne omnipräsent.»

Aus ihrer Sicht ist es nun am Flughafen zu liefern. «Die Bevölkerung hat ihm einen riesigen Vertauenskredit gegeben.» Sie selbst glaube nicht daran, dass es mit der Pistenverlängerung wirklich ruhiger werde, zu oft habe der Flughafen seine Versprechungen nicht eingehalten: «Aber ich lasse mich gern vom Gegenteil überzeugen.»

Ähnlich sieht es die grüne Parteipräsidentin Selma L’Orange Seigo. Investitionen in klimaschädliche Infrastrukturen seien grundsätzlich abzulehnen. «Wir müssen nun wenigstens darauf pochen, dass der Flughafen einhält, was er verspricht.»

«Überhypte Vorlage»: Opfiker Stadrat Jörg Mäder betont nüchtern

Eigentlich müsste er sich freuen, der Opfiker Stadtrat und GLP-Nationalrat Jörg Mäder. Seine Gemeinde müsste mit den Pistenverlängerungen abends deutlich weniger Fluglärm bekommen.

Doch Mäder gibt sich betont nüchtern, nach zwanzig Jahren Flughafenpolitik sei er vorsichtig: «Wer weiss, welche Faktoren dann auch noch eine Rolle spielen, wenn die Verlängerungen dereinst gebaut sind.» Denn es dürfte mehr als zehn Jahre dauern, bis die verlängerte Piste 10/28 in Betrieb geht.

Ohnehin hält er die Vorlage für «überhypt»: Ein Nein wäre nicht der Untergang des Flughafens gewesen, umgekehrt sei der Effekt des Ja nicht gar so gross wie vom Ja-Komitee ins Feld geführt.

Auch ein Nein liegt noch drin

Die erste Hochrechnung geht zwar von fast 60 Prozent Ja für den Pistenausbau aus – aber die Unsicherheit ist sehr gross, auch ein knappes Nein halten die Statistiker nicht für ausgeschlossen. Aber auch 70 Prozent Ja sind noch möglich. Deshalb gilt die erste Hochrechnung erst als Ja-Tendenz.

Grund ist, dass in diesem Fall nicht allein entlang der Parteipräferenzen abgestimmt wird, sondern auch die geographische Betroffenheit eine Rolle spielt. Das zeigt sich derzeit etwa am deutlichen Nein von mehreren, traditionell bürgerlichen Gemeinden im Norden des Flughafens.

Es zeichnet sich ein Ja ab – Nordgemeinden sagen wuchtig Nein

In der Abstimmung über die Pistenverlängerungen am Flughafen Zürich spielt der Wohnort der Stimmenden wie erwartet eine bedeutende Rolle. Das zeigt sich bereits jetzt. So lehnen Hochfelden, Bachs und Stadel den Ausbau mit über 65 Prozent ab – alle drei Gemeinden liegen in der Nordanflugschneise und sind stark vom Fluglärm betroffen.

Ein Nein kommt auch aus Dällikon im Westen. Auch die Gemeinde gehört zu den lärmbetroffenen, sie liegt in der Abflugschneise ab Piste 28.

Ablauf

Ab 12 Uhr werden die ersten Resultate aus den Gemeinden erwartet. Zeitnah wird auch mit einer ersten Hochrechnung der kantonalen Statistikerinnen und Statistiker gerechnet.

Eine Umfrage dieser Redaktion vom September 2023 deutet auf ein relativ deutliches Ja hin. Damals sprach sich nur ein gutes Drittel der Befragten gegen die Pistenverlängerungen aus.

Bestätigt sich die Umfrage heute in der Abstimmung, dürfte das Resultat schon relativ bald klar sein.

Das sagt der Flughafen

Der Flughafen ist buchstäblich mit Abstimmungswerbung vollgepflastert. Und auch am Flughafenzaun stehen überall die blauen, roten und gelben Plakate der Befürworter.

Wie aber argumentiert der Flughafen selbst? Wir haben Flughafen-CEO Lukas Brosi auf den Zahn gefühlt. Lesen Sie hier ein ausführliches Interview mit ihm.

Brosis wichtigste Aussagen: Die Pistenverlängerung wird nicht alle Verspätungen aus der Welt schaffen, Flüge nach 23 Uhr wird es auch in Zukunft geben. In erster Linie sei die Pistenverlängerung aber ein Projekt, das der Sicherheit diene. Und da müsse der Flughafen alles tun, was machbar ist.

Brosi versichert aber auch, dass die Pistenverlängerung nicht zu mehr Flügen am Abend führe. Denn der Bund hat die Zahl der zulässigen Starts und Landungen aus Lärmschutzgründen auf dem Stand von 2018 eingefroren.

Die Haltung der Gemeinden

Die Gemeinden rund um den Flughafen sind stark vom Fluglärm betroffen, anderseits ist der Flughafen ein wichtiger Arbeitgeber. Es hat deshalb Tradition, dass sich neben den Fluglärmverbänden auch die Gemeinden – teils in Eigenregie, teils als Interessengemeinschaften – äussern.

Dabei zeigt sich im Zürcher Unterland eine Spaltung. Die Gemeinden in der Südanflugschneise, Opfikon, Wallisellen und Dietlikon, sprechen sich für ein Ja aus. Das ist naheliegend, wird doch die Pistenverlängerung zu weniger abendlichen Südanflügen führen.

Auch Kloten als Standortgemeinde nimmt traditionell eine flughafenfreundliche Haltung ein, obwohl die Stadt von zusätzlichen Ostanflügen betroffen ist.

Die übrigen Gemeinden im Norden, Osten und Westen des Flughafens sagen bis auf ganz wenige Ausnahmen Nein – obwohl nur dem Osten mehr Lärm droht. Aber die Gemeinden haben sich schon lange auf eine solidarische Haltung verständigt. Und sie sind traditionell flughafenkritisch.

Die ablehnenden Gemeinden fürchten ebenso wie die Fluglärmorganisationen, dass der Pistenausbau eine höhere Kapazität und damit mehr Flüge bringt. Dass der Pistenausbau der Sicherheit dient, glauben sie nicht.

Und was sagen die beiden grössten Städte im Kanton? Zürich ist für die Verlängerung, Winterthur als Ostanflug-Gemeinde dagegen.