AboBob-Dylan-Film «A Complete Unknown»Der Unbekannte im Scheinwerferlicht
«A Complete Unknown», der neue Spielfilm über Bob Dylan, wird dem Meister der Verrätselung gerecht: Er lässt ihn durch seine Inszenierung verschwinden.

Konnte das gut gehen? Ein Film über Bob Dylan, in dem ein enigmatischer Künstler von einem Schauspieler dargestellt wird? Zwar hatte sich schon Todd Haynes 2007 spielfilmisch am Sänger versucht. Doch brauchte er ein halbes Dutzend Leute, um Dylan darzustellen, darunter eine Frau und einen Buben. Deshalb lieferte «I’m Not There» nicht viel mehr als kluge, ironische Fussnoten. Damit wurde er der opaken Hauptfigur gerecht, aber auf Kosten der Verständlichkeit: Vignetten statt Erzählung.