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Überschwemmungen in Italien
Fluten fordern mindestens 14 Tote – über 10’000 Menschen evakuiert

Die Zahl der Todesopfer durch die heftigen Hochwasser in Norditalien ist auf 14 gestiegen. Der Leichnahm eines älteren Mannes wurde am Freitag in der Stadt Faenza gefunden, wie die Nachrichtenagenturen Ansa und Adnkronos berichteten. Unterdessen werden weiter Menschen in gefährdeten Zonen der Region Emilia-Romagna aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Die Behörden evakuierten Einwohner vor allem in Teilen der Provinzhauptstadt Ravenna.

Zudem begann es wieder zu regnen, was die Sorge vieler Menschen erhöhte. Allerdings dürften die Niederschläge «nicht vergleichbar» sein mit jenen, die Anfang der Woche historische Ausmasse annahmen und zu den katastrophalen Folgen führten, sagte Irene Priolo, die Vizepräsidentin der Region, im italienischen Fernsehen. Der Regen könne aber vor allem zu weiteren Erdrutschen führen, fürchtete sie.

«Das ist das Ende der Welt»

Bürgermeister von Forli, Gian Luca Zattini

Viele Einwohner mussten sich in der Region Emilia-Romagna in höhere Stockwerke oder auf das Dach ihrer Häuser retten. Der Vize-Präsidentin der Region, Irene Priolo, zufolge wurden «mehr als 10’000 Menschen» evakuiert. Am Donnerstag ordneten die Behörden in Ravenna die sofortige Evakuierung der drei Dörfer Villanova di Ravenna, Filetto und Roncalceci an, nachdem der Fluss Lamone über die Ufer getreten war. Rund 27’000 Einwohner der Katastrophenregion waren laut Behördenangaben am Donnerstag weiter ohne Strom.

«Ich lebe hier seit meiner Geburt, aber so etwas habe ich noch nie gesehen», sagte die Besitzerin des Hotels «Savio» in der Kleinstadt Cesena, Simona Matassoni, der Nachrichtenagentur AFP. Bürgermeister Enzo Lattuca rief alle Einwohner auf, «unter keinen Umständen in Untergeschosse oder Keller» zu gehen und sich nach Möglichkeit auch nicht im Erdgeschoss aufzuhalten.

In der besonders betroffenen Stadt Forli flohen viele Einwohner barfuss und in Panik in der nächtlichen Dunkelheit vor den Wassermassen. Einigen reichte das Wasser laut einem AFP-Fotografen bis zur Brust. «Das ist das Ende der Welt», schrieb Bürgermeister Gian Luca Zattini auf Facebook. Seine Stadt sei «am Boden».

Regionalpräsident Stefano Bonaccini sagte, die Emilia-Romagna sei «wie von einem Erdbeben» getroffen worden. Der Bürgermeister der Grossstadt Bologna, Matteo Lepore, ermahnte die Einwohner zu «grösster Vorsicht». Sie sollten auf keinen Fall ihren Wagen nehmen. Wenn sie sich nicht in höheren Stockwerken in Sicherheit bringen könnten, sollten sie ihre Häuser verlassen, riet er auf der Online-Plattform Instagram.

Rettungskräfte arbeiteten rund um die Uhr, um Menschen in Sicherheit zu bringen. Manche Kinder und ältere Menschen trugen sie auf ihrem Rücken, andere wurden in Schlauchbooten gerettet. Das italienische Militär und die Küstenwache wurden zur Unterstützung der Rettungsarbeiten hinzugezogen, Einwohner wurden zum Teil per Helikopter aus den von Wassermassen eingeschlossenen Häusern geholt.

Menschen werden in Faenza mit einem Schlauchboot in Sicherheit gebracht. (18. Mai 2023)

Buchstäblich ins Wasser fiel das für Sonntag geplante Formel-1-Rennen in Imola. Der Pegel des an die Piste grenzenden Flusses Santerno war gefährlich angestiegen, deshalb beschlossen die Organisatoren, das Rennen abzusagen. Sie könnten für die Sicherheit der Fans, Teams und Mitarbeiter nicht garantieren, erklärten sie am Mittwoch.

«Wenn die Regenmenge von sechs Monaten in 36 Stunden fällt (...), hält das kein Boden aus», sagte der Präsident der Region Emilia-Romagna, Stefano Bonaccini, am Mittwochabend einem lokalen Fernsehsender. Die Region war erst vor zwei Wochen von heftigem Regen, Überschwemmungen und Erdrutschen getroffen worden. Zwei Menschen kamen dabei ums Leben. Experten wiesen darauf hin, dass durch den menschengemachten Klimawandel solche Extremwetterereignisse zunehmen.

SDA/AFP/fal