Knochenfund in Norwich800 Jahre alte Leichen waren Opfer von Antisemitismus
18 Jahre nach dem Fund von 17 Leichen in einem Brunnen aus dem Mittelalter in der ostenglischen Stadt Norwich haben Wissenschaftler das Schicksal der Toten aufgeklärt.
Wie eine in dieser Woche in der Fachzeitschrift «Current Biology» veröffentlichte Studie zeigt, handelt es sich vermutlich um Juden, die vor mehr als 800 Jahren bei einem antisemitischen Massaker getötet wurden.
Die Knochen von sechs Erwachsenen und elf Kindern, darunter drei Schwestern, waren im Jahr 2004 bei Bauarbeiten für ein Einkaufszentrum in Norwich entdeckt worden. Einige waren mit dem Kopf nach unten eingegraben, was auf einen gewaltsamen Tod schliessen liess.
Um das Geheimnis zu lüften, setzten die Wissenschaftler eine ganze Reihe von Techniken ein, unter anderem DNA-Analysen. Sie kamen schliesslich zu dem Schluss, dass sich das Massaker in Norwich im Jahr 1190 ereignete. Zuvor war in der Gegend eine antisemitische Verschwörungstheorie aufgekommen.
SDA/sys
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