7:1-Sieg in AmbriGnadenloser ZSC demontiert Ambri – ein Teenager eröffnet den Torreigen
Die ZSC Lions zeigen weiterhin keinerlei Anzeichen eines Meisterblues. Gegen Ambri setzen sie sich mühelos durch. Daniel Olsson erzielt in seinem zweiten Spiel sein erstes Tor.
Was tun, wenn man hoffnungslos mit 1:7 zurückliegt, die Hockeygötter sich scheinbar gegen einen verschworen haben und noch ein ganzes Drittel zu spielen bleibt? Den Torhüter hat der fast schon bemitleidenswerte Ambri-Coach Luca Cereda bereits ersetzt und auch die Sturmlinien angepasst. Immerhin, aus Tessiner Sicht, verlieren die Leventiner am Ende nicht zweistellig. Und auch die Fans halten dem Team die Treue. Bis zuletzt hallt es «Ambri! Ambri! Ambri!» durch die Gottardo-Arena.
Wie schon im Januar, als die Tessiner vor heimischem Publikum eine 2:7-Niederlage einstecken mussten, ist auch diesmal die Partie schnell entschieden. Bereits nach 27 Sekunden fasst Jesse Zgraggen die erste Strafe des Spiels. Zunächst hat Ambri die besseren Chancen: Nach einem Icing der Lions kommt der Puck zu Miles Müller. Der 19-Jährige umspielt ZSC-Keeper Simon Hrubec, trifft jedoch nur den Pfosten.
Den Torreigen eröffnet ein anderer 19-Jähriger. Sein Name: Daniel Olsson. Am Dienstag, beim 4:2-Sieg gegen Biel, gab der Däne mit Schweizer Lizenz sein Debüt in der höchsten Liga. Schon gegen die Seeländer wusste der Stürmer zu gefallen, spielte mutig und frech – und zwang seine Gegner zweimal zu Strafen. Zweimal nutzten die Lions das anschliessende Powerplay aus. Und nun trifft er gleich im zweiten National-League-Einsatz.
Erst acht Sekunden, vier davon zum Ende der erwähnten Überzahl, steht der Stürmer auf dem Eis, als er nach einem Abpraller bei Gilles Senn, der zuvor noch spektakulär gegen ZSC-Topskorer Jesper Frödén rettete, am schnellsten reagiert – und mit seinem Treffer auch seinen Trainer belohnt.
Marc Crawford setzt beim ZSC um, wovon andere oft nur reden: Der Kanadier schenkt seinen jungen Spielern, die er liebevoll «Kids» nennt, konsequent das Vertrauen. Er sagt: «Ein Team braucht nicht nur erfahrene Spieler, sondern auch die Begeisterung und den Enthusiasmus der Kids. Sie können sich nur weiterentwickeln, wenn sie auch zum Einsatz kommen.»
Malgin ist zurück – und trifft
Auch Ambri kommt zu Chancen. Die beste vergibt André Heim, der jedoch aus kurzer Distanz das halb leere Tor verfehlt. Deutlich effizienter präsentiert sich der Meister, der mit einem Doppelschlag innerhalb von 50 Sekunden in der letzten Minute vor der ersten Pause auf 3:0 erhöht. Zweimal stimmt die Zuteilung in der Ambri-Defensive nicht. Erst hat Rückkehrer Denis Malgin im Slot alle Zeit der Welt, dann geht Sven Andrighetto vergessen.
Auch zu Beginn des zweiten Drittels drückt Ambri und schiesst aus allen Lagen. Doch der nächste Treffer gehört den Zürchern: Vinzenz Rohrer trifft passend zum unglücklichen Auftritt der Leventiner von hinter der Grundlinie via Beinschoner von Gilles Senn. Der Torhüter lässt sich danach durch Davide Fadani ersetzen. Nur eine Minute später verkürzt Ambri, doch Doppeltorschütze Derek Grant lässt jede Hoffnung sogleich wieder verblassen. Ambri bricht ein. Der Meister dagegen feiert im 14. Spiel den 12. Sieg.
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