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Konsultation zur Impfoffensive
50-Franken-Gutscheine fallen bei Kantonen durch

Die Impfquote steigern: Ja. Aber wie? Darüber sind sich die Kantone uneins.
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Von einem «Versuchsballon», sprach der Generalsekretär der Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK), nachdem Alain Berset am vergangenen Freitag die Idee eines Gutscheins für Impfberaterinnen lanciert hatte. Inzwischen ist klar: «Versuchsballon» dürfte eine der positiveren Würdigungen bleiben.

Am Mittwochmittag lief die Frist aus, während der sich die Kantone zur geplanten Impfoffensive äussern konnten. Gegen eine nationale Impfwoche haben die meisten zwar grundsätzlich wenig einzuwenden, die konkreten Massnahmen werden in der Konsultation aber teilweise regelrecht zerzaust. Ein Überblick:

Gutscheine

50 Franken soll erhalten, wer jemand anderen von der Covid-Impfung überzeugt. Das Urteil zu diesem Vorschlag fällt in vielen Kantonen vernichtend aus. «Wir unterstützen diesen Vorschlag gar nicht», heisst es aus Bern. Der Zürcher Regierungsrat schreibt: «Der Entscheid für eine Impfung betrifft die geimpfte Person in ihrer körperlichen Integrität und ist persönlich. Es sollen keine anderen Personen finanziell davon profitieren.» Ähnlich klingt es in der Zentral- und der Ostschweiz. Der Glarner Regierungsrat sieht in der 50-Franken-Prämie schliesslich eine Ungerechtigkeit gegenüber all jenen, die sich bereits haben impfen lassen.

Eine der wenigen befürwortenden Stimmen kommt aus Basel-Stadt, dessen Gesundheitsvorsteher Lukas Engelberger zugleich auch Präsident der GDK ist. Der Stadtkanton schreibt, man unterstütze den Vorschlag, «sofern der Bund die Kosten für die Beratergutscheine übernimmt».

Allein auf weiter Flur: Der Basler Regierungsrat Lukas Engelberger unterstützt die Gutschein-Idee, aus den meisten anderen Kantonen kommt Widerstand gegen den Plan.

Persönliche Beratung

1700 Beratungspersonen sollen noch Unentschlossene kontaktieren – per Telefon, über die sozialen Medien oder an der Haustür. Auch hinter diese Massnahme machen viele Kantone ein grosses Fragezeichen. Zürich betont, es sei mit einem grossen Leerlauf zu rechnen, «wenn Personen individuell und ohne Kenntnis von deren Impfstatus kontaktiert werden müssen». Zudem sei diese Überzeugungsarbeit sehr anspruchsvoll und nur mit einem grossen Einsatz an medizinisch und kommunikativ geschultem Personal zu bewerkstelligen.

Die Zentralschweizer Kantone Obwalden und Schwyz geben zu bedenken, solche Beratungen entsprächen «nicht der lokalen Kultur». Auch Bern winkt ab. Basel-Stadt hingegen äussert sich positiv: «Ein allgemein zur Beratungsförderung verwendbarer finanzieller Beitrag dürfte hier einen zusätzlichen Nutzen erbringen.»

Mobile Impfstellen

Mehr Impfbusse vor Unis, Clubs und Einkaufszentren? Der Ausbau der mobilen Impfstellen wird unterschiedlich beurteilt. Während Basel-Stadt den Schritt als «zweifellos sinnvoll und nützlich» beurteilt und auch Bern damit bereits gute Erfahrungen gemacht hat, sind andere Kantone zurückhaltender. Der Glarner Regierungsrat etwa schreibt, die Massnahme sei «wenig zielführend für Glarner Verhältnisse».

In Zürich sind schon heute Impfmobile im Einsatz. Dennoch schreibt der Regierungsrat: «Aufwand und Ertrag für die 30 vom Bund für den Kanton Zürich vorgesehenen mobilen Impfeinheiten stehen in keinem vernünftigen Verhältnis.»

Der Bundesrat entscheidet voraussichtlich am kommenden Mittwoch definitiv.