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Mutter in Untersuchungshaft
2011 in Frankreich entführtes Mädchen in Morges gefunden

Die flüchtige Mutter und ihre Tochter wurden bei einer Verkehrskontrolle im Kanton Waadt identifiziert. 

Ein Mädchen, das 2011 mit fünf Jahren von seiner Mutter in Frankreich entführt worden war, ist in der Nähe von Morges im Kanton Waadt gefunden worden. Die seit damals von Interpol gesuchte Französin und die heute 16-jährige Tochter wurden bei einer Verkehrskontrolle identifiziert.

Die Mutter sei im Hinblick auf eine Auslieferung nach Frankreich am 22. Februar festgenommen worden, bestätigte das Bundesamt für Justiz am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen entsprechenden Bericht der französischen Tageszeitung «Var-Matin» und von lematin.ch. Die 47-jährige Französin wurde im Gefängnis La Tuilière in Lonay in Untersuchungshaft genommen.

Der Teenager wurde der Generaldirektion für Kinder und Jugend des Kantons Waadt anvertraut und in einem Heim untergebracht. Für Freitag ist eine Anhörung vor dem Friedensrichter des Bezirks Morges angesetzt, um zu entscheiden, ob seine Unterbringung in der Schweiz fortgesetzt werden soll oder nicht.

Vater glaubt an Verbindung zu Sekte

Die Entführung spielte sich 2011 bei Toulon im Süden Frankreichs ab. Die Mutter und der Vater des damals fünfjährigen Mädchens befanden sich in einem Scheidungsstreit. Die Mutter, die das alleinige Sorgerecht beanspruchte, tauchte eines Tages mit dem Kind ab. Beide waren seitdem nicht mehr aufgetaucht. Interpol hatte eine Fahndung herausgegeben.

Die Mutter wurde in Abwesenheit dreimal von einem Gericht in Toulon verurteilt. Sie erhielt wegen Kindesentführung, Nichtvertretung eines minderjährigen Kindes und wegen falscher Anschuldigung insgesamt sechs Jahre Haft.

Laut französischen Medien hatte die Mutter, eine Berufssoldatin, Verbindungen zu einer fundamentalistischen evangelikalen Religionsgemeinschaft. Sie berufen sich dabei auf die Aussagen des Anwalts des Vaters. Mutter und Tochter sollen bei einem Ableger der sektenähnlichen Gruppe im Kanton Waadt Unterschlupf gefunden haben.

SDA/fal