1300 Feuerwehrleute kämpfen gegen Waldbrände in Portugal
Trotz eines massiven Feuerwehreinsatzes gelingt es nicht, das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Es erstreckt sich über 25 Kilometer. Bislang wurden acht Menschen verletzt.
In einem der grössten Feuerwehreinsätze in der Geschichte Zentralportugals kämpft die Region gegen mehrere verheerende Waldbrände. 1300 Feuerwehrleute und 400 Fahrzeuge befanden sich am Sonntag in der Region Castelo Branco im Einsatz. Am gefährlichsten war die Lage in der Gemeinde Vila de Rei. Dort erstreckt sich das Feuer über 25 Kilometer. Etwa 20 Menschen erlitten Verletzungen.
«Wegen des schwer zugänglichen Terrains haben wir es bislang nicht geschafft, den Brand bei Vila de Rei unter Kontrolle zu bringen», sagte ein Sprecher des portugiesischen Zivilschutzes am Sonntag.
Der Brand in der Bergregion des Bezirkes Castelo Branco sei erst zu 60 Prozent eingekesselt, obwohl der Wind abgeflaut sei, sagte der Sprecher weiter. 760 Feuerwehrleute waren mit 230 Fahrzeugen und elf Löschflugzeugen und -helikoptern im Einsatz.
Ein Zivilist wurde durch die Flammen schwer verletzt und per Helikopter in die 200 Kilometer südlich gelegene Hauptstadt Lissabon gebracht. Ausserdem erlitten sieben Feuerwehrleute Verletzungen bei den Löscharbeiten, drei davon bei einem Zusammenstoss zweier Einsatzfahrzeuge.
Vorsorgliche Evakuierungen
Mehrere kleine Ortschaften waren über Nacht vorsorglich evakuiert worden. Sollte sich die Situation verschlimmern, müssten die Bewohner mehrerer Dörfer ihre Häuser verlassen, teilte der Zivilschutz mit. In der Kleinstadt Vila de Rei wurde demnach eine Feldküche eingerichtet, die bis zu 600 Menschen versorgen kann.
Zwei weitere Waldbrände, die am Samstag ausgebrochen waren, konnten über Nacht unter Kontrolle gebracht werden. In fünf Regionen im Zentrum und Süden Portugals galt die höchste Waldbrand-Warnstufe.
Landflucht unter anderem Grund für Waldbrände
Die Bergregion im Zentrum Portugals wird regelmässig von Waldbränden heimgesucht. Bei zwei verheerenden Bränden im Sommer und im Herbst 2017 starben dort mehr als hundert Menschen.
Grund für das hohe Waldbrandrisiko sind auch strukturelle Probleme. Die Region leidet unter Landflucht. Viele Felder, Wiesen und Wälder werden nicht mehr bewirtschaftet. Stattdessen wird Eukalyptus angebaut, der in der Papierproduktion verwendet wird. Die schnell wachsenden Bäume sind ein lukratives Geschäft, aber sehr leicht entzündlich.
sda/AFP
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