Riesiger Waldbrand in Norddeutschland
In Mecklenburg-Vorpommern mussten mehrere Ortschaften evakuiert werden. Der Brandgeruch reicht bis nach Berlin.
In Mecklenburg-Vorpommern wütet der nach offiziellen Angaben grösste Waldbrand in der Geschichte des Bundeslandes. Betroffen sind 430 Hektar auf einem früheren Truppenübungsplatz bei Lübtheen etwa 50 Kilometer südwestlich von Schwerin. Das Gelände sei hochgradig mit Munition belastet, was die Löscharbeiten erheblich erschwere, sagte Umweltminister Till Backhaus: «Die Sicherheit von Leib und Leben hat jetzt oberste Priorität.»
Die Feuerwehrleute dürften sich aus Sicherheitsgründen dem Brandgebiet nur bis auf 1000 Meter nähern. Mit Hilfe von Löschpanzern und Löschhelikoptern werde versucht, das vom Wind immer wieder angefachte Feuer einzudämmen. Die Flammen hätten sich vor allem am Boden ausgebreitet, vereinzelt aber auch schon Baumkronen erreicht.
Backhaus und auch Innenminister Lorenz Caffier warnten Schaulustige dringend davor, sich dem Brandgebiet zu nähern: «In diesem Gebiet hat niemand etwas zu suchen. Dort besteht höchste Lebensgefahr», sagte Backhaus.
Brandgeruch auch in Berlin und Leipzig
Rauchschwaden zogen bis nach Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Dort riefen die Behörden die Menschen auf, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Der Brandgeruch war am Montag etwa auch im rund 200 Kilometer entfernten Berlin wahrnehmbar. Die Hauptstadt-Feuerwehr twitterte: «Der Geruch ist lästig, aber nicht gefährlich.»
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Selbst bei den Feuerwehren in Leipzig und Dresden gingen am Morgen zahlreiche Anrufe von besorgten Bürgern ein. Sie berichteten, dass es stark nach Rauch rieche, aber nirgends brenne, sagte ein Sprecher der Rettungsleitstelle in Leipzig. Nach Angaben von Stefan Sternberg, Landrat des Kreises Ludwigslust-Parchim, wurden in der Nacht und am Morgen drei Ortschaften, die unmittelbar an den Brandherd grenzen, vorsorglich evakuiert. Betroffen seien insgesamt 650 Menschen. Zudem sei ein Ferienlager mit 100 Kindern geräumt worden. Die Kinder seien bei ihren Familien in Sicherheit.
«Die Lage ist weiterhin angespannt. Es geht im Moment nicht um das Löschen des Brandes. Es geht um die Sicherung der Ortschaften, um Leib und Leben», sagte Sternberg, der schon am Sonntagabend Katastrophenalarm ausgelöst hatte. Weitere Evakuierungen seien nicht ausgeschlossen.
Ein in der Nähe des Brandes liegendes Werk für Deodorants habe aus Sicherheitsgründen die Produktion eingestellt, die Gasleitungen dorthin seien abgestellt worden.
Brandstiftung vermutet
Schon letzte Woche war in dem Waldgebiet östlich Lübtheens auf etwa 6 Hektar ein Feuer ausgebrochen, das nach Behördenangaben aber am Freitag gelöscht war - am Sonntag brach das Feuer dann erneut aus und dehnte sich bei teilweise starken und drehenden Winden rasch aus.
Als Ursache vermuten die Behörden Brandstiftung. Den bisherigen Erkenntnissen zufolge soll das Feuer an drei Stellen ausgebrochen sein.
sda/afp/anf
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