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Zwischenfall bei der US-Marine
F-35 vermisst: Kampfjet fliegt in den USA ohne Pilot weiter

Eine F-35B der US-Marine wird im Bundesstaat South Carolina vermisst. Der Kampfjet war auf Autopilot gestellt, als der Pilot nach einem Zwischenfall den Schleudersitz betätigte. Wo die F-35 danach hinflog, ist nicht bekannt.
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Die US-Marine sucht nach einem «Zwischenfall» einen F-35B-Kampfjet, wie auf offiziellen Social-Media-Kanälen mitgeteilt wird. Der Pilot habe das Flugzeug nördlich von Charleston im Bundesstaat South Carolina per Schleudersitz verlassen, seither wird es vermisst. Air Force und Marine rufen die lokale Bevölkerung dazu auf, sich telefonisch zu melden, wenn man den Kampfjet irgendwo sehe.

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Die Suche konzentriere sich auf die Region um die beiden Seen Lake Moultrie und Lake Marion. Der Kampfjet war gemäss den Angaben der Behörden nördlich der Luftwaffenbasis Joint Base Charleston mit einer anderen F-35B auf einer Trainingsmission unterwegs, als der Pilot das Flugzeug verlassen musste. Der Grund für das Auslösen des Schleudersitzes wurde nicht genannt.

Der Pilot landete in einem Garten in einem Vorort von Charleston und wurde für weitere Abklärungen in ein Spital gebracht. Es gehe ihm gut, melden die Behörden.

Wie es um den Kampfjet steht, wissen US-Marine und Luftwaffe aber nicht. Die F-35B hatte gemäss Angaben des Verteidigungsdepartements den Autopiloten aktiviert und ist womöglich auch ohne den Piloten einfach weitergeflogen.

Der Cornfield Bomber landete ohne Pilot

Ein solcher Vorfall wäre zwar ungewöhnlich, aber nicht einmalig. Das bekannteste Beispiel ist der sogenannte Cornfield Bomber. Diese F-106A der US Air Force landete 1970 fast unbeschädigt in einem schneebedeckten Maisfeld, nachdem der Pilot das Flugzeug per Schleudersitz verlassen hatte.

This F-106A (S/N 58-0787) was involved in an unusual incident. During a training mission, it entered an flat spin forcing the pilot to eject. Unpiloted, the aircraft recovered on its own and miraculously made a gentle belly landing in a snow-covered field. (U.S. Air Force photo)

Pilot Gary Foust verlor zuvor die Kontrolle über die Maschine, welche während einer Gefechtsübung ins Trudeln geraten war. Auf 2500 Metern über Boden wurde er von seinem Fluglehrer zum Verlassen der Maschine aufgefordert. Nach dem Notausstieg ging die F-106A in einen Sturzflug und stabilisierte sich daraufhin. Womöglich hatte die Auslösung des Schleudersitzes oder das damit verbundene Absprengen des Cockpitdachs zur nachträglichen Stabilisierung beigetragen.

Ein an der Übung beteiligter Pilot soll dem am Fallschirm hängenden Foust gefunkt haben, dass er besser wieder in seine Maschine einsteigen sollte. Das Flugzeug flog auch ohne Foust noch einige Kilometer weiter, da er vor dem Verlassen die Trimmung auf Start eingestellt hatte, was der F-106A gute Gleiteigenschaften verlieh. Er sah noch, wie es ohne ausgefahrenes Fahrwerk im Schnee landete, bevor er mit seinem Fallschirm am Boden ankam.

Die F-106A schlitterte zwar über ein Feld, erlitt aber nur leichten Schaden am Rumpf. Der Jet konnte später wieder in Dienst genommen werden und ist heute im Museum der Air Force in Dayton, Ohio, ausgestellt.

DAYTON, Ohio -- Convair F-106A Delta Dart at the National Museum of the United States Air Force. (U.S. Air Force photo)

Führerlose MiG-23 fliegt nach Belgien

Auch in Europa gibt es ein berühmtes Beispiel eines verlassenen Kampfjets. 1989 katapultierte sich ein Pilot der Sowjetarmee knapp über dem Boden aus einer MiG-23, als er während einer Übung in Polen glaubte, das Triebwerk sei ausgefallen. Durch das Auslösen des Schleudersitzes ging die Nase der Maschine nach oben und die MiG-23 flog ohne ihren Piloten weiter.

Der Kampfjet flog über die DDR in die Bundesrepublik Deutschland, wo die Nato-Luftraumüberwachung das Flugzeug registrierte. Zwei US-Jagdflugzeuge stiegen auf und fingen die MiG-23 ab. Sie mussten ihre Beobachtung, dass der Kampfjet ohne Besatzung unterwegs war, mehrmals wiederholen. Während der zivile Luftverkehr weiträumig umgeleitet wurde, begleiteten die US-Flugzeuge die führerlose MiG-23 über die Niederlande bis Belgien, wo der Treibstoff ausging.

Nach einem längeren Sinkflug streifte die MiG-23 bei der Landung südlich der belgischen Stadt Kortrijk ein Bauernhaus und brachte es zum Einsturz. Ein 18-Jähriger verlor sein Leben.

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US-Politikerin: Wie zur Hölle kann man eine F-35 verlieren?

Während die F-106A und die MiG-23 unter Beobachtung landeten, ist die F-35B in South Carolina aus den Augen der Behörenden verschwunden. Die Tarnkappeneigenschaften könnten verhindern, dass der Jet einfach geortet werden könne, schreibt die Nachrichtenseite «The Drive». Sollte die F-35B weiterfliegen, bis der Treibstoff ausgeht, würde der Flug auch nicht in einem grossen Feuerball enden, der die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf sich zieht.

Schlimmstenfalls könnte das Flugzeug in den Atlantik stürzen und würde dann womöglich nie gefunden. Die republikanische Abgeordnete Nancy Mace zeigte sich über den Aufruf an die Bevölkerung, das verloren gegangene Flugzeug zu suchen, ziemlich entrüstet. Wie zur Hölle könne man denn eine F-35 verlieren, fragt sie beim Nachrichtendienst X. Ob es denn kein Ortungsgerät an der Maschine gebe, schreibt sie weiter. Stattdessen soll nun die Bevölkerung das Flugzeug finden, und dann was, es abgeben?

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Auch aus der Bevölkerung selber kommen spöttische Reaktionen auf die Suche nach der F-35. Ob es denn kein Airtag habe, um es zu orten, fragen einige. Andere posten ein fiktives Ebay-Inserat, in dem sie eine F-35B für 80 Millionen US-Dollar anbieten, was in den USA als Stückpreis der Maschine gilt.

Bei der F-35B handelt es sich um ein leicht abgeändertes Modell der F-35A, welche die Schweiz bei den USA und Hersteller Lockheed Martin bestellt hat. Die Version F-35B hat eine Senkrechtlandevorrichtung (STOVL), sie kann auf kurzen Pisten oder je nach Gewicht vertikal starten und vertikal landen, ohne Piste. Sie wird von der US Marine, der Royal Navy und der italienischen Marine verwendet und kommt beispielsweise auf Flugzeugträgern zum Einsatz.