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AboWaffengewalt in den USA
Zwei Jahre alt und schon ein Gewehr

Auch Kinder lernen schon den Umgang mit der Waffe: Treffen der National Rifle Association (NRA) in Indianapolis. 
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Als in Kentucky, Virginia, Florida und anderswo in den USA wieder bei ganz verschiedenen Ereignissen zahlreiche Menschen erschossen wurden, trat bei der National Rifle Association auch Kristi Noem ans Rednerpult. Diese mächtigste Waffenvereinigung, kurz NRA, veranstaltete in Indianapolis ihr Jahrestreffen, die republikanische Prominenz war reichlich vertreten. Kristi Noem ist die Gouverneurin von South Dakota, strahlend verkündete sie dem Publikum dies: Ihre zwei Jahre alte Enkelin habe schon «eine Schrotflinte und ein Gewehr». Und ein Pony. Sie sei also ausgestattet.

Im Hintergrund war kein Aufschrei des Entsetzens zu hören, sondern etwas Gelächter und verhaltener Applaus. Knarren, mit zwei. «Sie wird sie bald brauchen», so die stolze Grossmutter Noem (51), die einen US-Bundesstaat leitet. «Absolut widerwärtig», schrieb auf Twitter der demokratische Abgeordnete Chris Jackson. «Wie zum Teufel ist dieses reale Leben in Amerika?»

Dieses reale Leben in Amerika ist zum Beispiel so, dass ein Mann ein Mädchen und deren Eltern anschiesst, weil ihr Basketball in seinen Garten gerollt war. So geschehen in der vergangenen Woche in North Carolina. Die Kinder spielen draussen, der Ball landet im Gras des Nachbarn, der schreit sie an. Ihr Vater fordert ihn auf, die Kinder in Ruhe zu lassen. Daraufhin holt der Nachbar sein Gewehr und feuert auf den Vater, dessen Frau und die sechs Jahre alte Tochter. Ein Schuss streift ihre linke Wange, ihr Vater wird in den Rücken getroffen und schwer verletzt, die Mutter leicht. Zwei Tage später stellt sich der Schütze ein paar Hundert Kilometer südlich in Florida der Polizei.

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