Immer mehr Turniere«Der völlige Wahnsinn» – Zverev kritisiert die Tennis-Tour
Die Tennis-Saison zieht sich über elf Monate. Der Deutsche Alexander Zverev vertritt in der Debatte über die zu geringen Erholungszeiten eine klare Meinung.
Der Weltranglisten-Zweite Alexander Zverev hat in der Diskussion um die zu lange Tennis-Saison die hohe Belastung deutlich kritisiert. «Was wir hier gerade machen mit unserer Tour, ist der völlige Wahnsinn», sagte der 27 Jahre alte Hamburger nach seinem Halbfinaleinzug bei den ATP Finals in Turin. «Vielleicht sehen das andere Spieler anders, aber ich glaube, dass vieles in die falsche Richtung gelaufen ist in den letzten paar Jahren.»
Für die Fans sei es vielleicht schön, wenn sie elf Monate Tennis schauen können – für die Sportler zu viel. «Wir sind ja überall auf der Welt – elf Monate lang. Ich habe dieses Jahr, glaube ich, nicht mehr als drei Tage am Stück zu Hause verbracht», berichtete Zverev und sprach damit auch die geringen Pausen zwischen Turnieren an.
Für Zverev endet die Saison spätestens nach dem Final beim Jahresabschlussturnier der besten Tennisprofis der Saison am Sonntag. Anschliessend geht die Saison in der nächsten Woche noch mit der Endrunde im Davis Cup in Malaga weiter, auf die Zverev verzichtet.
Los geht es für ihn wieder Ende des Jahres, wenn er vom 27. Dezember bis 5. Januar mit dem deutschen Team beim United Cup in Australien antritt. Er werde dieses Jahr bereits am 19. Dezember nach Australien fliegen, kündigte Zverev an. «Wir haben keinen einzigen Feiertag mehr frei mit der Familie», klagte er.
Eine Woche Saudiarabien statt vier, fünf Wochen anderswo
In der Debatte um die zu kräftezehrende Tennis-Saison hatte die deutsche Nummer eins schon vor wenigen Tagen mit seinen Aussagen für Aufmerksamkeit gesorgt. «Saudiarabien muss in den Kalender aufgenommen werden, damit die Saison kürzer wird», hatte er gesagt.
«Man braucht das Geld von Saudiarabien, um Turniere zurückzukaufen», sagte Zverev angesichts dessen, dass die Profiorganisation die Lizenzen für die Veranstaltung der Turniere an die Organisatoren verkauft hat. «Wenn man eine Woche dazu nimmt mit Saudiarabien, kann man vier, fünf Wochen zurückkaufen.»
Saudiarabien drängt immer mehr in den Weltsport. Dem Königreich wird allerdings vorgeworfen, mit dem Engagement im Sport von seinen Verstössen gegen Menschenrechte abzulenken und sein Image verbessern zu wollen.
DPA
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