Wandertipp Solothurner JuraZur Fluh, die auch ein UFO sein könnte
Eine bolzengrad abfallende Kalkfluh und eine vierarmige Hindugöttin: Wanderung über den Flueberg und den Unteren Hauenstein.
Als wir auf dem Dorfplatz von Lostorf starteten, einem Dorf am Solothurner Jurasüdfuss, hatten wir unser erstes Ziel direkt vor uns: Schloss Wartenfels auf dem Dottenberg. Vor der Klus des Lostorfer Baches nahmen wir die kehrenreiche Direttissima zur Linken, die auf der Karte als gestrichelter Pfad eingezeichnet ist. Oben waren wir ausser Atem. Aber auch angetan vom Schloss, das im Besitz einer Stiftung ist; Mitte Mai bis Ende Oktober kann man es am Sonntag besichtigen. Besonders gefiel uns der geometrisch angelegte Park.
Ein Ausblick wie aus dem Flugzeug
Auf dem Wanderweg gingen wir unter dem Dottenbergkamm durch den sturmzerzausten Forst Richtung Westen. Drehten ab dort, wo der Kamm wieder abfällt, und visierten den Flueberg an. Auf seinem höchsten Punkt waren wir fasziniert: Bolzengrad fällt die Kalkfluh ab. Wie aus einem Flugzeug schauen wir auf das Dorf Wisen direkt unter uns.
Ein ganzes Stück mussten wir auf demselben Weg retour gehen, bis wir am östlichen Fuss des Fluebergs Kurs auf Wisen nehmen konnten. Kurz vor dem Dorf blickten wir zurück. Aus diesem Winkel sieht der Flueberg aus wie ein UFO.
Hindutempel als finale Überraschung
Von Wisen stiegen wir auf zur Wisnerhöchi. Im Abstieg zur Passhöhe des Unteren Hauensteins gerieten wir alsbald kurz auf Baselbieter Gebiet. Nicht dass das weiter wichtig wäre, Faltenjura ist Faltenjura. Der Untere Hauenstein verbindet das Mittelland mit dem Jura. Motorräder rasten vorbei, ein Heulen lag in der Luft. Nach dem Passdorf Hauenstein waren wir erlöst. Und wurden wieder bereichert. Unser Weg führte im Wald durch einen in den Fels eingetieften Hohlweg; die Passage ist uralt und könnte auf die Römer zurückgehen.
Der Rest der Wanderung via Trimbach nach Olten war leicht. Etwas gehört noch erwähnt: Vor Trimbach kamen wir an einem Hindutempel mit einem 14-Meter-Turm vorbei. Sri Manonmani Ampal ist das Bauwerk geweiht. Pechschwarz ist die vierarmige Göttin, eine Erscheinungsform der grossen Hindugöttin Parvati, die mal gütige Mutter ist und mal zürnende Rächerin. Bemerkenswert, wie einen das Wandern immer wieder in die Geschichte führt und in andere Kulturen.
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