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Video zeigt «Raubzug» im Bahnhof
Vegane Schoggistängeli bevorzugt: Mäusealarm im Kiosk am Stadelhofen

Maus frisst Minor-Schokoriegel im Kiosk, Bahnhof Stadelhofen.
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In Kürze:
  • Eine Maus wurde beim Knabbern eines Minor-Schoggistängels im K-Kiosk am Bahnhof Stadelhofen gefilmt.
  • Der Shop wurde nach dem Vorfall gründlich gereinigt und Schokolade entsorgt, wie die Betreiber betonen.
  • Die Reaktionen auf Instagram sind überwiegend belustigt.

Grosse Augen, dann ein paar schnelle Bisse: Mit sichtlichem Heisshunger knabbert die Maus an einem Schoggistängel der Marke «Minor Almond». Der Tatort: der K-Kiosk in der unterirdischen Ladenpassage des Bahnhofs Stadelhofen. Der Vorfall ereignete sich vor wenigen Tagen nach Ladenschluss und blieb nicht unbemerkt. Ein Video der gefrässigen Kiosk-Maus kursiert auf dem Instagram-Kanal der Gruppe «Szene isch Züri».

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Bei einem Besuch im Kiosk am Dienstagnachmittag zeigt sich: Die im Video gezeigten Regale, wo sich die Maus an den Schoggistängeln gütlich tat, sind leer geräumt und frisch gereinigt.

Eine Kioskmitarbeiterin bestätigt das Auftauchen des ungebetenen Gastes in der Nacht. Und kann sich immer noch nicht erklären, wie das Nagetier in den Kiosk gelangen konnte. Sehr gewundert habe sie sich, dass die Maus einzig die weissen Minor-Almond-Schoggistängeli angeknabbert und alle anderen Süssigkeiten links liegen gelassen habe.

Der K-Kiosk in der Ladenpassage im Bahnhof Stadelhofen.

«Es ist korrekt, dass eine ‹Bahnhofsmaus› ihren Weg in den K-Kiosk im Bahnhof Stadelhofen gefunden hat», sagt Alexandra Tschan, Sprecherin von Valora, der Besitzerin der Kioskkette. Dieses Phänomen werde in Bahnhöfen hin und wieder beobachtet. «Wir haben hohe Anforderungen an unsere Hygienestandards, sodass wir umgehend verschiedene Massnahmen ergriffen haben», sagt Tschan. So sei der gesamte Shop gründlich geputzt und sämtliche Schokolade entsorgt worden. Und man habe den Vermieter gebeten, mögliche Löcher zum Kiosk hin zu überprüfen. Im Weiteren arbeite man mit einer professionellen Schädlingsbekämpfungsfirma zusammen, die mehrere Mäusefallen innerhalb des Shops angebracht habe.

Auf dem Instagram-Kanal «Szene isch Züri» fallen die Reaktionen zum Mäusebefall im Stadelhofen-Kiosk grösstenteils belustigt aus – und mit Verständnis für die nächtliche Besucherin. «Die kann nicht warten, bis der Kiosk öffnet», witzelt jemand. «Lasst sie in Ruhe, die Maus braucht Fett für den Winter», lautet ein weiterer Kommentar. Auch der spezifische Geschmack der Maus stösst auf Anerkennung: «Minörli mit Mandel – sie hat Geschmack», meint jemand. Andere vermuten: «Sie wollte eigentlich Dubaischoggi…»

Minor reagiert cool

Allerdings werden auch warnende Stimmen laut. «Hier geht es um Hygiene und Gesundheit, das ist nicht irgendein kleines Missgeschick», schreibt jemand. «Den Laden sollte man dichtmachen», meint ein anderer.

In die Diskussion hat sich inzwischen auch die Schokoladenfirma Minor eingeschaltet. «Wir wussten gar nicht, dass es vegane Mäuse gibt. Geniess das Minor Almond!», lässt sie auf Instagram gelassen verlauten.

Auch Valora-Sprecherin Tschan versucht den Vorfall mit Humor zu nehmen. Man freue sich, dass die Mehrheit der Instagram-Community den unerwarteten Besuch der Maus mit Humor aufgenommen habe. «Offenbar hat unser Sortiment eine unwiderstehliche Anziehungskraft – dennoch ist es ausschliesslich unseren zahlenden Gästen vorbehalten», sagt Tschan. Und man stelle mit verschiedenen Massnahmen sicher, «dass solche Überraschungsbesuche künftig ausbleiben».

«Fünf Millimeter reichen», sagt der Experte

«Wo der kleine Finger durchkommt, kommt auch eine Maus durch», sagt Marcus Schmidt, Projektleiter Schädlingsprävention bei der Stadt Zürich. Fünf Millimeter reichten. Schmidt erinnert daran, dass die unterirdischen Ladenpassagen in Bahnhöfen über eine Vielzahl von Schächten mit Wasser, Abwasser, Heizung, Strom und Glasfaser versorgt werden. Nicht immer seien diese Schächte und Zuleitungen dicht, und diese im Nachhinein abzudichten, sei oft eine grosse Herausforderung.

Laut Schmidt haben viele Ladeninhaber ein Abonnement bei einer professionellen Schädlingsbekämpfungsfirma, die regelmässig Kontrollen oder sogar eine digitale Überwachung durchführt. Die Schädlingsberatung der Stadt Zürich rät Nutzern solcher Immobilien, mit einer solchen Firma zusammenzuarbeiten, um das Problem in den Griff zu bekommen.

Ratten suchten Coop heim

Für Aufsehen sorgte im Februar 2020 ein ähnlicher Vorfall in der Stadelhofen-Ladenpassage ganz in der Nähe des K-Kiosks. Dort, im Coop-Supermarkt, waren Ratten aufgetaucht, die auf ihren nächtlichen Beutezügen vor nichts haltmachten. Davon zeugten heruntergerissene Eierkartons und aufgebissene Mayonnaisetuben. Der Grossverteiler reagierte sofort, dichtete mögliche Eintrittsorte für die Nagetiere ab, stellte Fallen auf und legte Giftköder aus.

Auch in Läden im Untergrund des Zürcher Hauptbahnhofs sind hin und wieder Tiere unterwegs. In der Migros-Filiale in der Sihlquai-Passage nisteten Anfang 2023 Spatzen zwischen den Lüftungsrohren an der Decke der Food-Station. Der Grossverteiler ergriff ebenfalls sofort Massnahmen.