Missbrauch in der PartyszeneProzess gegen Influencer verschoben
In einer TV-Doku dieser Redaktion machten ihm zahlreiche Frauen Vorwürfe. Am Montag hätte der Influencer in Zürich vor Gericht erscheinen müssen. Jetzt ist der Prozess verschoben, weil der Mann gemäss einem spanischen Psychiater nicht verhandlungsfähig ist.

Kommenden Montag hätte der Influencer unter anderem wegen des Verdachts auf mehrfache Vergewaltigung und sexuelle Nötigung vor dem Bezirksgericht Zürich erscheinen müssen.
Wie diese Redaktion in einer TV-Dokumentation aufgedeckt hat, warfen ihm Dutzende Frauen aus dem In- und Ausland teils schwere Übergriffe vor.
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Sieben Frauen zeigten ihn an. In sechs Fällen erhob die Staatsanwaltschaft im September 2024 Anklage. Er soll mehrere Frauen vergewaltigt oder sexuell genötigt haben. Er streitet dies ab. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.
Das Gericht sollte die Schuldfrage nächste Woche klären. Doch nun hat es den Prozess verschoben. Der Beschuldigte habe ein «ärztliches Zeugnis eines spanischen Psychiaters» eingereicht, schreibt das Gericht in einer Verfügung.
Darin wird ihm attestiert, er sei verhandlungsunfähig. Und weiter: «Es besteht kein Anlass, am Arztzeugnis und der darin vermerkten Verhandlungsunfähigkeit zu zweifeln, weshalb die Hauptverhandlung vom 24. März 2025 zu verschieben ist.»
Nächster Termin steht noch nicht fest
Bereits Ende Februar wollte der Influencer den Prozess wegen der Berichterstattung dieser Redaktion verschieben, was das Gericht aber ablehnte. Nun hat er ein Arztzeugnis aus Spanien, wo er sich derzeit aufhält, nachgereicht. Deswegen wurde die Verschiebung doch noch genehmigt.
Die Parteien müssen jetzt einen neuen Verhandlungstermin suchen. Neben dem Gericht, dem Beschuldigten und der Staatsanwaltschaft sind drei Anwältinnen der Opfer an dem Verfahren beteiligt. Bis der nächstmögliche Termin gefunden wird, kann es somit noch Monate dauern.
Verurteilter Sexualstraftäter
Der Influencer wurde bereits im Januar 2024 wegen eines anderen sexuellen Übergriffs verurteilt. Er hat eine Frau an einer Party geschändet. In diesem Fall vergingen von der Anklage der Staatsanwaltschaft bis zu einem rechtskräftigen Urteil knapp viereinhalb Jahre.
Eigentlich hätte im Rahmen der Berichterstattung über den Fall am 25. März ein Podium des «Tages-Anzeigers» stattfinden sollen. Da der Prozess verschoben wurde, wird auch das Podium bis auf weiteres verschoben. Alle Tickets werden via Eventfrog zurückerstattet.
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