Neues Angebot im Kanton ZürichJugendliche in der Krise erhalten Hilfe per Handy
Mit einem Gratis-Beratungsangebot will der Kanton Zürich psychisch belasteten Kindern und Jugendlichen rascher helfen. Stadtzürcher sind jedoch ausgeschlossen.
Der Kanton Zürich lanciert ein Unterstützungsangebot für Jugendliche in psychischen Krisen. Dies hat die Bildungsdirektion am Montag mitgeteilt.
Derzeit ist die Situation von psychisch belasteten Jugendlichen prekär. Sie müssen teilweise lange auf einen Therapieplatz warten. Das neue Angebot der «Mobilen Intervention bei Jugendkrisen» soll die Situation von Betroffenen sowie Fachpersonen entschärfen.
Das Projekt des Amtes für Jugend und Berufsberatung des Kantons Zürich ist auf vier Jahre befristet. Die Kosten belaufen sich auf rund 1,5 Millionen Franken pro Jahr. 40 Prozent davon finanzieren die Gemeinden, den Rest übernimmt der Kanton.
Freiwillig und kostenlos
Das Angebot funktioniert gemäss Medienmitteilung wie folgt: Sind Fachpersonen wie Jugendpsychiaterinnen, Schulsozialarbeiterinnen oder Kinderpsychologen überlastet, können sie den Fall mit Einverständnis der Betroffenen an die «Mobile Intervention bei Jugendkrisen» übergeben. Die Zuweisung erfolgt also über eine Fachperson.
Das zwölfköpfige Team übernimmt die akuten Fälle dann «rasch und unkompliziert», wie es in der Medienmitteilung weiter heisst. Die persönlichen Beratungen finden mobil statt – per Telefon, per Video, zu Hause, in der Schule oder vor Ort in der Beratungsstelle.
Die Betroffenen können das freiwillige und kostenlose Angebot während eines halben Jahres in Anspruch nehmen. Ziel sei, sie in Krisensituationen zu stabilisieren und mit ihnen zusammen wenn nötig eine Anschlusslösung zu finden.
Stadt Zürich ist ausgenommen
Das Angebot ist auf Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 18 Jahren und ihre Familien ausgerichtet, die im Kanton Zürich, aber nicht in der Stadt Zürich wohnen.
Die Stadt Zürich ist eine eigenständige Sozialhilfe-Region. Sie kann selbst entscheiden, ob sie solche Projekte einführt oder nicht. Sie hat sich gemäss Medienstelle der Bildungsdirektion dagegen entscheiden. Die Stadt sei nach eigenen Angaben genügend ausgestattet, um Jugendlichen in akuten Krisen beizustehen, heisst es vonseiten des Kantons.
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