Nach Protesten auf TwitterZürcher Migros-Filialen nehmen «Mohrenköpfe» aus dem Sortiment
Die Migros reagiert auf ein Twitter-Video – und auf die antirassistischen Proteste nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd.
In zwei Zürcher Migros-Filialen konnten Kundinnen und Kunden Dubler-«Mohrenköpfe» kaufen – bis jetzt. Damit ist jetzt Schluss, wie Onlineportale von CH Media berichten. Als Grund gibt eine Sprecherin der Migros die aktuellen Entwicklungen rund um die antirassistischen Proteste nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd an. Man verstehe, dass dieses Produkt als provozierend empfunden werden könne.
Ins Rollen gebracht hat die Diskussion ein Video auf Twitter. Darin sind Verpackungen der Dubler-Süssigkeit im Regal zu erkennen – inklusive dem umstrittenen Begriff «Mohrenköpfe». «Dieser Ausdruck ist äusserst rassistisch konnotiert und entspricht nicht der Political Correctness», schrieb die Kundin und bat die Migros, das Produkt aus dem Sortiment zu nehmen.
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Die Diskussion flammte bereits 2017 auf, als eine Online-Petition mit 1500 Unterschriften forderte, Dubler solle seine Süssspeise umbenennen. Die Migros behielt das Produkt aber in den Regalen. Schon damals war es nur in zwei Zürcher Filialen erhältlich.
Dazu schreibt die Migros auf Anfrage von CH Media, man habe das Produkt nach der Eröffnung des Shopvillemärt im Zürcher Hauptbahnhof 2015 aufgrund der grossen Nachfrage ehemaliger Marinello-Kunden ins Sortiment aufgenommen.
Inhaber nimmt Stellung
In einer Stellungnahme wehrt sich der Inhaber, Robert Dubler, gegen die Rassismusvorwürfe. «Wer den Namen nicht mag, sollte auch keine Mohrenköpfe essen.» Statt den Namen zu ändern, solle man lieber für Produkte aus Afrika faire Preise bezahlen, sagt er in dem Bericht weiter. Dies sei aber «im gegenwärtigen Wirtschaftssystem kaum möglich».
Die Diskussionen um sein Produkt findet Dubler offenbar gar nicht so schlecht: «Diskussionen über Rassismus sind wichtig, sollten sich aber über die wahren Probleme drehen.»
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