Podcast zum Schweizer Fussball«Die Young Boys werden 2021 noch souveräner»
Was bringt Blerim Dzemaili dem FC Zürich? Lebt der FC Basel allein von der individuellen Klasse seiner Einzelspieler? Und kann jemand noch YB stoppen? Die Halbzeitbilanz der «Dritten Halbzeit».
Höchste Zeit für Teil zwei unserer Winterpausenbilanz. Schliesslich starten die Mannschaften der Super League in ein paar Tagen bereits wieder in die Vorbereitung für die zweite Phase der Meisterschaft. Nach den Teams der zweiten Tabellenhälfte geht es in der neusten Ausgabe unseres Podcasts «Dritte Halbzeit» um Clubs auf den ersten fünf Plätzen der Tabelle.
FC Lugano, Rang 5
Es gibt Menschen, die den FC Lugano als die Schlafpille der Liga bezeichnen. Nicht aber Thomas Schifferle, der in unserer Sendung findet: «Ich habe gewisse Sympathien für Lugano. Es ist offensichtlich, dass in Lugano Seriosität eingezogen ist. Und wenn andere Clubs ähnlich arbeiten würden, ginge es ihnen womöglich besser.» Der Blick auf die herausgespielten und zugelassenen Chancen zeigt allerdings, dass die Luganesi am Ende des Jahres müde geworden sind.
FC Zürich, Rang 4
Der FC Zürich hat mal wieder einen wilden Ritt hingelegt. Erst der Untergang von Trainer Ludovic Magnin, dann das (Zwischen-)Hoch unter Massimo Rizzo. Am Ende des Jahres wieder ein Einbruch im Offensivspiel. Langweilig wird es in Zürich also garantiert nicht. Zumal Blerim Dzemaili den Weg zurück zu seiner alten Liebe gefunden hat.
Thomas Schifferle denkt zwar nicht, dass der 34-jährige Dzemaili einen ähnlichen Einfluss haben wird, wie es einst die Rückkehrer Alex Frei und Marco Streller beim FC Basel hatten: «Die standen damals noch voll im Saft.» Aber er glaubt doch daran, dass ein fitter Dzemaili dem FCZ einiges bringen wird: «Dann wird da ein Spieler auf dem Feld stehen, der alles gibt. Und zu dem seine Mitspieler aufschauen können.»
FC St. Gallen, Rang 3
Der Rang in der Tabelle lässt es zwar nicht vermuten, aber die St. Galler haben ein echtes Problem im Sturm. Was nach den Abgängen von Ermedin Demirovic und Cedric Itten nicht ganz unerwartet kommt. Dass die Ostschweizer trotzdem Dritte sind, findet Dominic Wuillemin «eine beachtliche Leistung». Und er hat Hoffnung für die St. Galler: «Die Neuen in der Offensive, etwa Boubacar Traorè oder Thody Youan, werden in Zukunft sicher eher besser als schlechter.»
FC Basel, Rang 2
Harte Worte aus der Meisterstadt für den abgelösten Serienmeister. «Die Mannschaft des FC Basel wirkt auf mich, als sei sie von einem Teenager bei Fifa zusammengestellt worden», sagt Dominic Wuillemin, «die einzelnen Spieler wie Pajtim Kasami, Cabral oder Edon Zhegrova sind alle gut. Aber das Ganze sieht nicht wie eine Mannschaft aus.»
Diese Analyse wird von unserem Basler Vertreter Tilman Pauls zumindest nicht vehement bestritten: «Derzeit lebt der FCB vor allem von der individuellen Klasse seiner Einzelspieler.» Das bestätigt auch der Blick auf die Chancenverteilung: Die Basler haben zuletzt Punkte gewonnen, obwohl sie sich die weniger guten Torgelegenheiten herausgespielt haben als die Gegner. Sie sind also besser in der Chancenverwertung als andere Teams. Was für die Qualität der Spieler spricht.
BSC Young Boys, Rang 1
Obwohl es eigentlich so wirkt, als ob die Young Boys in dieser Saison noch gar nicht richtig in Fahrt gekommen sind, führen sie in der Tabelle bereits mit acht Verlustpunkten Vorsprung auf den FCB. «Das ist kein gutes Zeichen für eine spannende Meisterschaft im Frühjahr», findet Dominic Wuillemin. Zumal unser Berner Vertreter voraussagt: «Jetzt, da Jordan Siebatcheu endlich angekommen scheint, werden die Berner 2021 noch souveräner auftreten.»
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