Jahresrechnung 2024Zollikon konnte nicht so viel investieren wie geplant
Die Gemeinde schliesst das Jahr im Plus ab. Um die vorgesehenen Investitionen zu tätigen, fehlte Zollikon gemäss eigenen Angaben aber das Personal.

Die Gemeinde Zollikon verzeichnet für das Jahr 2024 ein Plus von 4,2 Millionen Franken. Budgetiert hatte die Gemeinde gemäss Mitteilung ein Minus von 6,3 Millionen Franken. Zwei aussergewöhnliche Erträge haben zum Plus beigetragen. Die Steuereinnahmen lagen wegen der letztjährigen Steuerfusssenkung um drei Prozent 7,2 Millionen Franken tiefer. Dagegen übertrafen die Erträge aus den Grundstückgewinnsteuern mit 22,1 Millionen Franken das Budget um 4,1 Millionen Franken.
In der Mitteilung weist die Finanzvorsteherin Sylvie Sieger (FDP) auf einen besonderen Umstand im Rechnungsjahr 2024 hin: Zollikon wollte eigentlich letztes Jahr 30,5 Millionen Franken investieren. «Das wäre ein ausserordentlich hoher Betrag gewesen», sagt Sieger. Normalerweise lägen die jährlichen Investitionen unter 20 Millionen Franken.
Doch statt rund 30 Millionen Franken investierte Zollikon nur 11,2 Millionen Franken, also weniger als die Hälfte. «Verschiedene Projekte konnten nicht wie geplant gestartet und realisiert werden», schreibt Sieger. Unter anderem wurden diverse Schulprojekte, wie das Betreuungshaus Rüterwies, noch nicht gebaut, und der Beginn der Sanierung der Schwimmanlage Fohrbach für 44,7 Millionen Franken verzögerte sich wegen eines Rechtsverfahrens.
Es bilde sich ein «Investitionsstau»
«Auch viele kleine Projekte der Gemeinde verzögerten sich», sagt Sieger. Das sei auch auf einen Personalmangel zurückzuführen. Zollikon habe nicht zu wenig Geld – das Nettovermögen liegt aktuell bei 108,2 Millionen Franken: «Uns fehlen die Leute, um die Projekte voranzutreiben.»
Entsprechend baue sich ein grosser Nachholbedarf auf, der die kommenden Budgets prägen werde: «Die Ausgaben werden dadurch in den kommenden Jahren anfallen.» Sieger spricht von einem «Investitionsstau», mit dem sich der Gemeinderat auseinandersetzen müsse. Die Frage sei: «Müssen wir mehr Personal anstellen, um den Investitionsstau abzubauen, oder sollen wir bei der Investitionsplanung und -ausführung die Bremse anziehen?»
Wann sich der Gemeinderat mit diesen Fragen beschäftigen wird, ist noch nicht bekannt. Über die Jahresrechnung 2024 kann das Zolliker Stimmvolk am 18. Juni an der Gemeindeversammlung befinden.
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