Zirkusstar sein für eine Woche
Der Circolino Pipistrello gastierte zum ersten Mal auf der Allmend. Kinder aus Horgen durften eine Woche Zirkus erleben.

«Ich werde jonglieren mit Feuervögeln», versprach die sechsjährige Katharina am Donnerstag, als die kleinen Artisten zum ersten Mal ihre Nummern im Zirkuszelt üben durften. Seit Montag waren 50 Kinder intensiv am Zirkusluft schnuppern. Eine Woche dauerte der Ferienpass-Kurs, den Roland Pfenniger von der Gemeinde Horgen mit der Drehscheibe und mit dem Kinderbüro organisiert hat.
«Viele Kinder hatten Anfang Woche noch keine Ahnung, worauf sie sich einlassen», bemerkt er. Der Circolino Pipistrello ist ein Zirkus, in welchem Kinder ein eigenes Programm auf die Beine stellen unter kundiger Leitung. Die 17 Zirkusleute – Lehrerinnen, Handwerker, Studenten und Zivildienstleistende – sind «Pipistrelli» mit Herzblut und leben das ganze Jahr in Wohnwagen.
Zum ersten Mal gastierte die «Fledermaus» in Horgen. Am Montag wurde das Zelt aufgebaut, und alle packten mit Begeisterung an. «Wenn das Zelt wächst, sehen die Kinder, wie eine Zirkuswelt entsteht», erklärt Rebecca Primus, die seit drei Jahren mit dem Pipistrello durch die Schweiz tourt.
Alles ausprobieren
Am Dienstag durften die Kinder alles ausprobieren und ihre Aufgabe aussuchen: Trapez, Tuch, Jonglieren, Direktion, Musik. Trainiert wurde in der Waldegg-Turnhalle. Das gesamte Zirkusteam sorgte dafür, dass alle gut instruiert waren und alles reibungslos lief - ein Vollzeitjob mit viel Verantwortung. «Faszinierend ist für mich der Quantensprung, den die Kinder vollbringen», freut sich Artistin Primus. «Wenn sie über sich herauswachsen». Das Schönste findet sie: «Wenn sie nervös hinter dem Vorhang stehen vor ihrem Auftritt.»
Wie Profis standen die kleinen Artisten am Samstag vor dem Eingang und begrüssten die Gäste. Die siebenjährige Lara war die Hexe Simsalabim und versprach: «Ich muss einen Menschen wegzaubern.» Der siebenjährige Robin alias «Hokus» fand das «ein bisschen gefährlich, denn der könnte dabei zerquetscht werden». Sein Kollege «Pokus», der zehnjährige Finn, nahm das cool. Etwas nervös waren die sechsjährige Tara und die siebenjährige Lilly, zu zweit verantwortlich für die Musik. Sie spielten Schlagzeug und Klavier, Xylophon und Geige.
Full House im Zelt
Das Zelt war voll. Dabei war auch Kantonsrat Hans-Peter Brunner mit Gattin Martina, die ihre Bergli-Schüler anfeuerte. Die achtjährige Natascha begrüsste als Zirkusdirektorin das Publikum. Der Balanceakt der Indianer entzückte; die Artisten am Tuch erregten Staunen. Jongliert wurde mit Bällen und Diabolos. Auf hoher See schrubbte Clown Moritz nicht nur das Deck, sondern staubte auch die Passagiere ab. Temperamentvoll spielte die Geige zur Trapeznummer. Die Schlangenfrauen verzauberten in Fledermausgewändern, passend zum Zirkusnamen. Nach der Show dankte der Pipistrello-Direktor der Gemeinde Horgen und den assistierenden Eltern. «Indianer» Cyril war erleichtert. Die Zirkuswoche hat ihm gut gefallen. Pfenninger meint zum nächsten Zirkuskurs: «Vielleicht machen nächstes Mal noch mehr Kinder mit – es hätte Platz für 100.»
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch