Nur ein Tor im HallenstadionZehn wilde ZSC-Minuten, ansonsten hat der SCB vieles im Griff
Der SC Bern überrascht mit einem 1:0-Sieg bei den ZSC Lions. Diese können viel zu selten ihre technische Überlegenheit ausspielen.
Die Angriffsauslösung, das ist die Dauer-Baustelle des SC Bern diese Saison. Und dann macht Colin Gerber etwas, das bislang nicht zum SCB-Repertoire unter dem neuen Trainer Johan Lundskog gehörte. Der Verteidiger tut, als wäre er Nashvilles Roman Josi und trägt den Puck ganz simpel nach vorne. Kein Pass, kein Schnörkel, nichts. Die Zürcher lassen ihn komplett gewähren – ob sie auf den oft komplizierten Berner Spielaufbau warten? Dann geht es schnell, Dustin Jeffrey findet wunderbar den freien Gregory Sciaroni, der mit seinem zweiten Saisontor Bern 1:0 in Führung schiesst. Gespielt sind da bereits 45 Minuten – es bleibt bei diesem einzigen Tor.
Die Lions reagieren zwar, greifen an, machen Druck, finden aber den Weg vors Berner Tor zu selten. Nach dem 1:2 gegen Ambri und dem 0:1 in Freiburg verzweifeln sie ein drittes Mal in dieser Saison an einem defensiv agierenden Gegner. Routinier Daniel Manzato hält 29 Schüsse für seinen ersten Shutout im SCB-Dress, Wunderparaden muss er dafür keine zeigen.
ZSC - Bern 0:1, das lief also nicht nach Skript. Es dauerte sogar bis kurz nach Spielhälfte, als die zu erwartenden Stärkeverhältnisse erstmals klar sichtbar wurden. SCB-Verteidiger Christian Pinana agierte zu offensiv, löste einen Zürcher 2-gegen-1-Konter aus. Und ab jetzt ging es turbulent zu vor dem Berner Tor, innert gut einer Minute kamen die Lions zu drei weiteren Top-Chancen, zwei weitere Mal ebenfalls durch Überzahlkonter. Tempo, Spielwitz, spielerische Klasse: Der ZSC zeigte da, was in ihm steckt, wenn er Lust bekommt und sich in einen kleinen Rausch spielen kann. Der SCB wankte da, konnte aber das 0:0 in die zweite Pause retten.
Die ZSC Lions zaubern nur kurz nach Spielhälfte
Alles logisch nun also beim Duell ZSC – SCB? Ein Team im Hoch, das andere erst mit kleinen Schritten im Versuch, dem Tief zu entkommen? Nein, im Direktduell der beiden Grossen im Schweizer Eishockey war diese unterschiedliche Rollenverteilung nur selten zu bemerken, eigentlich nur zwischen den Minuten 31 und 40.
Fünf der letzten sechs Spiele hatten die Zürcher zuvor gewonnen, der SCB von den letzten vier nur jenes am Vorabend gegen die Lakers. Der SCB taumelte am Dienstag nach dem 1:4 in Lausanne noch, Sportchef Andrew Ebbett bemängelte öffentlich den «Fighting Spirit» der Mannschaft – für die Spieler eine Schmach.
Doch siehe da, es wirkte. Dem SCB gelang nach vier fast durchwegs lamentablen Auswärtsspielen der bislang defensiv disziplinierteste Auftritt in der Fremde, er liess gegen zumeist angreifende Zürcher kaum gute Torchancen zu, setzte aber schon in der ersten Spielhälfte mehrfach Nadelstiche bei Kontern – stets war Tristan Scherwey involviert. Wirr und überfordert wirkte Bern nicht mehr, nur während des kurzen ZSC-Feuerwerks wurden Erinnerungen an schlimme vorige Auftritte wach.
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