Cupfinal und PokalübergabeWas für ein Cup-Krimi, YB kämpft und zittert sich zum Double
Die Young Boys gehen aus einem hart umkämpften Cupfinal als Sieger hervor, Lugano muss sich geschlagen geben. Wir berichteten live.
Alles zu den Feierlichkeiten und zum Spiel finden Sie unten im Ticker zum Nachlesen.
12'
Aliseda lupft den Ball über Blum hinweg in Richtung Celar, doch Zesiger schubst ihn gerade noch zur Seite – alles regelkonform, guter Körpereinsatz des Innenverteidigers, den es nach der Saison zu Wolfsburg zieht.
11'
Wieder YB, jetzt wieder über links – Garcia verzieht die Flanke jedoch.
10'
Wieder dringen die Berner in den gegnerischen Strafraum ein, Rieder war es glaube ich, der sich da auf rechts gut durchsetzt. Sein Pass in die Mitte wird aber geklärt.
8'
Beste Chance des Spiels bisher: Elia zieht auf links auf und davon, Saipi steht goldrichtig und wehrt ab. Der Winkel war am Ende auch etwas spitz.
6'
Es geht ruppig zur Sache: Auf der einen Seite erhält Nsame einen Ellbogen von Hajdari in den Nacken, auf der anderen Seite Ugrinic mit einem Foul an Celar. Die Freistossflanke von Sabbatini fliegt aber harmlos ins Toraus.
5' – Auswechslung bei YB
War ein kurzes Warmmachen für Niasse, er ersetzt den verletzten Lauper schon nach wenigen Minuten.
3'
Unruhe auf der YB-Bank, Wicky deutet an, dass es wohl zum ersten Wechsel kommt.
2'
Sandro Lauper hat sich nach einem Zweikampf mit Steffen und Mahmoud offenbar wehgetan, liegt auf dem Boden und wird gepflegt. Niasse läuft sich vorsichtshalber schon warm.
1'
Lugano-Goalie Saipi ein erstes Mal am Ball, er klärt mit dem Fuss ausserhalb des Strafraums vor Nsame.
Anpfiff
Jetzt aber, es geht los!
Viel Rauch
Noch ist das Stadion in Nebelschwaden gehüllt, verursacht von Rauchpetarden von den Rängen.
Alle erheben sich
Traditionell vor einem Schweizer Cupfinal wird die Nationalhymne abgespielt.
Die Mannschaften betreten den Rasen
Der Lautstärkepegel steigt sofort, als die beiden Teams aus dem Spielertunnel treten. «Gspürsch das? Es ligt ir Luft», steht in riesengrossen Lettern in der YB-Ostkurve. Aber auch die Luganesi auf der anderen Seite haben ein riesiges Transparent ausgerollt.
Der Schiedsrichter
Der Vollständigkeit halber: Geleitet wird die Partie von Lukas Fähndrich, assistiert wird dieser von Susanne Küng und Pascal Hirzel. Im Videoraum sitzt Sandro Schärer.
Bald geht es los
Noch wird der Kunstrasen bewässert, derweil sich die Ränge langsam, aber sicher füllen. Natürlich sind alle 31'500 Eintrittskarten abgegriffen, das Stadion ist ausverkauft.
So spielt Lugano
Wickys Gegenüber, Mattia Croci-Torti, nimmt einige Änderungen vor im Vergleich zum letzten Ligaspiel beim FCZ, das mit 3:2 gewonnen werden konnte. Gleich sechs Änderungen sind in der Startelf – unter anderem wirbelt Renato Steffen auf aussen.
So spielt YB
Auf die Frage eines Journalisten an der gestrigen Medienkonferenz, ob Raphael Wicky denn auf die gleiche Elf vertraue wie im letzten Spiel gegen Winterthur, wich der YB-Trainer noch aus: «Das sehen Sie dann morgen», sagte er mit einem Schmunzeln. Und wir sehen: es ist tatsächlich dieselbe Startformation, auch bedingt durch Verletzungen von unter anderem Cedric Itten oder der Torhüter David von Ballmoos und Anthony Racioppi.
Cup-Statistik
YB und Lugano sind in der Geschichte des Schweizer Cups bislang fünfmal aufeinandergetroffen, allerdings noch nie im Final. Dreimal gewannen die Berner, zweimal setzten sich die Tessiner durch.
Zuletzt entschied Lugano in der Saison 2021/22 den Achtelfinal mit 2:1 für sich. Davor setzte sich im Februar 2006 YB in Lugano – im Gegensatz zu heute bei winterlichen Bedingungen – im Viertelfinal durch.
Vorsicht, Triggerwarnung
Klar, so ein Cupfinal ist für alle Spieler speziell – und doch ist es für einzelne noch etwas spezieller. So etwa für Renato Steffen. Der frühere Berner, der erst spät zum Profi wurde beim FC Thun, dann einen raketenhaften Aufstieg hinlegte und bei YB zum Publikumsliebling wurde, ehe er es sich mit einem erzwungenen Wechsel zum FC Basel für immer verscherzte. Er, der Provokateur, würde YB nur zu gerne das Double vermiesen. Wobei: Im Cupfinal gegen seinen Ex-Club kämpft Renato Steffen auch gegen seinen Ruf als Hitzkopf.
Meister vs. Cupsieger
YB gegen Lugano, das ist auch das Duell zwischen dem besten Team der Super League und dem amtierenden Titelverteidiger im Cup. Die Favoritenrolle liegt klar bei den Bernern, zumal sie im eigenen Stadion antreten dürfen: In der Meisterschaft haben sie im Wankdorf kein Spiel verloren, dabei 14 Siege und vier Unentschieden geholt.
Doch die Tessiner sind nicht zu unterschätzen: Im Jahr 2023 zeigten sie sich äusserst formstark, verloren von insgesamt 22 Pflichtspielen nur deren zwei. Die Young Boys kassierten im selben Zeitraum eine Niederlage mehr – die letzte vor Pfingsten beim 0:2 ausgerechnet in Lugano. Das Team von Raphael Wicky ist also gewarnt.
«Wir sind nicht mit einem guten Gefühl abgereist aus Lugano», sagte der YB-Trainer denn auch an der Pressekonferenz am Samstag. Endspiele seien aber ganz anders, die Spannung sei eine andere. «Ich glaube nicht, dass wir extrem an das Spiel in Lugano denken. Aber natürlich wissen wir, dass es nicht einfach mal so locker geht. Aber das weiss ich nicht erst seit dem Spiel von letzter Woche.»
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