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Jagd nach Yahya Sinwar
Wie die israelische Armee den Hamas-Führer fand und tötete

This video grab released by the Israeli military on Thursday Oct. 17, 2024, shows a destroyed building, with a person the Israeli military identified as Hamas leader Yahya Sinwar seated in chair. (IDF via AP)
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Ein Jahr lang waren die israelischen Streitkräfte auf der Suche nach Yahya Sinwar, dem Anführer der Hamas. Sie durchkämmten die Tunnel im Gazastreifen, setzten Drohnen ein und suchten intensiv nach jedem Hinweis auf seine Präsenz.

Der Geheimdienst arbeitete – unterstützt von amerikanischen und anderen internationalen Geheimdiensten – daran, seine Kommunikationswege zu entschlüsseln und herauszufinden, wie er die Hamas aus seinem Versteck heraus leitete. Sinwar blieb der am meisten gesuchte Mann der Welt, konnte jedoch weiterhin entkommen.

Letztlich scheint er bei einer zufälligen Begegnung mit einer israelischen Patrouille im Süden Gazas umgekommen zu sein.

Patrouille trifft auf drei Hamas-Kämpfer

Eine Brigadeeinheit der israelischen Verteidigungsstreitkräfte patrouillierte am Mittwoch in Tal al-Sultan, einem Stadtteil von Rafah, als sie drei Kämpfer der Hamas entdeckt. Daniel Hagari, der Sprecher der israelischen Streitkräfte, sagte, seine Streitkräfte hätten nicht gewusst, dass Yahya Sinwar dort war. Seine Truppen hätten die drei von Haus zu Haus rennenden Männer angegriffen, bevor diese sich trennten. Zwei vermummte Extremisten seien in ein Haus gerannt, während die andere Person ein anderes Gebäude betreten habe.

Noch vor Anbruch der Dunkelheit hätten die israelischen Soldaten die zwei Extremisten in dem Haus getötet. Der Mann, der erst Stunden später als Sinwar identifiziert wurde, und allein in ein Gebäude rannte, wurde von einer Drohne geortet und getötet, als ein Panzer eine Granate auf das Gebäude abfeuerte.

Rückkehr der Soldaten am Tag danach

Zunächst schien das Feuergefecht am Mittwoch für die Israelis unbedeutend, doch als die Soldaten am Tag danach zurückkehrten, entdeckten sie eine Leiche, die grosse Ähnlichkeiten mit Yahya Sinwar aufwies.

Aufgrund der Gefahr durch mögliche Sprengfallen wurde die Leiche vorerst nicht geborgen. Stattdessen wurde ein Teil eines Fingers für eine Untersuchung nach Israel geschickt. Schliesslich konnte der Leichnam geborgen und nach Israel überführt werden, als die Sicherheitslage es erlaubte. An Sinwars Leiche wurden eine Splitterschutzweste, eine Pistole und 40’000 Schekel (etwas über 9000 Franken) gefunden. Es wurde eine DNA-Probe entnommen und mit der verglichen, die die Israelis noch von Sinwar hatten, aus seiner Zeit im israelischen Gefängnis, wo er 22 Jahre verbracht hatte.

Immer wahrscheinlicher, dass es sich um Sinwar handelte

Drohnenaufnahmen, die das israelische Militär am späten Donnerstag veröffentlichte, sollen Sinwars letzte Augenblicke vor seiner Ermordung zeigen. Die Drohne fliegt in eine in Schutt und Asche gelegte Wohnung eines grösstenteils zerstörten Gebäudes und nähert sich einem Mann mit bedecktem Kopf. Er sitzt in einem Sessel im ersten Stock und scheint verletzt zu sein. Dann wirft er etwas, das wie ein Stock aussieht, auf die Drohne, und das Video endet.

Am Donnerstagnachmittag Ortszeit gab Israel dann erstmals bekannt, dass untersucht werde, ob Sinwar in Gaza getötet worden sei. Wenige Minuten danach kursierten in den sozialen Netzwerken schon drastische Bilder, die die Leiche eines Mannes zeigten, der dem Hamas-Führer sehr ähnelte und katastrophale Kopfverletzungen erlitten hatte. Beamte warnten jedoch, dass «zum jetzigen Zeitpunkt» die Identität der drei getöteten Männer nicht bestätigt werden könne.

Am Donnerstagabend verkündete Israel, dass die Untersuchungen abgeschlossen seien und dass Sinwar als «eliminiert» bestätigt sei.

Am Freitag bestätigte auch die Hamas den Tod ihres Anführers.

red/nag