AboLesende fragen Peter SchneiderWürde ein bedingungsloses Grundeinkommen den Menschen schaden?
Ein Leser findet, man müsste stärker beachten, welche psychischen Konsequenzen ein mögliches Freigeld für alle hätte. Unser Kolumnist widerspricht.

Kürzlich haben Sie zu meinem Erstaunen Ihre Zuneigung zur Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens bekundet. Spannend wäre, einmal eine Beleuchtung tieferer psychologischer Bereiche zu diesem Thema zu lesen, werden doch immer nur die finanziellen thematisiert! Ist es nicht so, dass es prinzipiell keine Bedingungslosigkeit gibt? Und gerade die – zweifelsohne schwierige – Auseinandersetzung mit den Bedingtheiten des Lebens quasi den Menschen zum Menschen macht, eine gesunde Entwicklung fördert? Demzufolge würde ja dieses «soziale Bestreben», ein bedingungsloses Grundeinkommen einzuführen, dieses ethische Entwicklungsprinzip und damit den Menschen in der persönlichkeitsbildenden Entdeckung seines Entwicklungspotenzials unterwandern. Ein fatales Unterfangen? R.D.