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Wegen Wolfsabschuss
«Abschuss-Politik wird sehr kritisch gesehen»: Untersuchung gegen die Schweiz eröffnet

Das Gewehr von Manuel Jaeger, aufgenommen unterwegs auf der Gamspirsch zum Start der Buendner Hochjagd, am Montag, 2. September 2024, auf der Alp Flix in Surses. Die Hochjagd dauert bis 29. September, ungefaehr 5500 Jaeger nehmen teil. (KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)
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In Kürze:
  • Der Ausschuss des Berner Komitees behandelte am Donnerstag eine Beschwerde zur Schweizer Wolfsabschuss-Politik.
  • Der Ausschuss entschied, auf die Beschwerde einzutreten und eine Untersuchung zu eröffnen.
  • Der Schutzstatus des Wolfs wurde kürzlich von «streng geschützt» auf «geschützt» herabgesetzt.

In Strassburg dreht sich dieser Tage vieles um den Wolf. Dort tagt zurzeit der Ausschuss der Berner Konvention des Europarates. Am Donnerstag befasste er sich mit einer Beschwerde vom Verein CH-Wolf und von Avenir Loup Lynx Jura. Für die Naturschutzorganisationen verstösst die Schweizer Wolfsabschuss-Politik gegen die Berner Konvention.

Nun entschied der ständige Ausschuss, auf die Beschwerde einzutreten und eine Untersuchung zu eröffnen, wie die Präsidentin von CH-Wolf, Christina Steiner, auf Anfrage sagt. Sie war am Donnerstag bei der Beratung vor Ort und wurde auch angehört. Für die Organisation sind die Wolfsabschüsse nicht mit der Berner Konvention zum Artenschutz vereinbar.

«Der Entscheid der Kommission fiel einstimmig, die Schweizer Abschuss-Politik wird von den Mitgliedern sehr kritisch gesehen», sagt Steiner. Die Berner Konvention werde sich nun detailliert mit der Politik der Schweiz auseinandersetzen, im kommenden Jahr werde der Fall vom Ausschuss weiter verhandelt. Am Ende des Prozesses kann die Berner Konvention eine Rüge aussprechen, weitere Sanktionsmassnahmen sieht sie nicht vor.

In der Beschwerde stört sich CH-Wolf insbesondere am Schwellenwert von zwölf Rudeln, am Abschuss von Jungtieren zur Basisregulierung und am Abschuss von ganzen Rudeln nach einem einzigen Riss. Diese Punkte des Schweizer Raubtiermanagements verstiessen gegen die Konvention, auch wenn der Schutzstatus des Wolfs heruntergestuft wurde. Die Abschuss-Politik gefährde die Population des Raubtiers in den Alpen. Der Ausschuss wird seinen Entscheid am Freitag kommunizieren, wie es beim Europarat auf Anfrage heisst.

Schutzstatus des Wolfs heruntergestuft

Erst am Dienstag hatte der Ausschuss einen Vorschlag der EU gutgeheissen, den Schutzstatus des Wolfs von «streng geschützt», auf «geschützt» herabzusetzen – auch die Schweiz unterstützte den Antrag.

Gleichzeitig hiess der Ständerat einen Vorschlag seiner Umweltkommission gut, die Jagd auf den Wolf zu erleichtern und wolfsfreie Zonen zu prüfen. Mit dem Vorschlag des Ständerats muss sich nun auch noch der Nationalrat befassen.