AboZürich vor den SchulferienWo Kinder Reise-Covid-Tests brauchen – und wo es noch Termine gibt
Mitte Juli wollen viele Familien ins Ausland. Für die benötigten Corona-Tests müssen die Eltern sorgfältig planen, da die Anbieter bereits ausgebucht sind.
Am 17. Juli beginnen an den Zürcher Schulen die Sommerferien. Viele Familien wollen die neuen Freiheiten ausnützen und ins Ausland verreisen. Das muss dieses Jahr noch akribischer geplant werden als sonst, und man muss sich auf hohe (Test-)Kosten einstellen. Denn die Länder und Fluggesellschaften verlangen bei der Einreise respektive beim Einchecken nebst diverser Formulare Nachweise, dass man nicht an Corona erkrankt ist. Der negative Test darf maximal 48 oder 72 Stunden – also zwei oder drei Tage alt sein.
Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren können sich in den grossen Testzentren testen lassen, etwa auf der Kasernenwiese (hier gehts zu den Terminen aller Zürcher Testzentren). Dort sind die Termine an den Tagen vor dem 17. Juli allerdings schon fast ausgebucht. Kinder müssen anderswo getestet werden. Dazu 7 Fragen und 7 Antworten.
Welche Staaten verlangen von den Kindern Tests?

Italien will negative Nachweise für Kinder ab 6 Jahren sehen. Aber Achtung: Diese Tests dürfen nicht älter als 48 Stunden sein. Es kann ein PCR- oder ein Antigen-Schnelltest sein.
Spanien verlangt seit kurzem weder für Flugreisen noch auf dem Landweg Tests. Diese Regelung wird wöchentlich aktualisiert und gilt vorerst bis am 4. Juli. Hier kann man sich informieren.
In Frankreich müssen alle Kinder ab 11 Jahren einen negativen PCR- oder Antigen-Test vorweisen, der höchstens 72 Stunden vor der Einreise oder – bei Flugreisen – vor dem Check-in am Flughafen gemacht wurde.
Bei der Einreise in Griechenland ist ein negativer PCR-Test für Kinder ab 12 Jahren nötig, der nicht älter ist als 72 Stunden, oder ein maximal 48 Stunden alter Antigen-Tests.
An der Grenze nach Österreich müssen Kinder ab 12 Jahren entweder einen PCR-Test vorweisen, der nicht älter ist als 72 Stunden, oder einen Antigen-Test, der vor maximal 48 Stunden gemacht wurde.
Deutschland will bei der Einreise per Flugzeug bei Kindern ab 6 Jahren einen maximal 48 Stunden alten Antigen-Test oder einen höchstens 72 Stunden alten PCR-Test sehen. Auf dem Landweg werden keine Tests verlangt.
Diese Angaben gelten für Familien, die aus der Schweiz kommen. Für jene, die aus anderen Ländern einreisen, gelten teilweise andere Bedingungen. Nathalie Berchtold vom Flughafenabfertiger Swissport betont, dass obige Angaben vom 29. Juni stammen. Einreisebestimmungen könnten täglich wechseln. Man sollte sich stets à jour halten. Die Swissport-Tochterfirma Checkport betreibt ein Callcenter, das Reisende über die Covid-Bestimmungen aller Länder und Airlines aufklärt. Achtung: Die Beratung unter 0900 734 736 kostet 2.50 Franken in der Minute. Im Zweifelsfall geben die ausländischen Vertretungen in der Schweiz Auskunft.
Wo erhalten Kinder Testzertifikate?
Es gibt verschiedene Anbieter. Das Kinderspital Zürich führt ausschliesslich PCR-Tests mittels Speichel oder Nasen-Rachen-Abstrich durch. Schnelltests werden nicht gemacht. Kinder über 5 oder 6 Jahren machen in der Regel den Spucktest, wie Kispi-Arzt Christoph Berger sagt, bekannt auch als Chef der Eidgenössischen Impfkommission. Bei Jüngeren gehts nur mit dem Abstrich, da kläre man aber genau ab, obs den Test wirklich brauche, sagt Berger. Das Kinderspital bietet derzeit rund 40 Termine am Tag an – von 8.30 bis 18 Uhr. Vor Ferienbeginn und in der ersten Ferienwoche werde man die Kapazität erhöhen, kündigt Berger an. Wie stark, ist noch unklar. Anmelden kann man sich hier online, aber erst sieben Tage vor dem Test. Das Testresultat erhält man 24 Stunden später per SMS; ein Test kostet 137 Franken.
Auch die Spitäler in Affoltern am Albis, Horgen, Männedorf, Uster, Wetzikon, Winterthur, Zollikerberg oder das Zentrum für Reisemedizin in Zürich, das Testzentrum Rosenberg in Winterthur oder das Testzentrum in Dübendorf testen Kinder, allerdings teilweise erst ab 6 Jahren und auf Voranmeldung. Einige Spitäler bieten nur PCR-Tests an, und zwar mit Nasen-Rachen-Abstrich – die Preise variieren stark. Das Unispital macht keine Testungen für Reiseatteste, das Spital Bülach testet gar nicht mehr. Das Spital Limmattal testet nur Kinder ab 12 Jahren und die Klinik Hirslanden Personen ab 16 Jahren.
Gibts noch weitere Anbieter?
Ja. Die Kinder-Permanences Swiss Medi Kids am Zürcher Bahnhofplatz und am Archplatz in Winterthur führen ebenfalls Kindertests durch. Es sind aber keine Termine buchbar. Man solle einfach kommen, heisst es dort. Mit Wartezeiten ist allerdings zu rechnen. PCR-Tests kosten zwischen 102 und 139 Franken, die Resultate liegen innert 24 bis 48 Stunden via E-Mail vor. Ein Antigen-Schnelltest (mit Nasen-Rachen-Abstrich) ist kostenlos, sofern es der erste in dieser Woche ist. Ansonsten bezahlt man 54 bis 92 Franken. Das Resultat kommt gleichentags. Eine schriftliche Bestätigung für eine Reise kostet zusätzliche 15 Franken. Dazu wird der Reisepass benötigt. Auch die Kinder-Permanence des Spitals Zollikerberg bietet Tests für Kinder unter 6 Jahren an.
Und wenn die Permanences überfüllt sind?
Dann gibts noch die Apotheken. 60 von ihnen sind auch kleine Testcenter, die meisten testen auch Kinder – jene unter 6 Jahren aber nur auf Anfrage, wie Apothekerpräsident Lorenz Schmid sagt. Der PCR-Test kostet in seiner Apotheke beim Paradeplatz 176 Franken, die Spanne in den Apotheken betrage zwischen 160 und 200 Franken. Der Antigen-Schnelltest ist unter den erwähnten Bedingungen kostenlos. Die Termine in den Tagen vor den beiden ersten Abreisewochenenden sind bei Schmid allerdings vergeben. Es sollte also unbedingt schon früh abgeklärt werden, ob in der Apotheke des Vertrauens noch Termine frei sind (hier kann man Zürcher Testapotheken suchen).
Kann ich nicht zur Kinderärztin gehen?
Doch. Viele Kinderpraxen bieten Tests an, aber die meisten nehmen nur Kinder auf, die bereits auf der Patientenliste stehen. Für weitere Kinder reiche oft die Kapazität nicht, schreiben die Kinderärzte Gian Bischoff und Patrik Schimert von der Vereinigung Zürcher Kinder- und Jugendärzte auf Anfrage. Im Zweifelsfall soll man anfragen. Wichtig sei, das sich die Eltern genau informieren, was an ihren Destinationen gefragt ist. Eine Altersuntergrenze kennen die Kinderpraxen nicht. «Es gibt Länder, die eine Testung ab 2 Jahren verlangen», schreiben die Ärzte. «Dort versuchen wir, zu beraten, inwiefern die Reise vertretbar ist, und testen die Kinder bei Bedarf.»
Und wenn alle Stricke reissen?
Dann gibt es noch den Flughafen. Dort gibt es sowohl im öffentlichen Teil wie auch im Passagierbereich nach der Sicherheitskontrolle diverse Testmöglichkeiten (hier sind sie im Detail aufgelistet). Die Preise für PCR-Tests variieren zwischen 99 und 200 Franken für Kinder. Der Preis hängt davon ab, wie schnell man das Resultat braucht. Es gibt Möglichkeiten mit oder ohne Voranmeldung.
Wird ein Zertifikat ausgestellt?
Ja, es werden neu auch Zertifikate für Kinder ausgestellt. Möglich ist auch, die Zertifikate aller Familienmitglieder auf einer App zusammenzufassen. Hier finden Sie übrigens Angaben zu den Bestimmungen, wenn Sie wieder in die Schweiz zurückreisen.
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