Der neue Mann an der SBB-Spitze ist bereits bekannt
Wer der Nachfolger von Andreas Meyer wird, wollte die Bahn um 13 Uhr verkünden. Der Name sickerte aber bereits am Morgen durch.
Jetzt ist klar, wer der Nachfolger von Andreas Meyer an der Spitze der SBB wird. Vincent Ducrot, seit 2011 an der Spitze der Freiburgischen Verkehrsbetriebe TPF, übernimmt ab April 2020. Das bestätigt die SBB, nachdem zuvor mehrere Medien über die Personalie berichtet hatten. «Er kennt die integrierte Bahn à fond und ist in der ÖV-Branche, in der Politik und mit den Sozialpartnern sehr gut vernetzt», wird Verwaltungsratspräsidentin Monika Ribar in der SBB-Mitteilung zitiert.
Ducrot ist eine Überraschung. Den 57-Jährigen hatte niemand auf dem Radar. Er war in den vergangenen acht Jahren Chef der Freiburgischen Verkehrsbetriebe TPF. Vorher war er lange Zeit bei den SBB. Von 1999 bis 2011 als Chef der Fernverkehrssparte. Für kurze Zeit führte er interimistisch den gesamten Personenverkehr der Bundesbahnen. «Sicherheit, Pünktlichkeit, Sauberkeit stehen für mich an erster Stelle», sagt er im Communique.
Federführend bei Bombardier-Beschaffung
Als er 2011 zu den TPF wechselte, liess es sich die SBB nicht nehmen, die Erfolge von Ducrot zu kommunizieren. Darin fällt vor allem ein Punkt auf. «Unter der Federführung Ducrots wurde beispielsweise der Kauf von 59 Doppelstockzügen, der grössten Fahrzeugbeschaffung in der Geschichte der SBB, vorbereitet.» Diese Beschaffung, also die der pannenanfälligen Doppelstockzüge von Bombardier, hat sich zu einem veritablen Desaster entwickelt.
Ducrot ist ausgebildeter Elektroingenieur EPFL und war bereits 1993 bei den SBB eingetreten und war dann Leiter IT-Entwicklung. Danach kletterte er die Karriereleiter stetig hoch. Die letzten Jahre arbeitete er noch unter Andreas Meyer, der 2007 den Chef-Posten übernahm. Ducrots Aufstieg zum Manager passierte jedoch noch unter Meyers Vorgänger Benedikt Weibel.
Meyers Zukunft ungewiss
Was der abtretende Andreas Meyer nach seiner Zeit bei den SBB macht, ist noch unklar. Auf einen Posten in einem Verwaltungsrat einer SBB-Partnerfirma verzichtete er nach einem Bericht dieser Zeitung. Er wollte nicht den Eindruck entstehen lassen, dass er seine Position als SBB-Chef mit zukünftigen Mandaten vermischt.
Zur Zeit gebe es keine konkreten Mandate, die er ins Auge fasse. «Ich werde mir einige Monate Zeit nehmen, um nach meinem Ausscheiden weitere Tätigkeiten anzuschauen. Ich habe bewusst meinen Rücktritt so gewählt, dass ich auch noch etwas Neues machen kann», sagte Meyer im November. Er habe denn auch nach seiner Zeit bei den SBB kein Konkurrenzverbot.
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