AboInterview mit Verteidigungsministerin «Wir wollen die Zusammenarbeit mit der Nato verstärken»
Vom Straf- zum Schlüsseldepartement: Der Krieg in Europa führt dazu, dass die Schweizer Armee mehr Geld bekommt. Zudem plant Viola Amherd mehr Kooperationen mit dem Militärbündnis und befürwortet den Einsatz von Swisscoy-Soldaten in der Ukraine.
Das Verteidigungsdepartement war immer das Strafdossier. Ihre Vorgänger wollten alle möglichst rasch in ein «bedeutenderes» Departement wechseln. Sie nicht. Wie haben Sie sich als Frau in der Männerwelt eingelebt?
Bevor ich das Departement übernahm, wusste ich nicht viel über Sicherheitspolitik. Ich war als Nationalrätin in anderen Kommissionen und musste mich einarbeiten. Nicht erst bei Kriegsausbruch stellte ich fest: Das VBS ist alles andere als ein Strafdossier. Es geht um den Schutz der Menschen. Das nahm man in der Bevölkerung lange nicht so wahr, denn es ging uns immer gut. Die Kriege, die es gab, waren weit weg. Jetzt aber findet auf unserem europäischen Kontinent ein Angriffskrieg statt. Das hat die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit stark verändert.