AboLeitartikel zur Energie-KriseWir rasen auf den Blackout zu – und niemand regt sich auf
In Deutschland hat die Energiebeschaffung höchste Priorität, in Bern alarmiert das weder Bundesrätin Simonetta Sommaruga noch die Parlamentarier. Eine katastrophale Fehleinschätzung.
Der Gegensatz könnte kaum grösser sein. In Deutschland sieht man den Wirtschaftsminister Robert Habeck auf allen Kanälen. Am Donnerstagabend im ZDF, am Freitag im «Spiegel»-Interview. Immer geht es um die grosse Lücke bei der Gasversorgung. Allein wenn die russischen Gaslieferungen so niedrig blieben wie jetzt, laufe das Land auf eine Gasmangellage zu. «Es wird auf jeden Fall knapp im Winter», sagte Habeck. Gas ist bei unseren Nachbarn das Lebenselixier der Wirtschaft und im Winter auch das der Menschen, die nicht frieren wollen. Und der grüne Vizekanzler und Superminister für Klimawandel Habeck tut alles, um das abzufedern, sogar die Kohlekraftwerke setzt er wieder in Betrieb, nicht zuletzt, um im Winter mit ihnen Strom zu produzieren. Dann, wenn die Sonne zu wenig Kraft hat für die Fotovoltaik, oder dann, wenn gerade Flaute ist und die Windparks zu wenig liefern.