AboInterview mit Ökonomin Noreena Hertz«Wir erleben eine weltweite Einsamkeitskrise»
Bis 2040 könnten vierzig Prozent der Menschen ihren Job verlieren, sagt die britische Ökonomin Noreena Hertz. Es brauche ein neues Verständnis von Arbeit und neue Formen von Gemeinschaft.
Wie hat Corona Ihren Alltag verändert?
Ich schreibe vor allem Bücher. Für mich persönlich hat die Pandemie daher nicht viel verändert. Aber viele Menschen in meinem Umfeld kämpfen mit dem Alleinsein. Meine alleinstehenden Freunde haben sich schnell sehr einsam gefühlt. Selbst mein 82 Jahre alter Vater schrieb mir zu Beginn des ersten Lockdown: «Ich ging allein, den Wolken gleich …» Wir erleben eine weltweite Einsamkeitskrise. Fast die Hälfte aller US-Amerikaner fühlt sich einsam. In den europäischen Ländern sieht es ähnlich aus.