Tote Wölfe und Luchse Wildhüter im Wallis unter Wilderei-Verdacht
Im Wallis werden drei Wildhüter beschuldigt, Raubtiere im Kanton ohne Bewilligung zu erschiessen. Einer der Männer posierte auf einem Foto mit einem toten Luchs in den Händen.
Wildhüter sind für den Schutz von Wildtieren zuständig. Wie der «Blick» schreibt, stehen im Kanton Wallis allerdings drei Wildhüter unter Wilderei-Verdacht. Gegen einen noch aktiven Wildhüter laufen derzeit auch mehrere Strafverfahren. Dem Mann wird vorgeworfen, zwei Adler bei sich zu Hause gefangen zu halten und illegal einen Hirsch in einem Jagdbanngebiet erschossen zu haben.
Die Zeitung veröffentlicht ausserdem ein Bild, das den Wildhüter mit einem toten Luchs in den Händen zeigt. Das Brisante daran: Im Süden des Kanton Wallis leben trotz idealer Bedingungen keine Luchse. Es besteht schon länger der Verdacht, dass Wilderer die Tiere bereits töten, wenn sie den Kanton betreten. Der Wildhüter soll ausserdem Jäger aufgefordert haben, Luchse zu schiessen. «Er sagte, es sei unser Job, die Raubtiere im Wallis zu vernichten,» so ein Jäger, der anonym bleiben will.
«Ein guter Luchs ist ein toter Luchs»
Neben dem noch aktiven Wildhüter stehen zwei ehemalige Wildhüter im Fokus. Einer der beiden arbeitet noch immer als Hilfswildhüter im Kanton. Gegenüber zwei Naturfotografen soll der Mann gesagt haben: Man wolle keine Luchse – man schiesse sie. Auch ein weiterer ehemaliger Wildhüter ist gegen Raubtiere im Kanton. Ein Bauer aus der Gegend sagt: «Er schoss als Wildhüter einen Luchs – und erzählte das allen, die es hören wollten.» Auch als Privatperson sei er weiter mit dem Gewehr unterwegs, «mit dem Traum, noch viele Grossraubtiere zu schiessen».
Bei den drei Personen soll es sich nicht um Einzelfälle halten. Wie das Westschweizer Fernsehen berichtet, sagte ein Mitarbeiter der kantonalen Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere, dass auf der Dienststelle lange die Maximel galt: «Ein guter Luchs ist ein toter Luchs.» Die Wildhüter nahmen keine Stellung gegenüber dem «Blick».
/fss
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