News-Ticker zur 99-Prozent-InitiativeJuso-Initiative wuchtig gescheitert | Kampf um Steuern geht weiter
Die Juso kommen mit ihrer Initiative zur Kapitalgewinn-Besteuerung auf nur 36 Prozent. News, Infografiken und Reaktionen im Ticker.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Das Wichtigste in Kürze
Die Jungsozialisten wollten mit ihrer Initiative das Geld von Vermögenden stärker umverteilen.
Die Initiative ist gescheitert: 66 Prozent der Stimmenden und alle Kantone haben sich dagegen ausgesprochen.
Die Juso bereiten aber bereits eine neue Initiative vor, um die Reichsten höher zu besteuern. Die Wirtschaft ihrerseits ist erfreut über die Ablehnung und will für die Abschaffung der Stempelsteuer kämpfen.
Zur grossen Übersicht: So hat Ihre Gemeinde abgestimmt
Zum Abstimmungsticker «Ehe für alle».
Gut zu wissen:
Erklärt in 6 Beispielen – Wen die 99-Prozent-Initiative trifft – und wen nicht
Umverteilung – Schweiz im weltweiten Vergleich
Juso-Chefin im Porträt – Die Mission der Ronja Jansen
Economiesuisse freut sich
Christoph Mäder, Präsident des Wirtschaftsverbands Economiesuisse ist zufrieden mit dem Trend: «Die Hochrechnung zeigt, dass das Stimmvolk dieser wirtschaftsschädlichen Initiative eine klare Abfuhr erteilt hat.» Das sagte Mäder als erste Reaktion im SRF.
Update von gfs.bern bestätigt den klaren Trend
Das Meinungsforschungsinstitut gfs.bern sieht in seinem Update von 13 Uhr die Gegner der Initiative mit 66 Prozent Nein weiterhin klar vorne.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Regula Rytz bedauert
Erste Reaktionen zum deutlichen Nein-Trend treffen ein. Nationalrätin Regula Rytz (Grüne/BE) hat Bedauern geäussert. Die Initiative sei moderat und offen formuliert gewesen. Gegnerinnen und Gegner hätten sich nicht mit dem Inhalt der Initiative beschäftigt, sondern nur mit der Absenderin, der Juso.
Das sagte Rytz im Schweizer Fernsehen SRF. Sie zeigte sich zudem besorgt über die zukünftige Steuerpolitik der Schweiz. «Es macht mir grosse Sorgen, dass die Steuersenkungs-Industrie einen ganzen Wunschkatalog von Forderungen zugunsten der Reichen umsetzen will», sagte sie. «Gegen diese Forderungen werden wir Referenden ergreifen», kündigte sie an. (sda)
Endresultat in Graubünden: 70 Prozent dagegen
Der Kanton Graubünden schickt die Juso-Initiative besonders deutlich bachab. 70 Prozent der Stimmenden haben ein Nein eingelegt, wie das offizielle Endergebnis zeigt.
Zustimmende Gemeinden im Jura
Gegen den nationalen Trend stimmen einzelne Gemeinden im Kanton Jura. Am deutlichsten La Chaux des Breuleux und Les Enfers mit jeweils rund 60 Prozent Zustimmung.
Erste kantonale Resultate
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Endresultat aus Glarus
Glarus hat ausgezählt. Der Kanton sagt mit 67 Prozent Nein zur 99-Prozent-Initiative,
In Basel wird es knapp
In Basel-Stadt dürfte es enger werden als der landesweite Trend anzeigt: Laut ersten Zwischenresultaten kommt die Juso-Initiative auf knapp 48 Prozent. Die Basler Juso freuen sich.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Tamedia-Trend: 66 Prozent Nein
Die Politologen Lucas Leemann und Fabio Wasserfallen erstellen am Wahlsonnntag Abstimmungssonntag für die Tamedia-Medien laufend Trendberechnungen auf Grund der bekannten Resulatate. Laut diesem Trend kommt die Juso-Initiative lediglich auf 34 Prozent der Stimmen.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
68,5 Prozent Nein in Baselland
Der Kanton Basel Landschaft gibt ein erstes Zwischenergebnis bekannt. Danach liegt der Nein-Stimmenanteil bei 68,5 Prozent.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Kanton Zürich veröffentlicht Hochrechnung
Die Urnen sind jetzt geschlossen. Das Statistische Amt des Kantons Zürich sagt in seiner Hochrechnung einen Nein-Stimmenanteil von 63,7 Prozent voraus. Das Nein im Kanton Zürich zur Juso-Initiative würde damit ziemlich nah beim Ergebnis der Umfrage von Tamedia liegen: 63 Prozent Nein.
Letzte Abstimmungsaufrufe
Kurz vor Schliessung der Abstimmungslokale lancieren Befürworter und Gegner der 99-Prozent-Initiative letzte Aufrufe via Twitter. Die SP Entlebuch schickt Superbuben ins Rennen:
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Das Nein-Komitee wirbt mit dem Eisberg:
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Darum geht es
Die 99-Prozent-Initiative der Jungsozialisten (Juso) verlangt, dass Kapitaleinkommen wie Zinsen, Mieterträge oder Dividenden ab einem bestimmten Schwellenwert zu 150 Prozent besteuert werden. Das heisst also zum Beispiel: Jemand macht Gewinn von 250’000 Franken pro Jahr auf Kapital. Nun sollen die ersten 100’000 Franken normal besteuert werden. Der Rest, im Beispiel also 150’000 Franken, wird nun zum eineinhalbfachen Satz besteuert. Die Juso gehen von jährlichen Mehreinnahmen von 10 Milliarden Franken aus.
Dieses Geld soll dazu verwendet werden, die Einkommenssteuern für Personen mit tiefen und mittleren Löhnen zu senken. Ebenfalls unterstützt werden können mit den Mehreinnahmen Leistungen der sozialen Wohlfahrt wie Familienleistungen, Bildung und Gesundheit.
Das erklärte übergeordnete Ziel der Volksinitiative besteht laut der Juso darin, mittels einer höheren Besteuerung von Kapitaleinkommen bei einem Prozent der Bevölkerung und einer konsequenten Umverteilung soziale Gerechtigkeit herzustellen.
Das meinen die Befürworter
Heute seien Kapitaleinkommen bei der Besteuerung privilegiert, argumentieren die Befürworter. So müssten Grossaktionäre beispielsweise auf 60 Prozent ihres Einkommens Steuern zahlen – während alle anderen ihr gesamtes Einkommen versteuerten. Die 99- Prozent-Initiative weist diese Steuerprivilegien der Reichen zurück. Die SP und die Grüne Partei unterstützen die Initiative.
Ausserdem würden die mittleren und tiefen Einkommen steuerlich entlastet. So bleibe am Ende des Monats mehr Geld im Portemonnaie. Es gehe nicht um einen Klassenkampf, sondern um mehr Gerechtigkeit, heisst es seitens der Juso. Viele wüssten heute nicht, wie sie Mieten und Krankenkassenprämien bezahlen könnten.
Wegen der Steuerprivilegien fehle dem Staat zudem Geld. Deshalb werde bei staatlichen Leistungen wie etwa der Bildung gespart und das Angebot abgebaut. Schliesslich berücksichtige die Initiative auch die Anliegen der Frauen: Frauen erhielten nicht nur weniger Lohn, sondern leisteten auch viel mehr unbezahlte Arbeit. Sie seien stärker von Armut betroffen als Männer.
So argumentieren die Gegner
Der Bundesrat und eine Mehrheit des Parlaments lehnen die Initiative ab. SVP, Mitte-Partei, FDP und GLP sind gegen die 99-Prozent-Initiative. Der Bedarf nach Umverteilungen sei in der Schweiz geringer als in anderen Ländern, argumentiert die Landesregierung. Progressive Vermögens- und Einkommenssteuern verstärkten die Umverteilung.
Eine Erhöhung der Steuern auf Kapitaleinkommen würde zudem die Anziehungskraft der Schweiz für Reiche mindern. Aufgrund der Steuerempfindlichkeit dürften entgegen der Hoffnungen der Juso auch keine Mehreinnahmen resultieren.
Auch der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse, der Gewerbeverband SGV, die Interessenorganisation der Familienunternehmen Swiss Family Business, Digitalswitzerland und der Verband Swesa, der KMU und Start-ups vertritt, lehnen die Volksinitiative ab. Die Markteinkommen seien in der Schweiz so gleichmässig verteilt wie in keinem anderen Industrieland, heisst es vonseiten der Wirtschaftsverbände und Interessenorganisationen. Würde Kapitaleinkommen noch stärker besteuert, würde noch weniger investiert. Die Initiative schwäche deshalb den Wirtschaftsstandort Schweiz und behindere Investitionen. Familienunternehmen würden in besonderem Ausmass von der neuen Steuer getroffen, da ihr Vermögen in den Unternehmen angelegt sei.
Fehler gefunden?Jetzt melden.