Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Corona-Medienkonferenz des Bundesrats
«Wir befinden uns in einem Wettrennen gegen die Zeit – wie letztes Jahr»

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der Bundesrat und die kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) sind nicht zufrieden, wie sich die vor 14 Tagen eingeführten Massnahmen auf die Fallzahlen auswirken.

  • «Es gab noch keine Trendwende», sagte Bundesrat Alain Berset.

  • Der Fokus liegt immer noch auf Impfungen. «Die Impfung betrifft jetzt auch die Kinder», so Berset.

  • Erste Kinderimpfungen sollen ab Januar 2022 zur Verfügung stehen und seien für 5- bis 12-Jährige gedacht.

  • GDK-Präsident Lukas Engelberger rief derweil zur Auffrischungsimpfung auf: «Melden Sie sich für den Booster.» Es sei persönlicher Schutz und gleichzeitig wirksam für das Eindämmen der Pandemie.

  • Beschlüsse fielen beim Gespräch zwischen Berset und der GDK keine.

  • Zu den geplanten neuen Massnahmen des Bundesrates äusserte sich Engelberger nicht, dies sei nicht Teil des Gespräches gewesen. Die Vernehmlassung endet morgen Dienstag.

  • Ein Entscheid wird möglicherweise erst am Freitag fallen. Gemäss Berset findet am Mittwoch keine ausserordentliche Bundesratssitzung statt.

Zusammenfassung

Gesundheitsminister Alain Berset hat nach Beratungen mit den kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -Direktoren erneut die Bedeutung der Auffrischimpfungen zur Bekämpfung der die Corona-Pandemie hervorgehoben.

Die in den letzten Wochen ergriffenen Massnahmen hätten noch nicht die gewünschte Wirkung entfaltet, sagte Berset am Montag in Bern bei einer gemeinsamen Medienkonferenz mit dem Präsidenten der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK), Lukas Engelberger. Sie reichten wohl nicht aus – das zeige auch der Vergleich zum Ausland.

Auch Engelberger betonte, die Kantone sähen Handlungsbedarf. Zu konkreten Massnahmen äusserte er sich nicht, diese seien Gegenstand der noch laufenden Konsultation zu den Vorschlägen des Bundesrats vom letzten Freitag. Beschlossen wurde bei dem Treffen am Montag nichts.

Berset betonte insbesondere, das Tempo bei den Auffrischimpfungen müsse erhöht werden – damit alle, die das wollten, einen Booster-Termin erhielten. Die Kantone stünden dabei vor einer grossen logistischen Herausforderung. Der Bund tue viel, um sie zu unterstützen – etwa durch den Einsatz der Armee.

«Wir haben alle dasselbe Ziel», so Berset. Im Zusammenhang mit der Omikron-Variante sei noch vieles unklar – namentlich im Hinblick darauf, ob und wie häufig sie bei Geimpften zu schweren Verläufen führe.

Die Lage sei allerdings schon wegen der Delta-Variante sehr angespannt, namentlich in den Spitälern, sagte Berset. Es sei deshalb unverzichtbar, dass die Kantone wo nötig strengere Schutzmassnahmen erliessen als der Bund.

Booster für 3,3 Millionen Personen

Bis Ende Jahr können sich in der Schweiz 3,3 Millionen Menschen boostern lassen. Ihre zweite Impfdosis liege dann sechs Monate zurück, sagte Engelberger. Laut Berset gibt es genügend Impfstoff.

Spätestens ab Anfang Januar werden Kinder zwischen 5 und 12 Jahren gegen das Coronavirus geimpft. In der Schweiz gibt es 600'000 Kinder dieser Alterskategorie.

Der Impfstoff sei speziell für Kinder entwickelt worden, sagte Berset. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) wird in den nächsten Tagen Empfehlungen für die Kinderimpfungen machen, wie Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle beim BAG sagte. Engelberger geht davon aus, dass Kinder nicht nur bei Kinderärztinnen und -ärzten, sondern auch in grossen Impfzentren geimpft werden können.

Ende der Pressekonferenz

Die Fragerunde und Pressekonferenz ist beendet. Hier folgt in Kürze eine Zusammenfassung. Vielen Dank für das Interesse, wir wünschen einen guten Start in die neue Woche.

Genügen die Testkapazitäten für die geplanten Massnahmen?

Engelberger: «Wir haben grosse Testkapazitäten.» Man wisse noch nicht, welche Form vom Bundesrat abgesegnet wird. Aber man brauche erst einen politischen Entscheid.

Berset vergleicht mit der Phase der Gratis-Tests, als zugleich noch viel mehr Menschen ungeimpft waren. Da hätten die Kapazitäten ausgereicht. Eventuell müssen die Laborkapazitäten angepasst werden.

Wo genau liegen die Logistik-Probleme beim Booster?

Engelberger: «Es sind zwei Faktoren.» Einerseits die Bereitschaft der Leute, sich anzumelden. In Basel-Stadt habe man hier beispielsweise noch Kapazität. In gewissen Kantonen fehle aber die Infrastruktur vor Ort, um die dritte Impfung zu geben. Daher sei auch die Armee um Hilfe angefragt worden.

Berset: «Es gibt bei weitem genug Dosen, auch die Verteilung an die Kantone funktioniert hervorragend.»

Entscheid erst am Freitag?

Der Entscheid über mögliche Verschärfungen fällt wohl erst am Freitag. Bundesrat Berset sagte, man sehe keinen Grund für eine ausserordentliche Bundessratssitzung. Am Freitag findet die reguläre Sitzung statt.

Was läuft bezüglich der Kinderimpfung?

Berset antwortet, die Kinderdosis sei angepasst worden. Das seien nicht dieselben Dosen wie bei Erwachsenen. Die Schweiz habe eine halbe Million Kinderimpfungen, die in Kürze zur Verfügung stehen sollen. Die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) werde in den nächsten Tagen zu den Empfehlungen, der Mengen und Lieferungen informieren.

Die Logistik sei herausfordernd. Man müsse neben Erst- und Zweitimpfungen auch Booster und Kinderimpfungen organisieren, alles zur selben Zeit. «Das ist wieder ein Wettrennen gegen die Zeit, wie letztes Jahr.» Die ersten Dosen sollen spätestens Anfang Januar zur Verfügung stehen.

Was möchten sie zögernden Eltern mitgeben, so die Frage aus der Runde. Berset antwortet: «Die Impfung wurde für die kleinen Kinder entwickelt. Die Kinder werden oft nicht schwer krank, doch es gibt Fälle von Long Covid und es gibt bei den jüngeren Generationen eine starke Zirkulation des Virus.» Die Impfung könne dadurch auch die Erwachsenen schützen. Und eben, es sei eine spezielle Impfung für Kinder, nicht dieselbe wie für Erwachsene.

Darbellay sagte, der Föderalismus sei in der Pandemie ein Hindernis. Treffe dies zu?

Engelberger antwortet. «Jedes Land und jede Regierung muss die Pandemie mit ihren Mitteln bekämpften. Bei uns ist das der Föderalismus. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine diktatorische Regierungsform da Vorteile hat.» Vielleicht gebe es lediglich manchmal weniger Klarheit als beispielsweise in Frankreich, wo gleich alles auf nationaler Ebene entschieden wird.

Berset: «Wir sollten in der Pandemie nicht die Regeln ändern. Es gibt nicht immer eine klare Arbeitsaufteilung, aber man kann nicht plötzlich in der Krise alles zentralisieren.» Ausserdem müsse man nahe vor Ort Entscheide fällen. «Die Kantonsregierungen und -ärzte kennen die Situation bei ihnen am besten. Wir haben eine grosse Diversität im Land, darauf kann man am besten mit Föderalismus begegnen. Sie fragen, verlieren wir dadurch Zeit? Nein, eine Abstimmung ist nie verlorene Zeit. Wir haben dadurch die Möglichkeit, die Massnahmen breit zu diskutieren und damit auch breit abzustützen.» Nach der Krise müsse man nochmals über die Bücher und anschauen, was wo geklappt und nicht geklappt hat. Man müsse auch die Gesetzeslage anpassen. Wir sind das einzige Land, das die gesamte Bevölkerung zweimal über die Massnahmen abstimmen hat lassen. Wir ziehen daher am gleichen Strang.

Soll man die Schulferien früher starten?

Engelberger antwortet. Dafür sei die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) nicht zuständig und gebe daher keine Empfehlung ab. Die GDK habe sich zur Situation in den Schulen bisher nur dahingehend geäussert, dass man eine Maskenpflicht und regelmässige Pooltests empfehle.

Wie lange dauert es, bis man zu einem Booster kommt?

Engelberger: «Ich habe keinen Überblick über die aktuellen Wartezeiten.» Er selber müsse in Basel-Stadt rund zwei Wochen warten. Er nimmt an, dass die Situation in seinem Kanton repräsentativ sein könnte.

Fragerunde

Nun beginnt die Fragerunde.

Engelberger ruft zum Boostern auf

GDK-Präsident Engelberger ruft zur Auffrischungsimpfung auf. «Melden Sie sich für den Booster. Es stärkt den persönlichen Schutz und ist wirksam für das Eindämmen der Pandemie.»

Gesundheitspersonal am Anschlag

Die Infektionszahlen steigen, man werde sicher bald über 300 Personen auf den Intensivstationen haben, warnt Engelberger. Das Gesundheitspersonal sei am Anschlag, «Seit zwei Jahren arbeiten sie im Ausnahmezustand.» Geeignetes Personal zu finden sei ein grosses Problem.

Engelberger begrüsst strengere Massnahmen

GDK-Präsident Lukas Engelberger übernimmt das Wort. «Die Pandemie ist noch nicht zu Ende. Wir haben rekordhohe Fallzahlen, die die Funktionsweise der Spitäler stark belasten. Durch Omikron ergeben sich neue Unsicherheiten und Risiken. Wir müssen unbedingt an der Leistungsfähigkeit des Gesundheitswesen festhalten. Darum müssen zusätzliche Massnahmen zur Sicherheit getroffen werden.» Die GDK begrüsst daher, dass der Bundesrat neue Massnahmen zur Konsultation geschickt haben. Zu den einzelnen Vorschlägen möchte Engelberger nicht eingehen, da sie noch Gegenstand der Konsultation seien.

Grösste Welle

Das Revidieren des Covid-Gesetzes sei auch Thema gewesen, das Unternehmen sei eine grosse Herausforderung.

«Die Schweiz erlebt zurzeit die grösste Welle.» Man wisse noch nicht, was mit der Omikron-Variante auf das Land zukomme. Doch die Situation sei trotzdem anders als letztes Jahr, die Impfung mache einen Unterschied. Das Ziel seien immer die Freiheit der Gesellschaft und Wirtschaft, doch gleichzeitig Zugang zu einem funktionierenden Gesundheitswesen zu gewährleisten.

Für neue Impfungen sei noch Zeit. «Für diejenigen, die bis jetzt gewartet haben, ist noch Zeit». Es hätten sich viele Menschen aus Solidarität geimpft, das helfe in der Pandemie.

Booster und Impfung

Boosterimpfungen seien zurzeit immer stärker das Thema. In der Schweiz können noch 3,3 Millionen Menschen geboostert werden, fährt Alain Berset fort.

«Wir müssen die Impfungen beschleunigen.» Zurzeit impfe man 50'000 Dosen pro Tag. Eine Steigerung auf 100'000 Dosen pro Tag sei das Ziel. Der Bund unterstütze die Kantone diesbezüglich, auch die Armee hat ihre Hilfe angeboten.

«Die Impfung betrifft jetzt auch die Kinder.» Nun könnten auch jüngere Kinder geimpft werden, der Wirkstoff von Pfizer/Biontech für Kinder ab 5 Jahren hat die Zulassung, nun werden die Empfehlungen dementsprechend angepasst. Man hoffe, Anfang 2022 damit starten zu können, so Berset.

Auslastung IPS

Am 10. Dezember waren 81 Prozent der Intensivstationen ausgelastet. Einige Kantone haben bereits in der Zwischenzeit strengere Massnahmen angeordnet. Berset begrüsst das und fordert andere Kantone mit überlasteten Spitälern dazu auf, dasselbe zu tun.

Pressekonferenz gestartet

Die Teilnehmer sind eingetroffen, Bundesrat Alain Berset übernimmt das Wort.

Beim Treffen habe man besprochen, dass die vor zwei Wochen eingeführten Massnahmen nicht zu der erhofften Trendwende geführt haben. Und daher nicht zur Pandemie-Bekämpfung ausreichen werden. Rekordfallzahlen, steigende Hospitalisierungen und die Omikron-Variante gäben Grund zur Sorge.

Verspäteter Start

Die Medienkonferenz scheint sich leicht zu verzögern.

Medienkonferenz um 10 Uhr

Bundesrat Alain Berset hat sich am Montagmorgen mit Vertretern der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) ausgetauscht. Diskutiert wird laut Medienmitteilung das weitere Vorgehen bei der Bekämpfung des Coronavirus.

/sep