AboKolumne Fast verliebtWie wir Geschenke annehmen, sagt viel über uns aus
Snobs, Enthusiastinnen, Schnutenzieher: Unsere Kolumnistin sinniert darüber, warum das Annehmen von Geschenken genau so diffizil ist wie das Schenken selbst.
![Steht Schenkern und Schenkerinnen grosszügig gegenüber: Claudia Schumacher.](https://cdn.unitycms.io/images/6PDQ4949aVU9X5VcnsfpFY.jpg?op=ocroped&val=1600,1067,1000,1000,0,0&sum=mAUAsxC4t9Y)
Eine meiner Freundinnen ist rund zehn Jahre jünger als ich. Unsere Bindung ist quasi schwesterlich. Also innig. Etwas kompliziert. An Geburtstagen und Weihnachten macht sie mir das Leben schwer, denn: Sie ist unbeschenkbar. Ihre Wohnung ist einem rigiden ästhetischen Konzept unterworfen. Während bei mir alles Einzug findet, was mir mit Liebe geschenkt wurde, von der Voodoo-Puppe bis zum Ölgemälde, stellt meine Freundin bei sich nur Dinge auf, die sie sich so auch selbst gekauft hätte. Sie nennt es Minimalismus. Ich nenne es next level Kontrollwahn.