Corona-Medienkonferenz der Experten«Nicht konform»: Bündner müssen Terrassen in Skigebieten schliessen
Nach dem Lockdown der Läden informierten Amtschefinnen und Experten des Bundes über die aktuelle Corona-Lage. Der Überblick.
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Das wichtigste in Kürze
Der Bundesrat verschärft die Massnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus ab Montag deutlich. Grund ist laut der Landesregierung die Ausbreitung der Briten-Variante.
Stand heute wurden in der Schweiz 154 mutierte Fälle des Coronavirus nachgewiesen.
Die Covid-Taskforce geht von einer Verdoppelung der mutierten Fälle jede Woche aus und man rechnet damit, dass die mutierte Variante bald dominieren dürfte.
Erstmals gibt es Zahlen zu Impfungen in der Schweiz: Demnach wurden bisher 66'000 Impfungen von Biontech/Pfizer verabreicht (zum Impf-Special).
FFP2-Masken sind in der Schweiz genügend vorhanden: 3,2 Millionen Stück hat der Bund zurzeit davon, weitere 4 Millionen sollen noch beschafft werden.
Zum Thema:
Zahlen und Fakten zum Virus: Das Corona-Dashboard
Es informieren:
Erik Jakob, Leiter der Direktion für Standortförderung SECO
Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit, Bundesamt für Gesundheit BAG
Martin Walker, Vizedirektor, Leiter Ausgabenpolitik, Eidgenössische Finanzverwaltung EFV
Martin Ackermann, Präsident, National COVID-19 Science Task Force
Monika Bütler, Vizepräsidentin, National COVID-19 Science Task Force
Nora Kronig, Vizedirektorin, Leiterin Abteilung Internationales, Bundesamt für Gesundheit BAG
Mike Schüpbach, Stv. Sektionsleiter Rechtsbereich 2, Bundesamt für Gesundheit BAG
Die Ausgangslage
Zur Überraschung vieler Beobachter hat der Bundesrat gestern eine deutliche Verschärfung der Corona-Massnahmen beschlossen. Zwar sind die wichtigsten Zahlen seit Tagen leicht rückläufig (Ansteckungen, Spitaleinweisungen, Todesfälle), die Angst vor einer raschen Ausbreitung der Briten-Variante überwiegt aber offenbar. So sagte etwa Gesundheitsminister Alain Berset, die Mutation würde sich jede Woche verdoppeln. Wie genau die Lage nun ist, darüber dürfte an der heutigen Fach-Medienkonferenz informiert werden.
Beschlossen hat der Bundesrat gestern:
Ab Montag schliessen wegen des Coronavirus in der Schweiz alle Läden für Güter des nicht täglichen Gebrauchs.
Es gilt eine generelle Homeoffice-Pflicht.
An privaten Veranstaltungen dürfen noch maximal fünf Personen teilnehmen.
Die bisherigen Massnahmen verlängert der Bundesrat um fünf Wochen. So bleiben auch Restaurants, Kulturbetriebe, Sportanlagen und Freizeiteinrichtungen bis Ende Februar geschlossen, wie der Bundesrat am Mittwoch mitteilte.
Offen bleiben hingegen die obligatorischen Schulen. Über allfällige Schulschliessungen sowie die Öffnung und Schliessung der Skigebiete entscheiden die Kantone.
Aufgehoben wird hingegen die Regelung, dass Lebensmittelläden, Tankstellenshops und Kioske am Sonntag sowie nach 19 Uhr schliessen müssen.
Offen bleiben tagsüber und an Werktagen auch Dienstleistungsbetriebe wie Coiffeursalons.
Zum Thema:
Wo kann man noch einkaufen? Muss ich jetzt im Homeoffice arbeiten? Fragen und Antworten.
Wie wird den Betrieben geholfen? Eine Übersicht.
Angst vor Briten-Variante
Begründet werden die nun stark verschärften schweizweiten Massnahmen insbesondere mit den neuen hochansteckenden Virusvarianten, die aus Grossbritannien und Südafrika in die Schweiz gelangten: Das Risiko der Ansteckungen sei bei den neuen Varianten nach ersten Schätzungen 50 bis 70 Prozent höher, heisst es. Was das bedeute, zeige sich in den Nachbarstaaten, wo die Fallzahlen sprunghaft angestiegen sind.
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Zudem könne trotz der bisher getroffenen Massnahmen kein eindeutig abnehmender Trend festgestellt werden: Die Zahl der Ansteckungen, Hospitalisationen und Todesfälle sowie die Belastung des Gesundheitspersonals sei nach wie vor sehr hoch.
Wie gefährlich ist die mutierte Coronavirus-Variante? Fragen und Antworten.
BAG-Bericht: 6,2 Prozent weniger Neuansteckungen als in Vorwoche
6,2 Prozent weniger laborbestätigte Corona-Fälle als in der Vorwoche und regionale Unterschiede – das zeigt der epidemiologische Wochenbericht des Bundesamtes für Gesundheit (BAG). Die Anzahl der Tests stieg um 11,7 Prozent, wie das BAG am Donnerstag mitteilte.
In der Woche vom 4. bis 10. Januar wurden insgesamt 22'080 laborbestätigte Fälle gegenüber 23'548 in der Vorwoche verzeichnet. Damit sank die Anzahl der gemeldeten Fälle im Vergleich zur Vorwoche um 6,2 Prozent.
Die Inzidenz in den Kantonen und im Fürstentum Liechtenstein lag zwischen 175 Fällen pro 100'000 Einwohner und Woche im Kanton Schaffhausen und 463 in Glarus.
In derselben Woche wurden dem BAG bis Mittwoch 671 Spitaleintritte im Zusammenhang mit einer laborbestätigten Covid-19-Erkrankung gemeldet (Vorwoche zum selben Zeitpunkt: 824). Es sind noch Nachmeldungen zu erwarten. 89 Prozent der Hospitalisierten waren 50 Jahre oder älter. Im Verhältnis zum Anteil an der Bevölkerung werden Personen über 80 Jahre mit Abstand am häufigsten ins Spital eingewiesen.
Mehr als 400 Personen in Intensivpflege
Auf den Intensivpflegestationen (IPS) lagen im Durchschnitt 419 Personen mit einer Covid-19-Erkrankung. Die Zahl blieb somit auf hohem Niveau relativ stabil. 328 Covid-19-Patienten wurden beatmet, was etwas niedriger ist als der Durchschnitt der Vorwoche (336).
Im untersuchten Zeitraum wurden wurden bisher 335 Todesfälle im Zusammenhang mit einer laborbestätigten Covid-19-Erkrankung gemeldet (Vorwoche zum selben Zeitpunkt: 427). Bis auf vier kleinere Kantone wurden in allen Kantonen und in Liechtenstein Todesfälle verzeichnet.
Laut BAG bestehen grosse kantonale Unterschiede von 0 bis 13,6 Todesfällen pro 100'000 Einwohner. Die Anzahl der Todesfälle ist zwar in der Woche vom 4. bis 10. Januar gesunken, lag jedoch weiterhin auf hohem Niveau.
Gemäss Wochenbericht wurden 167'334 Tests (72 Prozent PCR und 28 Prozent Antigen-Schnelltests) durchgeführt. Das sind im Vergleich zur Vorwoche 11,7 Prozent mehr. Der Anteil positiver Tests sank auf 14,5 Prozent (Vorwoche: 16,8).
Gemäss Meldungen von 22 Kantonen und Liechtenstein befanden sich am Mittwoch insgesamt 25'052 Personen in Isolation und 34'723 in Quarantäne. Zusätzlich waren 5804 Personen in Quarantäne nach der Einreise aus einem Land mit erhöhtem Ansteckungsrisiko.
lif/cpm/sda
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