AboPräsidentenwahl im Iran«Wie sollen wir noch leben?»
Bei der Präsidentenwahl im Iran stehen nur handverlesene Kandidaten auf dem Stimmzettel. Als Favorit gilt der Hardliner Ebrahim Raisi. Aber viele Iraner wollen diesmal offenbar nicht abstimmen.
Der oberste Führer des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, ging mit gutem Beispiel voran: Kurz nach Öffnung der Wahllokale am Freitagmorgen gab er seine Stimme ab bei der Präsidentenwahl, in der ein Nachfolger für Hassan Rohani bestimmt wird. Nach acht Jahren an der Regierungsspitze durfte der pragmatische Konservative wegen der Begrenzung auf zwei Amtszeiten nicht wieder antreten. «Der Wahltag ist der Tag des iranischen Volkes, heute ist es der Regisseur», sagte Khamenei im Staatsfernsehen. Es seien die Menschen, die zur Wahl gingen und abstimmten, die den Weg des Landes für die kommenden Jahre vorgeben.