Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Infoanlass zur Ortsplanungsrevision
Wie attraktiv wird Oberrieden in Zukunft sein?

Luftaufnahme von Oberrieden: Die Gemeindeplaner gehen davon aus, dass die Bevölkerungszahl in der  Zürichseegemeinde bis im Jahr 2050 von 5100 (heute) auf 5600 bis 6000 Einwohner anwachsen wird.

Eigentlich ist Oberrieden ja bereits heute sehr attraktiv. Das belegt allein schon das diesjährige Gemeinderanking, das nicht weniger als 70 Faktoren berücksichtigt und erst kürzlich von der «Handelszeitung» publiziert wurde. Die kleine Gemeinde am Zürichsee figuriert darin immerhin auf Platz 34 von insgesamt 936 bewerteten Schweizer Gemeinden. Damit liegt Oberrieden beispielsweise noch vor der Stadt Zürich (Platz 39), Richterswil (Platz 43) und Männedorf (Platz 40).

Doch wie sexy wird die überalterte Gemeinde auch im Jahr 2050 noch sein? Was muss passieren, damit die Attraktivität der Gemeinde erhalten bleibt oder gar noch gesteigert werden kann?

Um das herauszufinden, hat sich bereits im letzten Sommer eine Planungskommission in Oberrieden daran gemacht, die aktuellen und künftigen Bedürfnisse der Bevölkerung zu eruieren, gewünschte Entwicklungen voranzutreiben und die dazu notwendigen Leitlinien und Planungsinstrumente für die Gemeinde zu erstellen. Am Montagabend wurden nun die interessierten Bürgerinnen und Bürger in der Aula am Langweg von der Gemeinde und den beauftragten Planern ein erstes Mal über den aktuellen Stand der sogenannten Ortsplanungsrevision informiert. 

«Es braucht jetzt eine Revision»

«Es hat sich in unserer Gemeinde in den letzten Jahren und Jahrzehnten vieles verändert», sagte Gemeinderat Jean-Luc Meier (FDP), Präsident der Baukommission, am Montagabend in seiner Begrüssungsrede. Es brauche jetzt eine Revision der Ortsplanung, um den aktuellen und künftigen Bedürfnissen der Bevölkerung besser gerecht zu werden. Die letzte Ortsplanungsrevision ist denn auch tatsächlich schon eine Weile her und datiert aus dem Jahr 1996. 

Zu den Planungsinstrumenten, die an diesem Abend vorgestellt wurden und der Gemeinde künftig zur Verfügung stehen, gehören ein Raumentwicklungskonzept (REK), eine Verkehrsstudie und ein Verkehrsrichtplan. In diesen Plänen sind die groben Leitlinien der räumlichen Entwicklung bezüglich Siedlung und Verkehr in Oberrieden und Handlungsempfehlungen für die Gemeinde bis ins Jahr 2050 festgehalten.

Doch um es gleich vorwegzunehmen: Die grosse Umwälzung findet nicht statt. Oberrieden wird seinen dörflichen Charakter auch in Zukunft beibehalten. Das hat auch mit der Prognose in Bezug auf das Bevölkerungswachstum zu tun. Zurzeit stagnieren die Zahlen – und sie werden auch künftig nur moderat ansteigen. Die Planungskommission geht davon aus, dass die Bevölkerungszahl in Oberrieden bis im Jahr 2050 von 5100 (heute) auf höchstens 5600 bis 6000 Einwohner anwachsen wird.

Bahnhöfe noch immer nicht behindertengerecht

Was die räumliche Entwicklung der Gemeinde angeht, so stehen in den kommenden Jahren unter anderem die beiden Bahnhofsgebiete im Vordergrund. Da auch in Oberrieden immer weniger Bauland zur Verfügung steht, soll laut den Gemeindeplanern insbesondere in diesen Gebieten verdichtet gebaut werden können. Doch wie hoch die Häuser dort nun künftig tatsächlich gebaut werden dürfen oder wie gross die minimale Grünfläche in diesen Gebieten sein wird, wird sich erst noch zeigen.

Das seeseitige Perron des Bahnhofs Oberrieden Dorf ist nur per Treppen erreichbar und darum nach wie vor nicht behindertengerecht. 

Klar ist auch, dass es Verbesserungen bei der bestehenden Infrastruktur der Bahnhöfe geben wird. Denn diese sind nach wie vor nicht behindertengerecht. «Und sie werden es auch 2023 noch nicht sein», bemerkte Gemeinderat Meier an. Die Gemeinde hatte zwar zusammen mit den SBB ein entsprechendes Konzept ausgearbeitet, das unter anderem auch einen Lift beinhaltet hätte, doch das Bundesamt für Verkehr hatte den Vorschlag abgelehnt. Unter anderem deshalb, weil nur ein Lift vorgesehen war. 

Tempo 30 auf der Alten Landstrasse?

Beim Verkehrsrichtplan, in dem Handlungsstrategien zum Strassenverkehr, zum ÖV, zum Velo- und Fussverkehr, zum Parkieren und zur Schifffahrt enthalten sind, wurde die Bevölkerung am Montagabend eingeladen mitzureden. Der Plan liegt ab dem 7. Oktober bis zum 6. Dezember öffentlich auf und kann entsprechend eingesehen werden. Im zweiten Quartal des kommenden Jahres soll der Verkehrsrichtplan dann der Gemeindeversammlung zur Genehmigung vorgelegt werden. 

Der Plan ist insbesondere auf die zunehmend älter werdende Bevölkerung im Dorf ausgerichtet. Bereits heute zeigt sich eine überproportionale Überalterung im Dorf (Durchschnittsalter Oberrieden: 45,9 Jahre, Kanton Zürich: 41,1 Jahre). Die Förderung des Fuss- und Veloverkehrs gewinnt deshalb zunehmend an Bedeutung. In diesem Zusammenhang sollen in Oberrieden vor allem Massnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit geprüft werden.

Wird auf einem Teilabschnitt der Alten Landstrasse in naher Zukunft Tempo 30 eingeführt?

Im Fokus steht dabei ein Teilabschnitt der Alten Landstrasse: Vom Bahnhof Oberrieden Dorf in Richtung Gemeindegrenze Thalwil. Eine Verkehrsstudie weist auf die fehlenden Velostreifen und Schutzinseln in diesem nicht besonders verkehrsfreundlichen Bereich hin. Geprüft werden sollen aber auch verkehrsberuhigende Massnahmen, wie beispielsweise die Einführung von Tempo 30. Dieser Vorschlag stiess bei der Zuhörerschaft in der Aula am Langweg jedoch nicht wirklich auf Begeisterung. Manche fürchteten, dass es aufgrund des bisher hohen Verkehrsaufkommens von 6000 bis 8000 Fahrzeugen pro Tag bei einer Tempominderung auf der Alten Landstrasse zu längeren Staus kommen könnte.