Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Wie kann ich meine Frau wieder begehren?

Sich immer wieder aufs Neue entdecken, ist ein bewährtes Liebesmittel.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Ich leide wohl unter dem Klassiker: verheiratet, zwei Kinder, nur alle 6 Monate Sex. Doch nicht meine Frau hat keine Lust mehr, sondern ich. An der Liebe liegt es nicht. Wie kann ich meine Frau wieder begehren?

Nicht nur die Statistik spricht eine deutliche Sprache, sondern der Wunsch nach einer dauerhaften, harmonischen Liebesbeziehung widerspiegelt sich auch in unserem Alltag. Laut Umfragen träumen drei Viertel der Befragten von der Liebe fürs Leben und für jeden Dritten ist der Beziehungspartner das Wichtigste überhaupt. Mit einem märchenhaften «happily ever after» endet so mancher Hollywood-Streifen und hinterlässt nicht selten hoffnungsvolle, feuchte Augen.

Zu dieser perfekten Partnerschaft gehört selbstredend auch eine ekstatische, nie erlahmende Sexualität. Oft sieht die Wirklichkeit jedoch anders aus und so legt sich Studien zufolge die Leidenschaft bereits nach wenigen Beziehungsmonaten. Dies scheint jedoch hauptsächlich bei der Frau der Fall zu sein, wohingegen die Lust und das Begehren beim Mann über die Dauer hinweg stabiler bleiben. Doch ganz egal nach welchem Zeitraum und bei welchem Partner das sexuelle Verlangen abnimmt: Wichtig ist es, sich bewusst zu machen, dass dies nicht notwendigerweise etwas über die Qualität der Partnerschaft oder das Ausmass der Liebe aussagt.

Neue Reize dank geteilter Gedanken

Auch in stabilen und glücklichen Beziehungen kann es vorkommen, dass einer der Partner zeitweise weniger sexuelle Lust verspürt. Solange beide mit der Situation zufrieden sind, stellt dies auch kein Problem dar. Dennoch rate ich meinen Patienten, in jedem Fall als Erstes das Gespräch mit dem Partner zu suchen, um sogenannte «Selbstläufer» zu vermeiden. Denn schnell besteht die Gefahr, dass sich der Partner vernachlässigt und nicht begehrt fühlt, den Grund dafür in einer anderen Person sieht oder das Vorhandensein der Liebe anzweifelt. Das sind schlechte Voraussetzungen für ein Wiederbeleben der Erotik.

Versuchen Sie darum, der Partnerin Ihre Situation zu schildern, und vielleicht können Sie sogar gemeinsam den Ursachen auf den Grund gehen. Oft sind Unlust und sexuelle Probleme nämlich Ausdruck anderer Probleme. Solche Probleme oder Verhaltensmuster machen sich dann in der Sexualität viel stärker bemerkbar als in der Routine des Alltags. Nehmen Sie sich Zeit und achten Sie bewusst darauf, was sich in Ihrer aktuellen Sexualität abspielt. Wann empfinden Sie sexuelle Lust und wann nicht? Gibt es gewisse sexuelle Aktivitäten, die Sie stärker antörnen, jedoch nicht Teil Ihres aktuellen Liebeslebens mit Ihrer Partnerin sind? Überlegen Sie, was Ihnen gefallen würde und teilen Sie diese Gedanken mit Ihrer Partnerin. Versuchen Sie, achtsam zu sein, indem Sie sich bewusst auf die sexuelle Begegnung mit ihr einlassen, sie bewusst anschauen und «neu entdecken». Überraschungen und ungewohnte Verhaltensweisen können neue Reize schaffen.

Sich immer wieder neu entdecken ist ein bewährtes Liebesmittel, bedarf jedoch nicht nur der Neugierde für den Partner, sondern auch der Kommunikation der eigenen Vorlieben. Öffnen Sie sich Ihrer Partnerin gegenüber für diese unbekannten Seiten und lassen Sie sie daran teilhaben.

Dieser Artikel wurde erstmals am 28. Oktober 2016 publiziert und am 25. Juli 2023 in dieses Redaktionssystem übertragen.