AboFrau von Adolf Muschg beleidigtWie in Männedorf aus Rassismus ein Blumenstrauss wächst
Eine schöne Geschichte aus Männedorf erzählt Schriftsteller Adolf Muschg. Der Anfang ist hässlich: eine rassistische Bemerkung gegenüber seiner Frau.

Vor ein paar Tagen klingelten sechs Schülerinnen und Schüler – drei Mädchen, drei Jungen – an unserer Haustür. Sie brachten Wiesenblumen, säuberlich aufgereiht in einem kleinen Gestell von Reagenzgläsern. Meine Frau, die ihnen geöffnet hatte, dankte überrascht und fragte, womit sie diese Aufmerksamkeit verdient habe. Die Jugendlichen lächelten ein wenig verlegen und wollten sich dazu lieber nicht äussern. Also war es an uns, über den Anlass zu spekulieren.