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Meinung

Kolumne «Dorfgeflüster»
Wie ich das Hallenbad wieder entdeckte

Gähnende Leere im Langnauer Hallenbad ist Schnee von gestern.
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Es waren keine guten Zeiten damals: «Hallenbadsanierung in der Kritik», «Asbest im Hallenbad Langnau», «Langnau muss schon wieder 2 Millionen in Hallenband investieren». So lauteten nur einige der Schlagzeilen vor rund zehn Jahren in dieser Zeitung. Oft wurden die Artikel von mir verfasst. Die allgemeine Stimmung war betrübt.

Das Hallenbad wurde mehrfach saniert, die Kosten dafür ritzten am Ende die 10-Millionen-Marke und belasteten das Budget. In einem Kommentar schrieb ich: «Von einem sogenannten Volksbad ist die Badeanstalt in Langnau meilenweit entfernt. Am Tag wird das Bad von der Schule genutzt, am Abend gibt es den einen oder anderen Kurs und ein paar Sportschwimmer, die ihre Längen kraulen. Verständlicherweise gehen die Langnauerinnen und Langnauer bei schönem Wetter lieber ins Freibad Adlis­wil oder fahren nach Thalwil an den Zürichsee, wenn sie baden wollen.»

Mittlerweile habe ich selber Kinder. Der Älteste besucht am Samstag jeweils den Schwimmkurs im Langnauer Hallenbad. Plötzlich weiss ich das Bad vor der eigenen Haustür zu schätzen. Und anscheinend nicht nur ich. Während mein Sohn schwimmen lernt, üben ältere Kinder bereits den Rückenschwumm. Ihre Eltern ziehen daneben Bahnen – wohl für den mittlerweile eingerosteten Rücken. Und beim Sprungbrett lernt eine Gruppe das Tauchen. Das Langnauer Hallenbad ist an einem normalen Samstag im Jahr 2022 mit Leben gefüllt. Gehen Sie doch auch wieder einmal hin anstatt ins Freibad in Adliswil oder an den Zürichsee.