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Corona-Entscheide des Bundesrats
Die 3-G-Regel bleibt, aber Covid-Zertifikat für Genesene soll im Inland neu ein Jahr gelten

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat hält mindestens bis Mitte November an der erweiterten Zertifikatspflicht in Restaurants, Fitness oder an Anlässen fest.

  • Neu gibt es ein Schweizer Zertifikat, das den Zugang erleichtern soll und lediglich in der Schweiz gültig ist.

  • Die Risiken fürs Gesundheitswesen seien zu hoch, um die 3-G-Regel jetzt zu lockern.

  • Das bisherige Covid-Zertifikat für Genesene soll im Inland neu ein Jahr gelten.

  • Genesene kommen neu mit einem serologischen Antikörpertest zu einem Schweizer Zertifikat, das 90 Tage gültig ist.

  • Zudem dürfen neu auch Touristen, die mit einem von der WHO akzeptierten Vakzin geimpft sind, in die Schweiz einreisen.

  • Diese Beschlüsse schickt die Regierung jetzt in Konsultation zu den Kantonen.

  • Der Bundesrat will am 3. November definitiv darüber entscheiden.

  • Berset und BAG-Mathys schaffen Klarheit: Skigebiete können ohne Zertifikat in die Saison starten.

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Noch keine Lockerung der Zertifikatspflicht

Eine Lockerung der Zertifikatspflicht, die von Parteivertreterinnen und -vertretern verschiedener Couleur verschiedentlich gefordert worden ist, ist für den Bundesrat noch kein Thema. Er diskutierte darüber, kam aber zum Schluss, dass die Risiken für das Gesundheitsweisen noch zu hoch seien, wie er mitteilte.

Der Bundesrat begründet dies mit den kühleren Temperaturen, dem Ende der Herbstferien, den stagnierenden Fallzahlen, der hoch ansteckenden Delta-Variante von Sars-CoV-2, die zu mehr schweren Erkrankungen führt, und der noch «relativ tiefen Immunisierung».

Der Bundesrat bleibt aber dabei, die Zertifikatspflicht unabhängig von der Durchimpfungsrate zu lockern, sobald keine Überlastung der Spitäler mehr droht. Prognosen seien derzeit schwierig, schreibt er. In den nächsten Wochen dürften die Fallzahlen nach dem Ferienende und vermehrten Zusammenkünften in Innenräumen wieder steigen.

In den Niederlanden oder in Israel seien die Fallzahlen nach der Öffnung rasch angestiegen, die Spitäler erneut stark belastet, schreibt der Bundesrat. In beiden Ländern sei die Durchimpfungsrate bei der Öffnung ähnlich hoch gewesen wie derzeit in der Schweiz. Mitte November will der Bundesrat die Lage erneut beurteilen.

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Start bekannt

Zur heutigen Bundesratssitzung findet eine Medienkonferenz statt. Gesundheitsminister Alain Berset tritt um 16.15 Uhr in Bern vor die Medien, um die neusten Entscheide zum Coronavirus zu kommunizieren.

BAG meldet 1442 neue Coronavirus-Fälle

Die Fallzahlen steigen wieder: In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch innerhalb von 24 Stunden 1442 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG fünf neue Todesfälle und 34 Spitaleinweisungen.

Am Mittwoch vor einer Woche hatte das BAG 1048 neue Infektionen registriert. Zudem gab es elf neue Todesfälle sowie 36 Spitaleinweisungen.

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Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen zwei Wochen 147,6 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 1,0.

Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zurzeit 71,6 Prozent. 12,8 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten belegt.

Insgesamt erhielt die Armeeapotheke als Logistikzentrale bis am Sonntagnachmittag 13'203'825 Impfdosen. Damit wurden bis Mittwochmorgen 10'931'145 Dosen verabreicht. 62,47 Prozent der Bevölkerung ab zwölf Jahren sind vollständig geimpft. Bislang wurden 6'852'506 Zertifikate für vollständig Geimpfte ausgestellt.

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In den vergangenen 24 Stunden wurden dem BAG 24'926 neue Corona-Tests gemeldet. Seit Beginn der Pandemie wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 11'425'560 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, wie das BAG weiter mitteilte. Insgesamt gab es 859'642 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus.

33'367 Personen mussten bisher wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung belief sich auf 10'802.

Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung befanden sich laut Angaben des BAG 6910 Menschen in Isolation und 4957 Menschen in Quarantäne.

Zertifikatspflicht bleibt - Zugang soll erleichtert werden

Die Forderung nach der Aufhebung der erweiterten Zertifikatspflicht wurde in den letzten Wochen anhand der sinkenden Fallzahlen und Entspannung auf den Intensivstationen immer lauter. Nach der SVP finden auch immer mehr Mitte-Politiker, dass die Corona-Massnahmen übertrieben sind. An der letzten Medienkonferenz vor einer Woche verkündete auch Gesundheitsminister Alain Berset, dass der Bundesrat demnächst eine Lockerung prüfen werde. Diese soll nun vom Tisch sein, wie die «Aargauer Zeitung» und der «Blick» melden.

Das Innendepartement habe zwar eine Aufhebung diskutiert und unter den Vorschlägen, die Bundesrat Berset heute Mittwoch in die Konsultation geben wollte, soll laut «Aargauer Zeitung» die vollständige Aufhebung der Zertifikatspflicht gewesen sein. Doch diese Option hat der Gesundheitsminister verworfen. Stattdessen soll es nun um eine Ausweitung des Zugangs zu Zertifikaten gehen.

«Es ziehen dunkle Wolken auf im Hinblick auf die nächsten Wochen»: Patrick Mathys an der Pressekonferenz in Bern.

Gegen ein Ende der Zertifikatspflicht sprach sich Patrick Mathys vom BAG bereits bei der gestrigen Pressekonferenz in Bern aus. «Jetzt zu sagen, wir verzichten auf alle Massnahmen, im Wissen darum, dass sich die Situation wahrscheinlich verschlechtern wird», hielt Mathys auch im Hinblick auf die Situation auf den Intensivstationen für «vermessen». Denn: Die Situation im Moment sei relativ gut, «doch es ziehen dunkle Wolken auf im Hinblick auf die nächsten Wochen», so Mathys. In gewissen Kantonen steigen bereits jetzt die Fallzahlen wieder – vor allem in der Zentral- und Ostschweiz, wo auch die Impfquote tiefer ist.

Zur Debatte steht jedoch nun ein Vorschlag zur Ausweitung des Zugangs zu Zertifikaten. Beispielsweise für Genesene: Jene, die es verpasst haben, sich rechtzeitig einem PCR-Test zu unterziehen, sollen neu mittels Antikörpertest ebenfalls zu einem Zertifikat kommen. Es wäre jedoch nur für 90 Tage und nur in der Schweiz gültig, da es nicht den EU-Bestimmungen entspricht. Eine solche Sonderlösung für Genesene mit Antikörpertest gibt es bereits in Österreich. Ausserdem wird spekuliert, dass die Gültigkeit der Zertifikate von Genesenen mit PCR-Tests von einem halben Jahr auf ein ganzes Jahr verdoppelt wird.

Kontroverse um Zertifikatspflicht in Skigebieten

Die Schweizer Seilbahnen erklärten am Dienstag, die Bergbahnen hätten sich mit dem Bund und den Kantonen darauf verständigt, vorerst keine neuen Schutzbestimmungen einzuführen. Das würde bedeuten, dass in Schweizer Skigebieten in der anlaufenden Wintersaison keine generelle Covid-Zertifikatspflicht gilt. «So können die Bergbahnen mit den gleichen Bedingungen in die Wintersaison starten wie der öffentliche Verkehr; mit Maskenobligatorium in geschlossenen Kabinen und Räumen, Abstand in Innenräumen von Gebäuden und Lüften in Kabinen», hiess es von den Seilbahnen.

Die Reaktion des Bunds fiel harsch aus. Die Ankündigung komme zu früh, konterte Patrick Mathys, Leiter der Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit im BAG. Der Bundesrat werde über eine Zertifikatspflicht entscheiden, nicht die Bergbahnen. «Jetzt zu sagen, dass das so sein wird, finde ich ein bisschen vermessen», sagte Mathys in Bern. Wann der Bund eine Entscheidung fällen wird, liess er offen. «Wir werden sehen, wie die Situation zu gegebener Zeit ist.»

Am Abend präzisierte Hans Wicki, Präsident der Seilbahnen Schweiz: Die Aussage der Seilbahnbetreiber beziehe sich einzig auf den aktuellen Stand. «Wir haben nie gesagt, es gibt kein Zertifikat.»

Lediglich momentan sei eine Zertifikatspflicht kein Thema. Das gelte für die Skigebiete, die bereits jetzt in die Wintersaison gestartet sind. Eine Aussage von Seilbahnen Schweiz für die gesamte Wintersaison gebe es nicht. «Es kann durchaus sein, dass die Zahlen im Dezember und Januar wieder anziehen und ich weiss nicht, wie der Bundesrat dann reagiert», sagt Wicki.

Andere Wintersportländer wie Österreich und Italien haben bereits angekündigt, im kommenden Winter nur Gästen mit einem 3-G-Nachweis Zutritt zu gewähren.

Doch unabhängig davon, wie die Entscheidung für die Schweizer Skigebiete ausfällt, hat mindestens ein Schweizer Skigebiet bereits eine Zertifikatspflicht für die Wintersaison angekündigt: Die Fideriser Heuberge im Kanton Graubünden verlangen für alle Aktivitäten und Betriebe im gesamten Skigebiet ein Zertifikat. Damit erhalten dort nur Geimpfte, Genesene oder negativ auf das Coronavirus Getestete Einlass. (SDA/ag)

Lesen Sie dazu: Nur noch mit Zertifikat in die Berge?

Wer diesen Winter in Österreich oder Italien Skifahren geht, muss einen 3-G-Nachweis vorlegen können. Kommt das auch in der Schweiz? Die Bergbahnen verhandeln mit dem Bund.

Stand der Booster-Impfungen in der Schweiz

In der Schweiz erhalten die meisten Geimpften noch keine dritte Impfung – sogenannte Booster-Impfung. Patrick Mathys vom BAG antwortete auf die Frage an der gestrigen Pressekonferenz, wann eine solche Impfung komme, dass bei Swissmedic ein Zulassungsverfahren laufe. Wann dies abgeschlossen sei, könne er nicht sagen.

Eine weitere Frage lautete, ob die Kantone bereit seien für die dritte Impfung. «Immunschwache Menschen bekommen jetzt schon eine dritte Impfung», sagt Hauri. Aber grundsätzlich seien die Kantone bereit, das gehe schnell.

Rudolf Hauri im Interview: Warum bieten Kantonsärzte nicht einfach die Booster-Impfung an?

Die Alarmzeichen, dass die Wirkung der Corona-Impfungen nachlässt, mehren sich. Rudolf Hauri erklärt, wie man ohne Zulassung zum Piks kommt und warum das aber heikel ist.

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