AboAusbruch in WestafrikaWie gefährlich ist das Marburgvirus?
In Guinea ist ein Mensch dem tödlichen Virus erlegen. Sollte uns das beunruhigen, und wie ansteckend ist der Erreger wirklich? Die wichtigsten Fragen und Antworten.
In Guinea ist eine Person nach einer Infektion mit dem Marburgvirus gestorben. Was ist daran so beunruhigend?
Das Marburgvirus gilt wegen seiner hohen Mortalitätsrate als eines der gefährlichsten Viren überhaupt. Es gehört zur gleichen Familie wie das Ebolavirus (Filoviridae) und löst wie dieses ebenfalls ein sogenanntes hämorrhagisches Fieber aus. Eine Infektion mit dem Marburgvirus verläuft gemäss Angaben des Labors Spiez in 23 bis 90 Prozent aller Fälle tödlich. Diese grosse Bandbreite kommt daher, dass es bislang erst relativ wenige Ausbrüche gegeben hat, davon nur zwei mit über 100 Toten: Von 1998 bis 2000 infizierten sich in der Demokratischen Republik Kongo rund 150 Menschen, etwa 120 starben; der bislang grösste Ausbruch forderte 2004 und 2005 in Angola je nach Quelle zwischen 227 und 324 Opfer. Seither wurden nur noch vereinzelte kleine Ausbrüche bekannt mit einem bis neun Toten. Insgesamt starben seit der Entdeckung des Marburgvirus vor über 50 Jahren weniger als 500 Menschen am Marburgfieber.