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Penn Badgleys «Podcrushed»
Wie es ist, ein Teenager zu sein

Penn Badgley mit seinen Co-Hosts Nava Kavelin und Sophie Ansari bei der Premierenfeier des neuen Podcasts Anfang Juni.
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Wer Penn Badgley ist? Der Junge, der in «Gossip Girl» den romantischen Beinamen «Lonely Boy» trug. Natürlich hiess der Schauspieler Penn Badgley in der Serie nicht Penn Badgley, sondern Dan Humphrey. Aber für eine Generation von Fans der 2007 erschienenen Serie wird Penn Badgley immer dieser Junge bleiben.

Mittlerweile ist er allerdings 35, verheiratet, Vater – und auch künstlerisch aus der Lebensphase Teenieschwarm raus. In der Netflix-Serie «You – Du wirst mich lieben» spielt er seit 2018 einen gruseligen Stalker, was theoretisch dazu führen müsste, dass er auch aus den Herzen der Millennials schleicht, die lange Stunden ihrer Jugend mit den sechs Staffeln von «Gossip Girl» verbrachten. Praktisch führte es nicht dazu.

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Penn Badgley, der echte Mensch, bleibt in den Herzen und macht jetzt auch noch einen Podcast. Die Ankündigung, er erkunde «awkwardness, anxiety, heartbreak, and self-discovery experienced during adolescence» klang gefühlvoll und traurig. Nach Lonely Boy.

Es geht um peinliche Momente, um geringes Selbstbewusstsein und erste Verliebtheit.

Das nun doch heitere Werk heisst «Podcrushed», allerdings bleibt es mysteriös. Nicht nur der Titel verrät wenig, auch in den ersten Folgen erklären Penn Badgley und seine Co-Hosts Nava Kavelin, die früher die Rektorin einer Middle School war, und Sophie Ansari, einst Lehrerin einer fünften Klasse, nicht wirklich, warum Penn, wie er dort heisst, diesen Podcast eigentlich macht.

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«Podcrushed» hat, soviel ist immerhin klar, etwas mit jenem Alter zu tun, in dem amerikanische Teenager die Middle-School besuchen, also etwa in der 6. bis 8. Klasse sind. Das Alter, in dem man eigentlich noch gerne mit seinen Barbies spielen würde, aber weiss, dass das nicht mehr cool ist. In jeder Folge liest Badgley Middle-School-Erlebnisse von Hörern vor.

Es geht um peinliche Momente zwischen Spielplatz und Schulschliessfach, um geringes Selbstbewusstsein und erste Verliebtheit, den ersten crush. Deshalb wohl: «Podcrushed».

Was genau Penn Badgley dazu qualifiziert, sich mit der Middle-School zu beschäftigen, erschliesst sich nicht ganz. Falls es die Tatsache sein sollte, dass er selber einst Crush für Millennials im Middle-School-Alter war, wäre das schon eitel. Vielleicht aber nur ehrlich.

Badgley 2007 mit seinen «Gossip Girl»-Co-Stars Ed Westwick und Chace Crawford.

Seine Rolle im Podcast ist die des Celebrity-Mobilisators. Denn nach den Geschichten aus der Middle-School folgen Interviews mit Schauspielkollegen wie Drew Barrymore. Die Auswahl der Gäste zeigt, dass Badgley wirklich kein Problem damit hat, auf seine Rollen festgelegt zu werden. Gleich in der ersten Folge taucht Leighton Meester auf, ebenfalls bekannt aus «Gossip Girl», die in einem erwärmenden Gespräch von den Fallstricken erzählt, die auf dem Weg liegen, falls man als Frau in ihrer Branche über 30 altert: Sie bekomme nie mehr einen gleichaltrigen romantischen Partner in Film und Fernsehen, sagt sie, die müssen heute über 50 sein.

In einer ihrer letzten Produktionen spielte sie die Mutter von zehn und zwölfjährigen Kindern, und musste sich dagegen wehren, ihre grauen Haare überdecken zu lassen. Sie ist jetzt 36 und sagt, für die Branche sei sie mittlerweile eigentlich alt genug, um die Mutter von Timothée Chalamet, 26, zu spielen.

Leighton Meester und Penn Badgley 2012 bei Dreharbeiten zu «Gossip Girl» in New York.

Und was erfährt man über Penn Badgley? Er war schon Kinderdarsteller, bevor er durch «Gossip Girl» international berühmt wurde, hatte mit 12 seinen ersten Auftritt in einer Fernsehserie, ein Jahr später eine Hauptrolle in der seit 1973 laufenden US-Seifenoper «The Young and the Restless». Mit 14 brach er für eine Karriere in Hollywood die Schule ab, die Middle School, um genau zu sein.

Schon als Teenager wurde er zum Ernährer seiner Familie.

Mit Rollen in Film und Fernsehen wurde er bald zum Ernährer seiner Familie, liess seine Attraktivität von erwachsenen Filmproduzenten bewerten und stritt sich oft mit seiner Mutter. Darüber kann er sich hervorragend mit Drew Barrymore austauschen, der es ähnlich erging, nachdem sie als Siebenjährige in «E.T.» mitgespielt hatte. Als Moderator eines Podcasts wirkt Badgley zwar noch nicht ungezwungen, seine gut gewählten Gäste sorgen dennoch für schöne Gesprächsmomente.

Der Schauspieler funktioniert im Podcast-Format als Celebrity-Mobilisator.

Mit Leighton Meester kommt er natürlich auf die gemeinsame Vergangenheit bei «Gossip Girl» zu sprechen. Die Serie, meint Badgley sei ein gutes Beispiel dafür, wie man dramaturgisch aus nichts etwas machen könne. Die Handlung von Gossip Girl lässt sich tatsächlich so zusammenfassen, wie er es macht: Missverständnisse per SMS zwischen 16- und 17-Jährigen.

«Gossip Girl», diese Serie, die wunderbar und schrecklich war, und die es heute nie mehr geben könnte, weil sie so viele fragwürdige Messages enthielt. Die Serie, der viele junge Menschen die Vorstellung verdankten, ihr Leben müsste aus Intrigen und Oberflächlichkeiten bestehen, ganz abgesehen von der Illusion, sie könnten selber einmal in einem Kleid von Vera Wang auf einem Debütantinnenball oder dem Charity-Event ihrer Eltern erscheinen – und das wäre der Höhepunkt ihrer Jugend.

Und die Serie, das lernt man in «Podcrushed», hat mit Penn Badgley und Leighton Meester auch mindestens zwei Schauspieler berühmt gemacht, die den verrücktesten Rummel um ihre Personen früh in ihren Karrieren mitmachten, und das einigermassen gut überstanden zu haben scheinen. 

«Podcrushed» verfügbar auf allen Podcast-Plattformen, neue Folgen jeden Mittwoch.