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Erstaunliche Erfolgsgeschichte
Wie der Rugby-Hüne zum Darts-Weltmeister wurde

Am Ziel einer eigentümlichen Reise: Der frühere Rugby-Profi Gerwyn Price stemmt die Trophäe der Darts-WM.
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Die Geschichte war schon vor diesem ersten Sonntag im neuen Jahr ziemlich speziell. Es ist erst sechs Jahre her, da klammerte Gerwyn Price seine Finger die meiste Zeit der Woche um das Rugby-Ei und stürzte sich mit den Glasgow Warriors in die Schlachten der weltbesten Rugby-Liga Pro14. Darts, das war für den Waliser Price eine Freizeitangelegenheit, etwas, bei dem der impulsive Hüne vor allem zur Ruhe kam. Und jetzt also: Weltmeister.

Dass Price im sonntäglichen Final der Darts-WM in London gegen seinen Erzrivalen Gary Anderson mit 7:3 Sätzen gewann und somit auch an die Spitze der Weltrangliste aufstieg, ist der vorläufige Höhepunkt dieser Geschichte.

Mit Rugby hörte der 35-jährige Price vor sechs Jahren auf, schlicht, weil er im Darts mehr Geld verdiente. Ab 2014 spielte er auf der Pro-Tour mit, «und irgendwann wurde es auch zu stressig, in beiden Sportarten mitzuhalten», sagte Price damals.

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Die Impulsivität nahm Price indes vom Rugby-Feld mit vor das Dartboard – was im eher gesitteten Umfeld der Konzentrationssportart ziemlich irritierte. 2018 entstand die Rivalität gegen den Schotten Anderson, als sich Price vor dem Duell im Grand Slam of Darts eines weiteren, im Darts eher verpönten Stilmittels bediente: Dem Trash-Talk. Im Spiel feierte Price jeden Punkt wie einen Try im Rugby mit Wales gegen England. Er jubelte und schrie, er provozierte nach Herzenslust – und führte den Spitznamen «Iceman», mit dem er im Darts an den Start geht, ziemlich ad absurdum.

Die verdutzten Regelhüter der Pro-Tour büssten Price für sein Verhalten. Den Aufstieg des polarisierenden Walisers verlangsamte das nicht. Bei der letztjährigen WM im Januar 2020 stiess er in den Halbfinal vor, machte sich zum Preisgeld-Millionär. Und just auf die diesjährigen Titelkämpfe hin schien Price seine Impulsivität dann doch etwas abgelegt zu haben.

Das könnte auch mit dem fehlenden Publikum zu tun haben, das ihn gerade in der stimmungsreichen WM-Halle «Ally Pally» jeweils lautstark ausgebuht hatte. In der durch die Corona-Pandemie notgedrungen ungewohnt stillen Umgebung fand Price an dieser WM zu neuer Konzentration. Er schaffte es nach guten Leistungen in den Final, wo er am Sonntag mit Gary Anderson auf einen alten Bekannten traf.

Der 40-jährige Schotte sagte schon vor dem Rematch: «Ich mag ihn nicht, er mag mich nicht.» Der Final der Darts-WM hatte plötzlich eine Rocky-Affiche.

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Der Match selber blieb dann eher unspektakulär. Price führte mit 6:1, und das 7:3 zum Schluss war letztlich nur eine kleine Ehrenrettung von Anderson. Price strich das Preisgeld von einer halben Million Pfund ein und kletterte mit dem Sieg erstmals an die Spitze der Weltrangliste.

Die Dartslegende Leighton Rees war 1978 der erste Weltmeister des Sports überhaupt. Price ist ihm ein würdiger Nachfolger – und sorgt als einstiger Rugby-Profi mit seinem späten Aufstieg an die Spitze der Dartswelt für eine der bemerkenswertesten Transformationen im britischen Profisport.