Podcast «USA: Entscheidung 2020»Weshalb Donald Trump so gern Krawall hat
Der amerikanische Präsident hat nichts dagegen, wenn es zu weiteren Unruhen kommt, im Gegenteil. Willkommen zu einer neuen Folge des Podcasts zu den US-Wahlen.
In Kenosha im US-Bundesstaat Wisconsin vermischen sich derzeit der amerikanische Wahlkampf und die Unruhen zwischen radikalen Kräften. Dabei entsteht eine gefährliche Gemengelage, die den bereits hart geführten Kampf ums Weisse Haus weiter vergiften dürfte.
Auslöser der Unruhen in Kenosha war der erneute Einsatz massiver Gewalt von Polizisten gegen einen Afroamerikaner. Dabei ist Kenosha eine Stadt so gross wie Winterthur. Der Punkt ist, dass sie in Wisconsin liegt, einem im Wahlkampf besonders stark umkämpften Bundesstaat. Donald Trump gewann ihn 2016 mit nur wenigen Tausend Stimmen Vorsprung. Und nun treffen hier Anhänger und Gegner des Präsidenten aufeinander, und das zum Teil schwer bewaffnet.
Bedingungen, bei denen er zu Hochform aufläuft
Für Trump sind das exakt die Bedingungen, bei denen er zu Hochform aufläuft. Nichts scheint ihm lieber als ein zünftiger Krawall, damit er sich als Mann von «Law and order» inszenieren kann. Zumal er ja in den Umfragen hinten liegt. So liess er es sich nicht nehmen, nach Kenosha zu reisen. Da versprach er, dass Recht und Ordnung unter seiner Führung durchgesetzt werden. Unter einem Präsidenten Biden hingegen, so warnte er, würde das Land im Chaos versinken.
Geht diese Strategie der punktgenauen Provokation auf? Setzt Trump gar darauf, dass die Unruhen weiter eskalieren? Und was kann Joe Biden dieser Wahlkampfoffensive entgegensetzen? Darüber diskutieren Martin Kilian, langjähriger USA-Korrespondent, und Christof Münger, Leiter des Ressorts International der Tamedia-Redaktion in Zürich, in einer weiteren Folge des Podcasts zu den amerikanischen Wahlen.
Die Sendung kann auch auf Spotify gehört und abonniert werden.
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